Reisebericht Tagestour Dolomiten
Toblacher See, Höhlensteintal, Dürrensee und Misurinasee
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Eine eindrucksvolle Tagestour, die wir während unseres Aufenthalts in den Sextener Dolomiten unternahmen, führt durch das südlich von Toblach gelegene, wild-romantische Höhlensteintal mit dem Toblacher See, dem reizvollen Dürrensee sowie mit dem etwa 10 km davon entfernten Misurinasee.
Wer den Tag mit einer Wanderung an den Drei Zinnen abschließen möchte, sollte spätestens gegen 14 Uhr vom Misurinasee in Richtung Drei Zinnen aufbrechen, um vor allem im Spätsommer rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit wieder am Parkplatz zu sein.
Toblacher See
Direkt am Eingang zum Höhlensteintal liegt wenige Kilometer südlich von Toblach der Toblacher See. Mit einem schönen Rundweg (Gehzeit etwa 1 Stunde), zwei Restaurants und einem Bootsverleih stellt der See ein abwechslungsreiches Ausflugsziel dar.
Von Neu-Toblach aus kann der See entweder mit dem Auto oder auf guten Waldstraßen innerhalb von 30 Minuten zu Fuß erreicht werden. Alternativ fährt auch der Bus 444 ab Toblach (etwa halbstündlich, mittags stündlich) zum See.
Am Toblacher See gefällt uns besonders der Blick vom Nordufer in das sich schluchtartig verengende, von hohen Wänden flankierte Höhlensteintal.
Unser Fototipp
Fotobegeisterten empfehlen wir für stimmungsvolle Landschaftsfotos vor allem den Nachmittag. In der Vor- oder Nachsaison liegt der See jedoch bei tiefstehender Sonne bereits am Nachmittag im Schatten.
Höhlensteintal mit Dürrensee
Eine viertel Autostunde von Toblach entfernt oder in etwa 20 min mit dem Bus von Toblach erreichbar (Linie 444 ab Toblach, etwa halbstündlich, mittags stündlich) liegt der Lago di Landro, oder auch Dürrensee genannt, in 1428 m Höhe.
Wegen der herrlichen Aussicht lohnt es sich in jedem Fall einen kurzen Fotostopp einzulegen, genügend Parkplätze befinden sich direkt an der Straße. Auch kann man die Zeit am Dürrensee mit einer kurzen Rast in einem der beiden Restaurants verbringen.
Unser Fototipp
Für Fotobegeisterte empfehlen wir vor allem den Vormittag. Bei angenehmem Seitenlicht ist der Blick auf den Monte Cristallo (Foto) zu dieser Zeit besonders schön, denn gegen Mittag herrscht bereits Gegenlicht. Der See selbst liegt nur wenige Stunden vor und nach Mittag in der Sonne, da er beidseitig von hohen Bergen eingerahmt ist. Dies gilt besonders im Frühling und im Herbst bei tiefer stehender Sonne.
Nicht zu vergessen ist auch die wunderschöne Wasserspiegelung, die natürlich nur bei Windstille zur Geltung kommt. Den schönsten Ausblick hierfür bietet eine kleine Landzunge direkt am großen Parkplatz parallel zur Straße.
Die Farbe des Wassers ändert sich je nach Jahreszeit und Sonnenstand. Speziell im Frühjahr zur Schneeschmelze zeigt sich der Dürrensee milchig-grünlich bis türkisfarben.
Leider fanden wir keine Möglichkeit den See zu Fuß zu umrunden, da auf der gegenüberliegenden Südseite offensichtlich kein Wanderweg existiert. Dafür gibt es vom Parkplatz aus zahlreiche Wandermöglichkeiten (siehe unten).
Eine aus unserer Sicht empfehlenswerte Wanderung führt vom Parkplatz am Dürrensee durch das Rienztal zur Dreizinnenhütte (2405 m). Schon am Ausgangspunkt der Wanderung direkt am Hotel Drei Zinnen hat man einen ersten Ausblick in das Rienztal und auf die 1000 m höher gelegenen Nordwände der Drei Zinnen.
Für die 8,5 km Wegstrecke zur Dreizinnenhütte sollte man bei einem Höhenunterschied von 1007 m etwa 3 Stunden Gehzeit einplanen.
Ohne diese Wanderung zu unternehmen, fuhren wir nach einer ausgiebigen Pause mit zahlreichen Fotos weiter in Richtung Schluderbach und bogen dann nach links zum Misurinasee ab.
Wandern am Dürrensee
- Wanderweg 102 durch das Rienztal zur Dreizinnenhütte (2405 m) mit Blick auf die Nordseite der Drei Zinnen, eignet sich im Winter auch für Schneeschuhwanderungen
- anspruchsvoller Wanderweg 6 über alte Militärwege zum Monte Piana (2325 m), auf dem Gipfel den Drei Zinnen unmittelbar gegenüber
- Wanderweg 34 zur Alm Plätzwiese (1993 m) oder zum Strudelkopf (2307 m)
- für Kletterfreunde befinden sich außerdem zwei Klettergärten in der Nähe
Parken am Dürrensee
- großer Parkplatz direkt zwischen Straße und Seeufer
- weiterer Parkplatz beim Restaurant “Drei Zinnen Blick”
Wasserspiegelung am Misurinasee
Der Misurinasee liegt in einer Höhe von 1757 m, etwa 15 km von Cortina d'Ampezzo bzw. 22 km von Toblach entfernt. Eingerahmt von den Bergmassiven der Cadini- und Cristallogruppe im Osten bzw. Westen, bietet sich dem Besucher ein schöner Blick auf das im Süden liegende Sorapismassiv (3205 m) mit einer schönen Wasserspiegelung.
Unser Fototipp
Fotobegeisterte werden es sich nicht nehmen lassen, diese Wasserspiegelung zu fotografieren. Uns gelang dies nur morgens zum Sonnenaufgang, da gegen Mittag bedingt durch die einsetzende Thermik oft ein leichter Südwind weht. Zudem herrscht ab Mittag starkes Gegenlicht.
Zum Sonnenaufgang bzw. zum Sonnenuntergang ist das Sorapismassiv jedoch nur in den Sommermonaten von der tiefstehenden Sonne angeleuchtet. Den Rest des Jahres bleibt die vom Misurinasee aus sichtbare Nordseite des Sorapismassivs morgens und abends im Schatten.
Wer genug Zeit mitbringt, der sollte unbedingt den breiten und bequemen Weg um den See entlang spazieren. Vom Südufer aus bietet sich nämlich in Richtung Norden ein weiterer schöner Ausblick. Hier spiegelt sich das Wahrzeichen der Dolomiten, die legendären Drei Zinnen (2999 m), in der Wasseroberfläche des Misurinasees, wobei von diesem Standort aus nur die westliche und die mittlere Zinne sichtbar sind. Außerdem laden an dieser Stelle zahlreiche Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein.
Der von Toblach (Linie 444 ab Toblach, etwa halbstündlich, mittags stündlich) bzw. von Cortina d'Ampezzo (mehrmals am Tag) auch mit dem Bus erreichbare Misurinasee bietet für Wanderfreunde jede Menge Abwechslung (siehe unten).
Auch Übernachtungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Souvenirläden und gastronomische Einrichtungen sind am See vorhanden. Bei einem unserer letzten Besuche vor einigen Jahren gefiel uns die am Nordufer liegende Pizzeria mit schönem Blick auf den See. Das bunte touristische Treiben sowie die zahlreichen Wander- und Spaziermöglichkeiten machen den Misurinasee für sich allein schon zu einem absolut lohnenden Ausflugsziel.
Da wir bereits den Vormittag am Misurinasee verbracht hatten, brachen wir nach einem kurzen Mittagessen zu unserem zweiten Tagesziel auf, zu den nur wenige Kilometer entfernten Drei Zinnen.
Wandermöglichkeiten
- empfehlenswert und leicht erreichbar vom Misuriansee (Wanderweg Nr. 116 und 120) sind die südlich der Cadinigruppe liegenden Hütten Rif. Citta die Carpi (2110 m) und Rif. Col de Varda (2115 m)
- die Hütte Rif. Col de Varda (2115 m) ist auch mit einem Sessellift, dessen Talstation am Südufer des Misurinasees liegt, besonders einfach zu erreichen
Wanderung an den Drei Zinnen
Von der Nordseite des Misurinasees führt eine Mautstraße mit etlichen Serpentinen auf 2320 m zur Auronzohütte (Rifugio Auronzo) am Fuße der Drei Zinnen. Die Straße ist hervorragend ausgebaut, Parkplätze gibt's oben an der Auronzohütte ausreichend.
Hier nahmen wir uns die Zeit für eine der schönsten Wanderungen in den Dolomiten. In etwa 1,5 Stunden gingen wir auf geräumigem Weg an der Südostseite der Drei Zinnen entlang, dann über den Paternsattel (2454 m) bis zur Dreizinnenhütte in 2405 m Höhe (siehe Foto).
Oberhalb der Dreizinnenhütte bot sich uns ein grandioser Ausblick auf den Paternkofel und auf die Nordseite der weltweit bekannten Drei Zinnen.
Wanderung zum Büllelejoch und Zwölferkofel
Eine weitere äußerst abwechslungsreiche Wanderung im Gebiet der Drei Zinnen hat ihren Ausgangspunkt ebenfalls an der Auronzohütte (Rifugio Auronzo) am Ende der Mautstraße vom Musirinasee. In etwa 2,5 Stunden Gehzeit wanderten wir zunächst an der Südseite der Drei Zinnen entlang, dann vorbei an der Lavaredohütte und am Bergsee Lago die Cengia bis zum 2522 m hoch gelegenen Büllelejoch mit der sehr aussichtsreich gelegenen Büllelejochhütte.
Absolut sehenswert ist hier der grandiose Ausblick oberhalb der Büllelejochhütte auf das gewaltige Felsmassiv des Zwölferkofels (3094 m), der Teil der sogenannten Sextener Sonnenuhr ist.
Auf dem Rückweg nördlich des Paternkofels hatten wir abends an der Dreizinnenhütte abermals einen wunderbaren Ausblick auf die Nordseite der Drei Zinnen.
Auf dem Gipfelpateau des Monte Piana
Wer mit etwas weniger Aufwand ebenfalls spektakuläre Ausblicke genießen möchte, der kann alternativ an der Mautstraße vom Misurinasee den Abzweig zum Monte Piana (2257 m) wählen. Dieses zwischen Rienztal und Popenatal aufragende Felsmassiv bietet sich als Aussichtsberg geradezu an. Hier sieht man sich den gewaltigen Dolomit-Massiven ringsum in gleicher Höhe in gebührendem Abstand gegenüber und kann so ihre Größe auf sich einwirken lassen.
Wir fuhren mit unserem Auto bis zum Ende der Mautstraße zum Rif. Angelo Bosi (2205 m). Von dort aus wanderten wir in etwa 45 Minuten mit etwa 100 m Anstieg bis zum Südgipfel (2324m), wo sich uns ein einmaliger Ausblick auf die Cadinigruppe bot.
Unser Fototipp
Die von hier sichtbare Westseite der Cadinigruppe wird besonders intensiv von der Abendsonne angestrahlt. Daher empfehlen wir für diese Wanderung auch den späten Nachmittag oder sogar den Sonnenuntergang.
Nicht weniger spektakulär ist aber auch der Blick zu den östlich gelegenen Drei Zinnen. Je weiter wir auf dem Gipfelplateau in Richtung Norden zum Nachbargipfel Monte Piano (2320 m) kamen, umsomehr rückten die Nordwände der Drei Zinnen in das Blickfeld.
Hinweis
Das gesamte Gipfelplateau ist von unzähligen Stollen, Drahtverhauen und Schützengräben durchzogen. Wer hier im Frühjahr mit letzten Schneefeldern unterwegs ist, der sollte vorsichtig und aufmerksam wandern, um sich nicht beim Sturz in einer dieser Gräben zu verletzen.
Diese ehemaligen Schützengräben erinnern an den Dolomitenkrieg von 1915 bis 1918, in dem der höhere Südgipfel (Monte Piana, 2324 m) von den Italienern und der Nordgipfel (Monte Piano, 2320 m) von den Österreichern besetzt war. Deshalb verläuft heute zwischen beiden Gipfeln auch die Grenze zwischen den Provinzen Südtirol und Venetien.