Reiseblog Fotoreise am Gardasee in Norditalien
Spektakuläre Fotospots am Gardasee jetzt für Besucher wieder zugänglich
Der Gardasee liegt in Norditalien und ist der größte See des Landes. Sein nördliches Ende grenzt an die Südtiroler Alpen mit Bergmassiven von über 2000 m Höhe, im Süden reicht der Gardasee bis an die flache Po-Ebene. Aufgrund des nach Süden weit geöffneten Tals herrscht hier bereits ein angenehmes mediterranes Klima.
Das Gefühl schon fast an der Riviera zu sein, mit Palmen und Zypressen am Straßenrand, mit der typischen mediterranen Lebensart an den langen Stränden und traumhaften Uferpromenaden, lässt den Besucher schnell dem stressigen Alltag entkommen.
Während im Norden und an der Westseite vor allem das vielseitige Sportangebot wie Surfen, Klettern, Wandern, Biken die Urlauber anlockt, sind am Ostufer die Badestrände, an denen bis zum Abend die Sonne scheint, sehr beliebt.
Das Gebiet um den Gardasee ist vom Großraum München aus über die A22, die vom Brennerpass in Richtung Verona führt, in etwa fünf Stunden mit dem Auto erreichbar. Den ersten Eindruck von der atemberaubenden Landschaft am Gardasee erhält der von Norden kommende Besucher bereits an einem der bekanntesten Fotospots in einer engen Kurve oberhalb von Torbole.
Am Gardasee beginnt bereits im Mai die Vorsaison. Um dem ganzen Trubel etwas zu entkommen, bietet sich ein Urlaub bereits Ende April an. Für unseren diesjährigen Besuch am Gardasee hatte es uns besonders das kleine Bergdorf Tignale, mit herrlichem Blick vom Westufer über den See, angetan. Einerseits sind von hier aus die Strände und wunderschönen Uferpromenaden der Westseite schnell erreichbar und andererseits gibt es in dieser bergigen Region außerordentlich viel zu entdecken.
So hatten wir auch dem benachbarten Bergdorf Tresomine im Rahmen eines Tagesausflugs einen Besuch abgestattet. Der Ort ist über die mehr als 30 km lange, teilweise einspurige und sehr kurvenreiche Straße SP38 nur mühsam zu erreichen. Hier ging es quer durch tiefe Bergschluchten bis in das malerisch am Felsen liegende Dorf. Lohn der ganzen Mühe war ein Fotospot mit traumhaftem Blick auf den 350 m tiefer unter uns liegenden Gardasee und den Bergrücken des Monte Cas mit dem Dorf Campione am Ufer.
Dieser wunderschöne Ausblick bietet sich von der Schauderterrasse, einem Skywalk des Hotels Paradiso am südlichen Ortsrand. Interessant war hier auch der Tiefblick auf die kurvenreiche Bergstraße "Strada della Forra".
Diese Straße wurde durch eine Anfangsszene des James-Bond-Kinofilms "Ein Quantum Trost" aus dem Jahre 2008 berühmt. Weitere Infos zur "Strada della Forra" finden sich auf der Website https://www.gardasee.de/tremosine-sul-garda/brasa-schlucht-strada-della-forra.
Diese spektakuläre, 1913 durch enge Schluchten in den Fels gebaute ca. 6 km lange Bergstraße, verbindet die Uferstraße Gardesana Occidentale SS45bis auf 65 Höhenmeter mit der Ortschaft Pieve di Tresomine in 423 m Höhe. Die Strecke ist teilweise so eng, dass sie nur als einspurige Straße mit wechselseitiger Ampelregelung befahrbar ist. Jedoch sind die Ausblicke von den zahlreichen Haltepunkten hinunter zum Gardasee atemberaubend und lohnen in jedem Fall die Mühen der Autofahrt.
Leider war die Strada della Forra in den letzten zwei Jahren für Besucher nicht zugänglich. Denn die Straße wurde im Spätsommer 2020 aufgrund umfangreicher Sicherungsarbeiten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Von Pieve, einem Ortsteil von Tresomine, war der obere Teil der Straße bis zur Brasa Schlucht "Orrido" und zu den Hotels und Restaurants, die an der Straße liegen, geöffnet. Für Wanderer standen Shuttlebusse bereit. Doch am 03. Mai 2022 wurde die Strada della Forra nun endlich für den Straßenverkehr wieder freigegeben.
Ein weiteres Thema, welches uns bei unserem diesjährigen Besuch am Gardasee besonders interessierte, war das ambitionierte Radwegeprojekt "Garda by Bike". Bei diesem für die nächsten Jahre geplanten Projekt handelt es sich um einen Radweg, der als komplette Seeumrundung um den gesamten Gardasee führen soll. Die Fertigstellung für diesen Radweg ist für Sommer 2026 geplant. Weitere Infos hierzu finden sich auf der Website https://www.gardasee.de/garda-by-bike-radweg.
Ein Teilstück ist bei Limone sul Garda bereits im Sommer 2018 fertiggestellt worden und kann sowohl von Fußgängern als auch von Radfahrern benutzt werden. Parkplätze entlang der Strecke sind rar. Am besten erreicht man den Panoramaweg von der Altstadt in Limone über die Via Reamol. Der aussichtsreiche Panoramaweg ist zum großen Teil völlig freitragend an die Felswand gebaut worden und bietet einzigartige Fotospots mit Blick zum Gardasee. Der Weg endet momentan an der Landesgrenze Trentino/Südtirol, die Fertigstellung bis Riva del Garda ist für 2023/24 geplant.
Für weitere Unternehmungen am Gardasee bietet sich auch eine Tagesfahrt in das bergige Hinterland westlich des Gardasees an. So erreicht man ab Riva del Garda über die SP240 nach etwa 15 km den malerischen Bergsee Lago di Ledro. Die SP240 führt dann weiter durch die dramatische Ampolaschlucht und weiter zum 25 km entfernten und wesentlich größeren See Lago d" Idro.
An dessen Südostufer finden sich einige nette Ortschaften und zwei schöne Zeltplätze. Von hier aus führt eine asphaltierte Nebenstraße in steilen Serpentinen hinauf zum ruhig gelegenen Stausee Lago di Valvestino. Schließlich gelangt man nach etwa 10 km über ebenso steile, jedoch sehr aussichtsreiche Serpentinen hinunter zum Gardasee nach Gargnano.