Reisebericht Wanderung Dolomiten
Wanderung an den Drei Zinnen über den Paternsattel zur Dreizinnenhütte
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Fotoserie
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Die Drei Zinnen gehören zu den eindrucksvollsten Bergformationen der Sextener Dolomiten, wenn nicht sogar der gesamten Alpen. Nur wenige Gipfel zeichnen sich durch eine derart unverwechselbare Gestalt aus. Malerisch am Fuße des markanten Paternkofel (2744 m) liegt die urige Dreizinnenhütte auf einer Höhe von 2405.
Aufgrund ihrer herausragenden Lage mit herrlichem Blick auf die Nordseite der berühmten Drei Zinnen ist sie besonders in den Sommermonaten extrem gut besucht. Aber auch durch die leichte Erreichbarkeit über die Mautstraße vom Misurinasee (1756 m) ist das Wander- und Klettergebiet um die Drei Zinnen ein sehr beliebtes Ausflugsziel bei den Touristen. Bereits ein erster Blick vom Misurinasee (Foto unten) lässt die Dimensionen dieses Bergmassivs erahnen.
Die hervorragend ausgebaute Mautstraße, d.h. breit genug auch bei entgegenkommenden Reisebussen, windet sich bis hoch zum Parkplatz an der Auronzohütte auf eine Höhe von 2320 m.
Preise Mautstraße (Stand 2022)
- PKW: 30 €
- Motorrad: 20 €
- Camper, Fahrzeuge über 2,10 m: 45 €
- das Ticket ist 24 Stunden gültig
- die Mautstraße wird gesperrt, wenn alle Parkplätze an der Auronzohütte belegt sind
Öffnungszeiten Mautstraße (Stand 2022)
- Mitte April - Juni: 7 - 19 Uhr
- Juli - September: 6 - 20 Uhr
- Oktober: 8 - 17 Uhr
- in den Wintermonaten gesperrt; je nach Schneelage von Ende Mai bis Ende Oktober befahrbar
Abends bleibt die Mautstelle auch nach Betriebsschluss für talwärts fahrende Fahrzeuge geöffnet.
Am oberen Ende der Mautstraße befindet sich ein großer Parkplatz unmittelbar an der Auronzohütte (Foto). Stellplätze für PKW und auch Wohnmobile sind hier zahlreich vorhanden, daher wird es auch auf der nachfolgend beschriebenen Wanderung garantiert nicht einsam werden.
Unser Fototipp
Das herausragendste Fotomotiv in der Region ist natürlich die Nordseite der Drei Zinnen, insbesondere zum Sonnenuntergang, wenn die drei Felsnadeln von der tief stehenden Abendsonne in ein rötliches Licht getaucht werden. Wer dieses Spektakel, welches sich nur im Juni und Juli bietet, nicht verpassen will, der sollte spätestens zwei Stunden vor Sonnenuntergang vom Parkplatz an der Auronzohütte in Richtung Dreizinnenhütte aufbrechen.
Gleich mehrere Wege führen zur berühmten Dreizinnenhütte mit ihrem unverwechselbarem Blick auf die Nordseite der Drei Zinnen. Der einfachste Weg beginnt am Parkplatz an der Auronzohütte (2320 m) und führt in östlicher Richtung auf breitem Fahrweg (101) an der Südseite der Drei Zinnen entlang. Dieser breite Weg ohne nennenswerten Anstieg kann von jedermann bewältigt werden und ist auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen geeignet.
Linker Hand sind die steil emporragenden Felswände der Drei Zinnen scheinbar greifbar. Auf der rechten Seite hat man stets einen spektakulären Ausblick in das Auronzotal und auf die wild zerklüftete Cadinigruppe. Nach etwa 20 Minuten Gehzeit führt der Weg vorbei an einer malerischen Kapelle. Hier lohnt es sich, kurz innezuhalten und die atemberaubende Landschaft auf sich wirken zu lassen.
Nach weiteren 25 Minuten Gehzeit auf dem flachen, unschwierigen Weg wird die Lavaredohütte (2344 m) am Ende einer langgestreckten Linkskurve unmittelbar zu Füßen des Paternkofels (2744 m) sichtbar. Der herrliche Blick von der Sonnenterrasse der bewirtschafteten Hütte lädt zu einem kühlen Drink mit Ausblick auf die felsigen, zerklüfteten Berggipfel der Cadinigruppe ein. Sie bilden den südlichsten Abschluss der Sextener Dolomiten, deren höchster Gipfel 2839 m in die Höhe ragt.
Vorbei an der Lavaredohütte (Foto) führt der Weg über wenige Serpentinen zum 100 m höher gelegenen Paternsattel (2454 m) direkt an der kleinen Zinne vorbei.
Hinweis
Zum Paternsattel gelangt man von der Lavaredohütte entweder auf einem kleinen Steig oder über mehrere Serpentinen auf einem Fahrweg. Wer hier Ende Mai oder Anfang Juni unterwegs ist, der sollte den Fahrweg benutzen. Denn der Steig und der Paternsattel können zu dieser Zeit noch schneebedeckt sein. In diesem Fall besteht evtl. die Möglichkeit, dass am Fahrweg bereits der Schnee geräumt wurde. Generell ist der schmale Steig aufgrund von viel Geröll und heftigem Anstieg für Rollstuhlfahrer und Familien nicht geeignet.
Alternative
Wer sehr viel Zeit mitbringt, der kann den Paternkofel auch an seiner östlichen Flanke umrunden und über die Büllelejochhütte (2519 m) zur Dreizinnenhütte gelangen. Belohnt wird der Anstieg zum Büllelejoch mit einem schönen Ausblick zu den Drei Zinnen und einem malerischen Bergsee im Talgrund. Für diesen zusätzlichen Wegabschnitt sind etwa 2,5 Stunden einzuplanen.
Ein erster schöner Ausblick in das Herz des Naturparks Sextener Dolomiten bietet sich an der Passhöhe des Paternsattels. Rechter Hand ist in der Ferne bereits die Dreizinnenhütte (2405 m) zu sehen (Foto). Linker Hand ragen die Nordwände der Drei Zinnen steil in den Himmel.
Vom Paternsattel aus führt der breite Fahrweg dann zunächst leicht bergab an der Westseite des Paternkofels (2744 m) entlang. Hier lohnt es sich immer wieder eine kleine Pause einzulegen und den Blick auf die steil aufragenden Nordwände der Drei Zinnen zu genießen (Foto).
Alternative
Vom Paternsattel führt alternativ ein kleiner Steig durch die Schutthänge des Paternkofels zur Dreizinnenhütte. Bei dessen Begehung entfällt der Abstieg vom Paternsattel und der Gegenanstieg zur Dreizinnenhütte. Allerdings ist hier absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.
Auf dem breiten Fahrweg folgt nach etwa 30 bis 45 min ein leichter Gegenanstieg auf den Toblinger Riedel mit der aussichtsreich liegenden Dreizinnenhütte (2405 m). Für den letzten Anstieg unmittelbar vor der Hütte bietet sich entweder der flachere Fahrweg linker Hand oder der etwas steilere Steig rechter Hand an.
Oberhalb der Dreizinnenhütte zeigt sich ein atemberaubendes Bergpanorama. Oft etwas unbeachtet angesichts der einzigartigen Bergmassive, liegen auf der Nordseite des Toblinger Riedel die beiden malerischen Bödenseen. Nach einem schweißtreibenden Aufstieg zur Dreizinnenhütte bieten diese kleinen Bergseen speziell im Sommer eine willkommene Erfrischung.
Hinweis
Die Dreizinnenhütte öffnet je nach Schneelage oft erst Mitte Juni. Wanderer im Frühsommer sollten darauf vorbereitet sein und genügend Zeit für den Rückweg einplanen. Auch wird die Dreizinnenhütte meist Ende September bereits wieder winterfest gemacht.
Generell ist die Hütte in den Sommermonaten extrem überlaufen. Eine Übernachtungsmöglichkeit selbst im Matratzenlager ist inzwischen nur noch mit sehr langer Vorausbuchung über das Internet auf der Website des Hüttenpächters zu bekommen.
Auf der Südseite des Toblinger Riedel dominiert natürlich der atemberaubende Panoramablick. Hier fasziniert u.a. der Blick zur markanten Silhouette des Paternkofel, die bei tief stehender Abendsonne kontrastreich im rötlichen Sonnenlicht erstrahlt (Foto).
Das Highlight bleibt jedoch das weltweit bekannte Motiv von der Nordseite der Drei Zinnen, die besonders in der Morgen- oder Abendsonne einzigartig zur Geltung kommt. Im Sommer tritt häufig das Phänomen auf, dass sich im Laufe des Tages Quellwolken bilden. Mit etwas Glück taucht selbst bei einer solchen Wetterlage rechtzeitig zum Sonnenuntergang die Abendsonne unter der Wolkendecke hindurch und lässt die Nordwände der Drei Zinnen in einem herrlichen Abendlicht erstrahlen.
Unser Fototipp
Die Gipfelkette der Drei Zinnen ist exakt von Osten nach Westen ausgerichtet. Daher erreicht das Licht der Morgen- oder Abendsonne nur im Juni und Juli die Nordwände der Drei Zinnen, und zwar nur für kurze Zeit.
Alternative
Für den Rückweg bietet sich alternativ die Wanderung in südwestlicher Richtung zu einer Drei-Zinnen-Umwanderung an. Der Weg dazu führt von der Dreizinnenhütte in etwa 2 Stunden über den Rienzboden und dann an der westlichen Zinne am Forc. Col di Mezzo (2315 m) und an der Langalm (2283 m) vorbei zur Auronzohütte. Hier am Fuße der westlichen Zinne entspringt in 2180 m Höhe die Rienz, die zunächst das Rienztal und das Höhlensteintal durchquert, bis sie schließlich in die Eisack mündet.
Wer jedoch dem Hinweg in umgekehrter Richtung folgt und kurz vor Sonnenuntergang auf dem Fahrweg zurück in Richtung Paternsattel und Lavaredohütte aufbricht, dem bieten sich unterwegs noch viele schöne Perspektiven beim Blick auf die Nordwände der Drei Zinnen mit einem immer intensiveren, rötlichen Sonnenlicht.
Nicht weniger spektakulär, aber meist wenig beachtet, ist der Anblick der zerklüfteten Cadinigruppe kurz vor der Auronzohütte. Besonders zum Sonnenuntergang, wenn die mit Wolken umhüllten Gipfel in rötliches Licht eintauchen, bieten sich in der wild zerklüfteten Cadinigruppe unerwartete Lichtstimmungen.
Alternative Wanderwege zur Dreizinnenhütte:
- Wanderung durch das Fischleintal (Weg Nr. 102): Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der gebührenpflichtige Parkplatz am Fischleintalboden in der Nähe der Fischleinbodenhütte. Von Toblach und Innichen fährt alternativ auch der Linienbus 446 bis zum Parkplatz. Die Wanderung beginnt gemütlich mit einem 30 minütigen Spaziergang bei etwa 70 m Höhenunterschied in Richtung Süden zur Talschlusshütte (1540m ) am Fuße des Einserkofel ( 2699 m ). Der breite Weg ist einfach und bietet einen herrlichen Panoramablick auf die Sextener Sonnenuhr mit ihren markanten Gipfeln, wie dem Zwölferkofel (3094 m). Rechts folgt der Wanderweg 102 durch das etwa 4 km lange Altensteintal, ein Seitental der Sextener Dolomiten. Der sehr steile Steig führt vorbei an den mächtigen Felswänden des Einserkofel entlang des Altensteiner Bachs. Auf der rechten Seite ragt die Altensteinspitze (2909 m) und auf der linken Seite die Oberbachernspitze (2675 m) empor. Oben angekommen, wird nach einem Linksbogen um die Bödenseen schließlich die Dreizinnenhütte (2405 m) sichtbar. Die gesamte Gehzeit beträgt etwa 6 Stunden bei 950 m Höhenunterschied.
- Wanderung durch das Innerfeldtal (Weg Nr. 105): Umgeben von hohen Berggipfeln, mit Haunold (2966 m) und Birkenkofl (2922 m) im Westen und der Dreischusterspitze (3145 m) im Osten, liegt die bewirtschaftete Dreischusterhütte (1626 m) im Talschluss des Innerfeldtals. Um das Gebiet zu schützen, ist in den Sommermonaten der Fahrweg zwischen 08:45 Uhr und 18:15 Uhr für Autos gesperrt. Zwischen dem Parkplatz am Taleingang und dem Parkplatz Antoniusstein (2 km unterhalb der Dreischusterhütte) verkehrt in dieser Zeit kostenlos ein Shuttlebus. Alternativ ist die Dreischusterhütte auf dem Wanderweg 105 entlang des Innerfeldtals nach ca. 1,5 Stunden Gehzeit erreichbar. Ab hier beginnt der mittelschwere Aufstieg zur Dreizinnenhütte mit einer Gehzeit von etwa 4 Stunden bei 800 m Höhenunterschied.
- Wanderung durch das Rienztal: Am Parkplatz nahe des Hotels Drei Zinnen Blick an der Straße SS51 beginnt die schwierigere Wanderung hoch zu den Drei Zinnen. Bereits von weitem sind auf dem breit ansteigenden Forstweg 102, der durch das Höhlensteintal und weiter durch das Rienztal führt, die Nordwände der Drei Zinnen gut sichtbar. Der Weg endet in einem schmaleren Steig, der durch felsiges und ziemlich steiles Gelände hinauf zum Rienzboden führt. Die gesamte Gehzeit beträgt 6 Stunden bei 1000 m Höhenunterschied.