Reisebericht Region Dolomiten
Fotoreise in den Dolomiten bei Cortina d’Ampezzo (Teil 2)
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Fotoserie
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Wanderung an den Cinque Torri
Beim Durchblättern der zahlreichen Informationsbroschüren, die wir uns in der Touristinformation in Cortina d’Ampezzo besorgt hatten, fielen uns immer wieder beeindruckende Fotos von der Felsformation Cinque Torri (2252 m) wenige Kilometer westlich der Stadt auf.
Für eine Wanderung an dieser äußerst markanten Felsformation warteten wir einen Tag mit besonders stabilem Wetter ab. Idealer Ausgangspunkt für schöne Ausblicke auf die Cinque Torri ist die westlich davon und etwas höher gelegene Schutzhütte Rif. Scoiattoli (2225 m). Für den Aufstieg vom Parkplatz beim Bergsee Lago Bai di Dones zum Rif. Scoiattoli (2225 m) sind 330 m Höhenunterschied zu überwinden. Als Aufstiegshilfe vom Parkplatz (direkt an der Falzaregostraße) zum Rif. Scoiattoli (2225 m) existiert auch ein Sessellift (Mitte Juni bis Ende September von 9 bis 17 Uhr).
Dort beeindruckte uns sofort der umfassende Rundblick auf zahlreiche Dolomitengipfel, besonders natürlich auf den Tofana di Rozes (3225 m) nördlich des Falzaregotals.
Vom Rif. Scoiattoli folgten wir zunächst dem Wanderweg 439 über Geröll und kleine Felsen bei mäßigem Anstieg in südwestlicher Richtung.
Hier bot sich uns ein schöner Ausblick auf die Ostflanke des Monte Averau (2647 m), der uns zum Sonnenuntergang am Falzaregopass und am Vortag während unserer Wanderung zum Lago Limides auf dem Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 so beeindruckt hatte.
Die Ostseite des Monte Averau (2647 m) wirkte hier jedoch weit weniger interessant und fotogen als die vom Falzaregopass aus sichtbare Westseite. Daher setzten wir unsere Wanderung auf dem Weg 439 nicht bis zum Forc. Nuvolau (2413 m) und bis zum Rif. Averau fort.
Wir begnügten uns stattdessen mit einem Felsvorsprung abseits des Wanderweges, der einen erhöhten Ausblick auf unser eigentliches Tagesziel, die Felsformation Cinque Torri (2252 m) bot.
Cinque Torri (fünf Türme) bestehen aus steilen Felstürmen, die ursprünglich einmal einen ganzen großen Felsblock bildeten. Der höchste Fels ist der Torre Grande mit einer Höhe von 2361m. Die Cinque Torri sind ein beliebtes Ziel bei Wanderern, Kletterern und Fotografen. Neben dem Rif. Scoiattoli (2255 m) befindet sich in unmittelbarer Nähe noch die Schutzhütte Rif. Cinque Torri (2137 m).
Unser Fototipp
Wer früh am Morgen zum Rif. Scoiattoli (2255 m) hinauffährt oder wandert, der findet die Cinque Torri aufgrund der Blickrichtung nach Osten leider im Gegenlicht vor. Abhilfe schafft hier eine kurze Wanderung von der Hütte aus auf dem Weg 439 bergauf nach Südwesten in Richtung Forc. Nuvolau (2413 m). Dadurch wechselt die Blickrichtung auf Nordost und die Gegenlichtsituation ändert sich schon am späten Vormittag. Generell ist für Fotos am Rif. Scoiattoli in Richtung Cinque Torri der Nachmittag oder der Abend zu bevorzugen.
Beeindruckend fanden wir jedoch nicht nur die Cinque Torri, auch waren wir von dem umfassenden Ausblick in Richtung Süden überrascht. Hier viel uns in der Ferne die wilde Zackenreihe der Croda da Lago auf, deren westlicher Gipfel Mt. Formin (2657 m) unmittelbar am Giaupass (2236 m), unserem nächsten Ausflugsziel, liegt.
Um die Gipfelreihe der Croda da Lago vom Rif. Scoiattoli (2255 m) aus zu fotografieren, empfehlen wir den frühen Morgen oder den späten Nachmittag, da mittags starkes Gegenlicht herrscht.
Tagestour zum Giaupass
Während unserer Wanderung an den Cinque Torri am Vortag faszinierte uns der Ausblick auf das bis zum Giaupass reichende Felsband der Croda da Lago. Und so entschlossen wir uns zu einem Halbtagesausflug am Nachmittag zum aussichtsreich gelegenen Giaupass (2236 m).
Der 16 km von Cortina d’Ampezzo entfernte Pass ist innerhalb von 30 Min auf einer gut ausgebauten Straße erreichbar. Die von der Falzaregostraße am Beginn des Falzaregotals abzweigende Nebenstraße ist weit weniger stark frequentiert und daher angenehm zu befahren. Oben am Pass gibt es ausreichend Parkplätze und ein Restaurant.
Unmittelbar nach Erreichen der Passhöhe erfreuten wir uns in der Nachmittagssonne u.a. am Ausblick nach Osten zu den Ausläufern der Croda da Lago-Gruppe und der Cristallogruppe im Hintergrund (siehe Foto oben). Die Marmolada (3342 m) im Westen stand tageszeitbedingt im Gegenlicht.
Im Gegensatz zum Falzaregopass kommen Fotofreunde am Giaupass voll auf ihre Kosten. So gefiel uns der umfassende Panoramablick ausgesprochen gut, insbesondere beeindruckte uns die Felswand der Croda da Lago speziell im abendlichen Sonnenlicht.
Das am Giaupass alles dominierende Fotomotiv ist jedoch der Ausblick nach Norden zum Gipfel des Monte Gusela (2595 m) in der Nuvolaugruppe. Die ideale Fotoposition findet sich auf den Wiesenhängen südlich der Passhöhe.
Unser Fototipp
Die nach Süden in Richtung Giaupass spitz zusammenlaufenden Ost- und Westhänge des Monte Gusela (2595 m) werden wechselweise je nach Tageszeit von der Morgen- oder Abendsonne beschienen. Das jeweils nur einseitig beleuchtete, markante Bergmassiv erzeugt hierbei wunderschöne Kontraste. Wir empfanden die Westhänge als besonders fotogen und entschieden uns daher für ein Stimmungsfoto in der Abendsonne.
Wanderfreunde finden am Giaupass ein reiches Betätigungsfeld. So bietet sich u.a. eine etwa 2,5-stündige Wanderung in Richtung Norden zum Rif. Scoiattoli (2225 m) am Cinque Torri an, wahlweise an der Ostseite oder an der Westseite des Monte Nuvola (2575 m) entlang.
Empfehlenswert, insbesondere für trittsichere Wanderer, ist eine 4-stündige Tour auf dem auch hier entlangführenden Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 in Richtung Nordwesten zum Falzaregopass an. Die Route führt über den Monte Nuvola (2575 m) und vorbei am Monte Averau (2647 m).
In südlicher Richtung kann man vom Giaupass aus weiter auf dem Dolomiten-Höhenweg Nr. 1 zum Forcella Giau (2360 m) an der Westflanke des Mt. Formin (2657 m) hinaufwandern und gelangt vorbei am Bergsee Lago delle Baste (2281 m) in die wild zerklüftete Croda da Lago-Gruppe.
Abstecher
Wer genügend Zeit mitbringt, der sollte am Giaupass weiterfahren talwärts in Richtung Westen nach Selva di Cadore und dort auf die Straße 251 nach Südosten abbiegen. Nach wenigen Kilometern erreicht man das Gebiet des alles überragenden Mt. Pelmo (3168 m).
Der Mt. Pelmo gehört zu den beliebtesten Gipfeln der Belluneser Dolomiten und erhebt sich zwischen Val di Zoldo, Val del Bòite und dem Ort Selva di Cadore. Das Bergmassiv bildet einen fast geschlossenen Block und hat zwei Zinnen, den Pelmo nach Norden und den Pelmetto nach Süden.
Hier existieren unendlich viele Wanderwege und Klettertouren in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden, wobei die Rundwanderung um den Pelmo zu den anspruchsvollen Touren zählt.
Wasserspiegelung am Misurinasee
Der Misurinasee liegt in einer Höhe von 1757 m, etwa 15 km von Cortina d'Ampezzo bzw. 22 km von Toblach entfernt. Eingerahmt von den Bergmassiven der Cadini- und Cristallogruppe im Osten bzw. Westen, bietet sich dem Besucher ein schöner Blick auf das im Süden liegende Sorapismassiv (3205 m) mit einer schönen Wasserspiegelung.
Unser Fototipp
Fotobegeisterte werden es sich nicht nehmen lassen, diese Wasserspiegelung zu fotografieren. Uns gelang dies nur morgens zum Sonnenaufgang, da gegen Mittag bedingt durch die einsetzende Thermik oft ein leichter Südwind weht. Zudem herrscht ab Mittag starkes Gegenlicht.
Zum Sonnenaufgang bzw. zum Sonnenuntergang ist das Sorapismassiv jedoch nur in den Sommermonaten von der tiefstehenden Sonne angeleuchtet. Den Rest des Jahres bleibt die vom Misurinasee aus sichtbare Nordseite des Sorapismassivs morgens und abends im Schatten.
Wer genug Zeit mitbringt, der sollte unbedingt den breiten und bequemen Weg um den See entlang spazieren. Vom Südufer aus bietet sich nämlich in Richtung Norden ein weiterer schöner Ausblick. Hier spiegelt sich das Wahrzeichen der Dolomiten, die legendären Drei Zinnen (2999 m), in der Wasseroberfläche des Misurinasees, wobei von diesem Standort aus nur die westliche und die mittlere Zinne sichtbar sind. Außerdem laden an dieser Stelle zahlreiche Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein.
Der von Toblach (Linie 444 ab Toblach, etwa halbstündlich, mittags stündlich) bzw. von Cortina d'Ampezzo (mehrmals am Tag) auch mit dem Bus erreichbare Misurinasee bietet für Wanderfreunde jede Menge Abwechslung (siehe unten).
Auch Übernachtungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Souvenirläden und gastronomische Einrichtungen sind am See vorhanden. Bei einem unserer letzten Besuche vor einigen Jahren gefiel uns die am Nordufer liegende Pizzeria mit schönem Blick auf den See. Das bunte touristische Treiben sowie die zahlreichen Wander- und Spaziermöglichkeiten machen den Misurinasee für sich allein schon zu einem absolut lohnenden Ausflugsziel.
Da wir bereits den Vormittag am Misurinasee verbracht hatten, brachen wir nach einem kurzen Mittagessen zu unserem zweiten Tagesziel auf, zu den nur wenige Kilometer entfernten Drei Zinnen.
Wandermöglichkeiten
- empfehlenswert und leicht erreichbar vom Misuriansee (Wanderweg Nr. 116 und 120) sind die südlich der Cadinigruppe liegenden Hütten Rif. Citta die Carpi (2110 m) und Rif. Col de Varda (2115 m)
- die Hütte Rif. Col de Varda (2115 m) ist auch mit einem Sessellift, dessen Talstation am Südufer des Misurinasees liegt, besonders einfach zu erreichen
Wanderung an den Drei Zinnen
Von der Nordseite des Misurinasees führt eine Mautstraße mit etlichen Serpentinen auf 2320 m zur Auronzohütte (Rifugio Auronzo) am Fuße der Drei Zinnen. Die Straße ist hervorragend ausgebaut, Parkplätze gibt's oben an der Auronzohütte ausreichend.
Hier nahmen wir uns die Zeit für eine der schönsten Wanderungen in den Dolomiten. In etwa 1,5 Stunden gingen wir auf geräumigem Weg an der Südostseite der Drei Zinnen entlang, dann über den Paternsattel (2454 m) bis zur Dreizinnenhütte in 2405 m Höhe (siehe Foto).
Oberhalb der Dreizinnenhütte bot sich uns ein grandioser Ausblick auf den Paternkofel und auf die Nordseite der weltweit bekannten Drei Zinnen.