Reisebericht Region Gardasee
Fotoreise am Ostufer des Gardasees in der Region Venetien
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Allgemeines
Der Gardasee liegt in Norditalien und ist der größte See des Landes. Sein nördliches Ende grenzt an die Südtiroler Alpen mit Bergmassiven von über 2000 m Höhe, im Süden reicht der Gardasee bis an die flache Po-Ebene. Aufgrund des nach Süden weit geöffneten Tals herrscht hier bereits ein angenehmes mediterranes Klima. Das Gefühl schon fast an der Riviera zu sein, mit Palmen und Zypressen am Straßenrand, mit dem typischen Dolce Vita an den langen Stränden und traumhaften Uferpromenaden, lässt den Besucher schnell dem stressigen Alltag entkommen.
Anreise mit dem Auto
- von Norden kommend über Innsbruck und den Brennerpass (Autobahn A13 und A22, mautpflichtig) in Richtung Trient
- in Richtung Gardasee Nordseite: Abfahrt von der Brennerautobahn (A22) bei Rovereto und weiter über die SS240 nach Torbole; Fahrzeit ab München ca. 4,5 Stunden, Fahrstrecke 380 km
- in Richtung Gardasee Südseite: Abfahrt von der Brennerautobahn (A22) bei Affi und weiter über die SR450 nach Lazise; Fahrzeit ab München ca. 5 Stunden, Fahrstrecke 410 km
Die Anreise mit dem Auto aus Deutschland erfolgt typischerweise über Innsbruck in Tirol und dann über die bis nach Verona führende Brennerautobahn A22. Von München aus sind die knapp 400 km zum Gardasee im maximal 5 Stunden zu schaffen.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, mit der Bahn anzureisen. Die mehrmals täglich zwischen München und Verona verkehrenden Eurocity-Züge benötigen 5 Std. 20 Min. Fahrzeit. Ab Verona stehen dann regelmäßige Busverbindungen zum Ostufer des Gardasees zur Verfügung. Busverbindungen von München werden nur bis Bozen angeboten. Von dort aus ist dann die Weiterreise nach Verona mit der Regionalbahn möglich.
Das Ostufer des Gardasees erstreckt sich an der Flanke des gewaltigen Monte-Baldo-Bergmassivs und zeichnet sich im Gegensatz zum Westufer generell durch eine etwas flachere Uferlinie aus. Diese Gegend bietet zahlreiche Badestrände, teilweise auch in windgeschützten Buchten. Entsprechend groß ist hier der Besucheransturm in der warmen Jahreszeit.
Besonders schön sind jedoch die endlosen Uferpromenaden am Ostufer des Gardasees, wo man in den gemütlichen Restaurants, Bars und Cafés die über dem See untergehende Abendsonne genießen kann.
Malcesine
Einer der beliebtesten Orte am Gardasee ist das Städtchen Malcesine, das zur Region Venetien gehört. Hier verläuft die von Norden kommende Uferstraße Gardesana Orientale quer durch den Ort. Zum Gemeindegebiet zählen außerdem noch die zwei Ortschaften Navene und Cassone. Markenzeichen von Malcesine ist die auf einem Felsvorsprung im nördlichen Teil der Altstadt thronende mittelalterliche Skaligerburg.
Der Burgfelsen steht auf einer Anhöhe, wobei dessen Felswände teils senkrecht zum See abfallen. Südlich davon entwickelte sich im Mittelalter der malerische Ort. Trotz des massenhaften Tourismus im Sommer hat die Stadt ihren idyllischen Charakter bewahrt. Ein gemütlicher Altstadtbummel führt durch mittelalterliche Gassen, vorbei an Geschäften, Restaurants und Eisdielen zum Alten Hafen. Von hier starten die Bootstouren zum Westufer nach Limone sul Garda. Auch werden hier Bootsausflüge und Boote zum Mieten angeboten.
Gleich nördlich des Hafens befindet sich der "Palazzo dei Capitani", ein ehemaliger Gouverneurspalast, der bereits im 13. Jahrhundert für den veronesen Herrscher erbaut wurde. Schön ist der kleine Palmengarten am Ufer mit einer eigenen Anlegestelle.
Wunderschöne Uferpromenaden verlaufen beidseits des Ortes parallel zur Küstenstraße mit schönen Badestellen, die im Norden auch für Surfer zugänglich sind.
Hier kann man bei endlosen Spaziergängen die herausragende Landschaft genießen. Südlich von Malcesine verläuft die Uferpromenade bis zur Bucht Val di Sogno. Ein Fuß- und Radweg führt weiter bis zum kleinen Dorf Cassone, immer mit Blick auf die imposanten Gardaseeberge auf der Westseite.
Ein weiteres Highlight in Malcesine ist die Seilbahn "Funivia Malcesine", die das ganze Jahr von der Ortsmitte hoch auf den Monte Baldo zur Gipfelstation in etwa 1760 m Höhe fährt. Dort erwarten den Besucher Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden entlang des Bergkamms oder einfache Spaziergänge mit herrlichem Panoramablick auf den Gardasee.
Nicht vergessen werden darf die oberhalb von Malcesine verlaufende Panoramastraße "Via Panoramica" am Hang des Monte Baldo mit traumhaften Ausblicken auf den Gardasee. Die Straße ist aus der Ortsmitte entweder mit dem Auto oder zu Fuß über die Via Bassinel auf einem aussichtsreichen Wanderweg in etwa 30 Minuten bei 180 m Höhenunterschied erreichbar.
Cassone di Malcesine
Eine schöne Uferstraße führt von Malcesine in Richtung Süden vorbei an kleinen Badebuchten und Strandabschnitten bis zum 4 km entfernten, beschaulichen Ortsteil Cassone di Malcesine.
Das ehemalige Fischerdorf hat seine Ursprünglichkeit bewahrt. Besonders malerisch ist der kleine Hafen, mit zwei Becken, die vom Fluss Aril gespeist werden. Der Fluss entspringt oberhalb des Ortes, teilt sich dort und fließt zwischen den Häusern in den Gardasee.
Laut einem Schild an der Gardesana Orientale, die den Fluss in Hafennähe überquert, handelt es sich beim Fluss Aril mit einer Länge von 175 m um den weltweit kürzesten Fluss.
Der gemütliche Hafen lädt mit seinen zwei großen, schattenspendenden Laubbäumen am Ufer auch tagsüber zum Verweilen ein. Am Hafen befindet sich außerdem ein kleines Seemuseum (siehe Foto unten), in dem kostenlos Fischereiutensilien und Fotografien zu besichtigen sind.
Torri del Benaco
Torri del Benaco befindet sich im mittleren Bereich des Ostufers kurz vor der Landzunge San Vigilio, wo sich der Gardasee in Richtung Flachland ausbreitet. Die kleine beschauliche Ortschaft liegt eingebettet zwischen dem Gardasee und den hügeligen Ausläufern des Monte-Baldo-Gebirgszuges und ist leicht über die Autobahn A22 zu erreichen.
Rund um den idyllischen Hafen breitet sich das historische Stadtzentrum aus. Das Wahrzeichen des ehemaligen Fischerdorfes ist die südlich des Alten Hafens erbaute Skaligerburg.
Die Burganlage, deren markante Silhouette bereits von weitem erkennbar ist, beherbergt heute ein Heimatkundemuseum. Ein Zitronengewächshaus, auch Limonaia genannt, wurde an der Südseite der Festungsmauer im 18. Jahrhundert errichtet und ist ebenfalls zu besichtigen.
Die lange Uferpromenade führt vom historischen Hafen mit gemütlichen Restaurants vorbei an der Burg und dem Zitronengewächshaus bis zum Fährhafen. Hier legen ganzjährig alle 40 Minuten Autofähren ab, die innerhalb von 30 Minuten die Westseite des Gardasees am Fährterminal in Maderno erreichen.
Garda
Garda liegt wenige Kilometer östlich der Landzunge San Vigilio geschützt in einer Bucht zwischen dem Monte Luppia (416 m) im Norden und dem Tafelberg Rocca di Garda (291m) im Süden, was sich besonders günstig auf das milde Klima auswirkt.
Der Ort besitzt eine bewegte Geschichte und wurde im 12. Jahrhundert Namensgeber für den See. Heute gehört Garda mit zu den beliebtesten Urlausorten am Gardasee.
Bereits im 5. Jahrhundert wurde ein Kastell auf dem markanten Felsen oberhalb der Stadt erbaut, dessen spärliche Überreste man bei einem Aufstieg auf den Rocca di Garda noch erkunden kann. Entlang des Hafens und der Uferpromenade gibt es eine Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten, wo es sich besonders in der Abendsonne romantisch speisen lässt.
Das historische Zentrum ist von engen Gassen mit zahlreichen Geschäften, Lokalen, Restaurants und vereinzelten Resten venezianischer Paläste aus dem 15. und 16. Jahrhundert, wie z.B. dem Palazzo dei Capitani an der Piazza Catullo am Hafen, geprägt.
Bardolino
Am Fuße eines Moränenhügels zwischen den Landzungen Punta Cornicello und Punta Mirabello erstreckt sich das historische Zenrum Bardolinos. Vom historischen Hafen führt die Piazza Giacomo Matteotti nach Nordosten zur Kirche Santi Nicoló e Severo, die am Eingang mit vier hohen, imposanten Säulen aufwartet.
Der Platz gleicht jedoch eher einer belebten Fußgängerzone als einer Piazza.
Um das beliebte alte Ortszentrum, mit dem typischen italienischen Flair, hat sich inzwischen eine größere Stadt entwickelt. Zahlreiche Veranstaltungen ziehen alljährlich viele Gäste an.
Bekannt in aller Munde ist der leicht spritzig, süffige Rotwein Bardolino, der in den Weinbaugebieten des Hinterlandes angebaut wird. Die Stadt ist Namensgeber für das Weinbaugebiet Bardolino, wo entlang der Weinstraße historische Weinkeller mit einer Verkostung auf die Besucher warten.
Lazise
Eine schön angelegte und ausgedehnte Uferpromenade führt von Bardolino zum südlichen Nachbarort Lazise, der im Jahr 983 gegründet wurde und somit als eine der ältesten Gemeinden Italiens gilt. Die drei Stadttore Porta del Leone im Süden, Porta San Zeno im Osten und Porta Cansignorio im Norden führen in die autofreie Altstadt. Sehenswert ist die historische Altstadt von Lazise, die sich nördlich der mittelalterlichen Skaligerburg aus dem 9. Jahrhundert ausbreitet.
Die Burg beeindruckt mit ihrem rechteckigem Grundriss, den sechs Türmen, einschließlich des imposanten Hauptturms, und den Wehrgängen. Sie befindet sich heute im Privatbesitz und grenzt umgeben von einer Parkanlage direkt an das Ostufer des Gardasees. Östlich der Festungsanlage liegt ein kleiner Park, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist und einen schönen Blick auf die mächtigen Türme bietet. In der Nähe des Parks gelangt der Besucher durch ein ehemaliges Festungstor in Richtung Norden zum Alten Hafen.
Vom historischen Hafen aus starten zahlreiche Fahrgastschiffe zu den umliegenden Orten des südlichen Gardasees, aber auch private Bootstouren werden hier angeboten.
Das malerische Städtchen Lazise besticht mit seinen zahlreichen verwinkelten Gassen sowie historischen Gebäuden, wie z.B. die Dogana Veneta, einem einstigen Zollhaus aus dem 14. Jahrhundert am Hauptplatz des historischen Hafens.
Entlang des schmalen Hafenbeckens führt eine farbenprächtige Häuserfront bis zur Piazza Vittorio Emanuele. Zahlreiche Restaurants, Bars, Eisdielen und Geschäfte reihen sich in diesem Bereich des alten Ortskerns aneinander. In diesem lebendigen Ort lässt sich das italienische Flair besonders gut genießen.
Die äußerst gepflegte Uferpromenade besticht durch ein wellenartig gemustertes Mosaikpflaster. Wie auf einer Perlenschnur reihen sich hier Restaurants, Bars und Eisdielen aneinander. Besonders romantisch lässt sich von der Uferpromenade aus an einem lauen Sommerabend der Sonnenuntergang genießen.
In Richtung Norden führt die Promenade vorbei an zahlreichen Badestellen etwa zehn Kilometern weiter als Rad- und Fußweg nach Bardolino und Garda, stets mit einem herrlichen Ausblick zum Westufer des Gardasees.