Reisebericht Region Dolomiten
Fotoreise in den Dolomiten bei Cortina d’Ampezzo
Jork Gallery Shop
Fotoserie
Die besten Fotolocations in Italien in der Region Südtiroler Alpen mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
Allgemeine Informationen und Anreise Dolomiten
Für viele Bergfreunde gelten die Dolomiten in Südtirol als die großartigste Gebirgsregion der Alpen. Teil dieser herausragenden Landschaft sind u.a. die Ampezzaner Dolomiten, die wir im Rahmen eines 5-tägigen Kurzurlaubs von München aus im Frühsommer besuchten.
Die Ampezzaner Dolomiten befinden sich im Val del Bòite, eines der vier nach Osten zum Piave hin entwässernden Dolomitentäler. Etwa 30 km südlich des Hochpustertals bei Toblach liegt hier im sonnendurchfluteten Talkessel des Ampezzo die weltbekannte Olympiastadt Cortina d’Ampezzo.
Durch die verkehrsmäßig günstige Lage an der Nord-Süd-Route von Venedig nach Tirol entwickelte sich die Gebirgsstadt ab 1850 zum bedeutenden Urlaubsort und zu einer bekannten Wintersportarena. So wurde Cortina d’Ampezzo zum Austragungsort zahlreicher Skiwettkämpfe und erlangte mit den 7. Olympischen Winterspielen im Jahr 1956 Weltruhm.
Die Region ist am Besten mit dem Auto erreichbar, eine Bahnverbindung existiert leider nicht. Die im Jahre 1921 erbaute und von Toblach über Cortina d’Ampezzo nach Calalzo di Cadore führende Dolomitenbahn stellte 1964 ihren Betrieb ein. Die Trasse wird jetzt im Winter als Loipe und im Sommer als Wanderpromenade genutzt. Lediglich das alte Bahnhofsgebäude ist in Cortina d’Ampezzo noch vorhanden.
Von Norden kommend erfolgt die Anreise mit dem Auto typischerweise über die Brennerautobahn, weiter ab Brixen durch das Hochpustertal und ab Toblach schließlich durch das Höhlensteintal über die "Strada d'Alemagna" mit der Passhöhe "Im Gemärk". Für die 170 km Fahrstrecke von Innsbruck aus benötigt man etwa 2,5 Stunden. Der vom Süden kommende Urlauber hat es da über gut ausgebaute Schnellstraßen aus Richtung Belluno etwas einfacher.
Wer bei größeren Entfernungen, z.B. aus dem Norden Deutschlands, auf das eigene Auto verzichten möchte, der kann über die Flughäfen Innsbruck, Treviso oder Venedig mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen:
Anreise von Innsbruck (Stand 2019)
- Mit dem Bus: 2 x täglich mit Südtirol Bus vom Flughafen Innsbruck nach Toblach (2 Std. 15 Min., 45-65 €, www.suedtirolbus.it); weiter 4 x täglich ab Toblach mit Buslinie 445 (SAD, www.sad.it)
- Mit der Bahn: mehrmals täglich EC, RE von Innsbruck Hbf. nach Franzensfeste (1 Std. 20 Min., 13-19 €), alle 30 Min. RB von Franzensfeste nach Toblach (1 Std. 15 Min); weiter 4 x täglich ab Toblach mit Buslinie 445 (SAD, www.sad.it)
Anreise von Venedig/Treviso (Stand 2019)
- Bus Cortina Express: 2 x täglich ab Flughafen Venedig (2 Std. 10 Min, 18 €, www.cortinaexpress.it)
- Bus ATVO: 3 x täglich vom Bahnhof Mestre über Flughafen Venedig und Treviso Süd (2 Std. 30 Min, www.atvo.it)
- Mit der Bahn: mehrmals täglich vom Bahnhof Mestre nach Calalzo die Cadore; weiter alle 30 Min. ab Calalzo di Cadore mit Buslinie 30 (Fahrzeit 1 Std., www.dolomitibus.it)
Wettermäßig ist die Region bei Nordföhn begünstigt, d.h. bei regnerischem Wetter in Deutschland und bei Durchzug einer Kaltfront. Dann herrscht klares Bergwetter mit mäßigen Temperaturen. Ansonsten macht sich durch die nach Süden geöffneten Täler stets angenehmes mediterranes Klima bemerkbar.
Panoramakarte von https://www.dolomitisuperski.com
Cortina d Ampezzo
Die Olympiastadt Cortina d’Ampezzo liegt auf 1211 m Höhe in einem nach Süden geöffneten Talkessel des Val del Bòite und ist aus allen vier Himmelsrichtung mit dem Auto gut erreichbar. Cortina d’Ampezzo gehört zur Provinz Belluno in der Region Venetien.
Die Stadt ist im Nordosten und Nordwesten umgeben von gewaltigen Bergmassiven, wie z.B. Tofana di Mezzo (3244 m), Monte Cristallo (3221 m), Punta Sorapis (3205 m) und Pomagagnon (2450 m). Letzteren kann man für einen ersten Eindruck von der Stadt und der Umgebung besonders gut an den ersten Serpentinen auf der Falzaregostraße westlich der Stadt sehen.
Unser Fototipp
Mit Blick nach Nordosten liegt die Bergkette Pomagagnon (2450 m) ab dem späten Vormittag ganztägig im schönen seitlichen Sonnenlicht. Besonders gut gefiel uns jedoch die Stimmung am Abend, wo die Bergkette über dem dunklen Talgrund im abendlichen Sonnenlicht intensiv erstrahlte.
Voraussetzung für die Austragung der 7. Olympischen Winterspiele war seinerzeit die Errichtung zahlreicher Liftanlagen und Seilbahnen. Entsprechend herausragend ist auch die Infrastruktur, um die beeindruckende Bergwelt als Besucher intensiv kennenzulernen. Zu nennen sind hier die Seilbahnen vom Ortszentrum in das Sorapismassiv, von der Straße zum Misurinasee in die Cristallogruppe sowie mehrere Seilbahnanlagen an der Falzaregostraße.
Lohnenswert ist in diesem Zusammenhang besonders eine Fahrt mit der imponierendsten Seilbahn in der Gegend um Cortina d’Ampezzo, der dreiteiligen Gondelbahn "Freccia nel Cielo" (deutsch Himmelspfeil) auf den 3244 m hohen Gipfel Tofana di Mezzo im gewaltigen Tofanemassiv.
Aber auch die Innenstadt von Cortina d’Ampezzo hält interessante Sehenswürdigkeiten bereit. So deutet z.B. der 76 m hohe Glockenturm der Pfarrkirche Hl. Jakob mit seiner typischen Form die Zugehörigkeit zur Region Venetien an.
Das Herz der Innenstadt bildet die Fußgängerzone "Corso d’Italia", eine Geschäftsstraße mit zahlreichen Cafés, Restaurants und Nobel-Boutiquen. Hier lässt es sich als Urlauber in der warmen Jahreszeit wunderbar flanieren. Besonders gut gefielen uns die gepflegten, landestypischen Gebäude mit der beeindruckenden Bergkulisse im Hintergrund.
Tagestour zum Falzaregopass
Unser erster Tagesausflug in der Gegend um Cortina d’Ampezzo führte uns zum 16 km westlich des Ortes gelegenen Falzaregopass. Die Passhöhe liegt auf 2200 m und ist über die gut ausgebaute Staatsstraße 48 bequem erreichbar.
In der Hauptsaison kann es auf dieser Straße sehr betriebsam zugehen, denn sie ist die Hauptverbindung zwischen den östlichen Dolomiten um Cortina d’Ampezzo und den westlichen Dolomiten an der Sellagruppe und dem Grödner Tal.
Hinter den ersten Serpentinen westlich von Cortina d’Ampezzo bleibt nach einem schönen Ausblick auf die Bergkette Pomagagnon (2450 m) die Aussicht für den Rest der Fahrstrecke bis zum Falzaregopass begrenzt. Auch auf der Passhöhe ist der Ausblick begrenzt, denn neben dem Tofanemassiv im Norden versperrt der spitz in den Himmel aufragende Hexenstein (2477 m) die Sicht in Richtung Südwesten.
Trotzdem ist von der Passhöhe aus in dieser Blickrichtung in der Ferne der Dolomitengletscher an der Marmolada (3342 m) gut zu sehen.
Unser Fototipp
Obwohl der Ausblick am Falzaregopass begrenzt ist, entdeckten wir hier oben dennoch zahlreiche Fotomotive. Besonders gut gefiel uns eine kleine Kapelle, die zusammen mit dem Hexenstein oder der Marmolada im Hintergrund ein schönes Fotomotiv ergab. Besonders gut geeignet sollte der Sonnenaufgang aufgrund der Blickrichtung nach Westen sein, obwohl wir selbst keine Gelegenheit hatten, hier am frühen Morgen zu fotografieren.
Am Falzaregopass geht es generell sehr geschäftig zu, Parkplätze sind in begrenzter Anzahl vorhanden. Ein Souvenirladen, ein Imbiss, ein Restaurant sowie die Talstation der Seilbahn (Ende Mai bis Oktober, 9 bis 17 Uhr) zum Kleinen Lagazuoi (2778 m) erwarten hier die Urlauber.
Hinweis
Zum Zeitpunkt unseres Besuchs am Falzaregopass fand eines der vielen, für Italien typischen Fahrradrennen statt. Aus diesem Grund war lediglich die Fahrt auf dem Pass möglich, eine Durchfahrt jedoch nicht. Wer eine größere Dolomitenrundfahrt speziell im Sommer plant, der sollte sich daher vorab über evtl. geplante Sportveranstaltungen und die damit einhergehenden Straßensperrungen informieren.
Der Falzaregopass ist natürlich ein idealer Ausgangspunkt für aussichtsreiche Wanderungen in das Tofanemassiv. Mit Seilbahnunterstützung bietet sich hier der dreistündige Abstieg vom Kleinen Lagazuoi (2778 m) auf breitem Wanderweg über den Forc. Col de Bos (2331 m) zurück zur Passhöhe an.
Bemerkenswert ist jedoch der südlich des Falzaregopasses nach Südosten verlaufende Dolomiten-Höhenweg Nr. 1. Dieser bekannte Wanderweg führt mit etwa 2 Std. Gehzeit zur markanten Felsformation Monte Averau (2647 m) und dann weiter in die Nuvolaugruppe (2575 m). Unterwegs passiert man den malerischen Bergsee Lago Limides (siehe nächstes Kapitel).
Unser Fototipp
Einen der zahlreichen Sonnenuntergänge während unseres Urlaubs in Cortina d’Ampezzo verbrachten wir u.a. auch am Falzaregopass. Trotz wechselhaften Wetters gaben die Regenwolken hier kurz vor Sonnenuntergang den Weg für die letzten Sonnenstrahlen auf den Monte Averau (2647 m) frei. Ein wunderschöner Ausblick zu diesem markanten Fels bot sich uns hier direkt vom Parkplatz an der Passhöhe aus. Durch die Blickrichtung nach Südost ist der Abend natürlich der ideale Zeitpunkt für ausdrucksstarke Fotos.
Wanderung zum Lago Limides
Eine entspannte Wanderung unternahmen wir an einem der folgenden Tage vom Falzaregopass zum malerischen Bergsee Lago Limides (2171 m). Stets mit direktem Blick zum markanten Monte Averau (2647 m) folgten wir über blühende Wiesen dem Dolomiten-Höhenweg Nr. 1.
Der aussichtsreich gelegene Wanderweg bot uns aber auch schöne Ausblicke auf das nördlich der Falzaregostraße aufragende Tofanemassiv. Von Zeit zu Zeit gönnten wir uns einen Blick zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung am Falzaregopass. Hier präsentierte sich der Hexenstein (2477 m) sehr fotogen inmitten blühender Bergwiesen.
Mittlerweile hatten sich einige Quellwolken gebildet und auch leichter Wind kam auf. Dennoch entschlossen wir uns, am See etwas Zeit zu verbringen und auf einen günstigen Moment für eine evtl. Wasserspiegelung zu warten. Nach geraumer Zeit beruhigte sich die Wasseroberfläche und auch die Wolken boten etwas Platz für ein paar Sonnenstrahlen. So gelang uns diese schöne Aufnahme vom Lago Limides.
Danach wanderten wir durch malerische Lärchenwälder bergab in nördlicher Richtung zur Falzaregostraße, stets mit tollem Ausblick auf die Felswände des Tofanemassivs. Nach kurzer Zeit erreichten wir das Rif. Col Gallina und verbrachten den Rest des Nachmittags im benachbarten Restaurant Grill da Strobel direkt an der Falzaregostraße bei einem gemütlichen Essen.