Reisebericht Region Dolomiten
Herbsturlaub im Grödner Tal in den Südtiroler Dolomiten
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Fotoserie
Die besten Fotolocations in Italien in der Region Dolomiten mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
Allgemeine Informationen und Anreise Dolomiten
Das Grödner Tal ist eines der landschaftlich herausragenden Gebiete in der Gebirgsregion Dolomiten in Südtirol. Grandiose Aussichten auf zahlreiche Dolomitengipfel, 300 Sonnentage und Europas größte Hochalm, die Seiser Alm, sind die Highlights dieser Ferienregion.
Am besten lässt sich die einzigartige Natur und Landschaft aktiv im Urlaub erleben. Ob zu Fuß oder mit dem Bike durch den Sommer oder mit Snowboard und Ski im Winter auf der Piste. In der Wintersaison umfasst das Skigebiet Gröden/Seiser Alm z.B. 79 Lifte mit 175 Pistenkilometer und ist angebunden an Dolomiti Superski, dem weltweit größten Skikarussell mit über 1220 Pistenkilometern.
Im Sommer dagegen laden zahlreiche Wanderwege zu ausgiebigen Wandertouren zu den zahlreichen Schutzhütten und Almen ein. Aber auch die Fahrradfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Neben der bekannten Sellaronda Mountainbike Tour wurde in den vergangenen Jahren die Bikeregion Gröden / Seiser Alm ins Leben gerufen. Hier stehen 30 verschiedene Strecken mit Entfernungen zwischen 700 und 2450 Metern zur Verfügung, welche vorwiegend über Wald- und Wiesenwege verlaufen.
Das 25 km lange Grödner Tal beginnt bei Waidbruck als Seitental des Eisacktals, wo auch die mautpflichtige Brennerautobahn entlang führt, und endet im Osten am Sellastock bzw. an den Pässen Sellajoch und Grödner Joch.
Verkehrsmäßig ist das Grödner Tal vom Eisacktal her mit dem Auto ganzjährig über die gut ausgebaute Grödner Straße erreichbar.
Anreise zum Grödner Tal
- Mit dem Auto: von Norden kommend über Innsbruck und den Brenner (Autobahn A13 und A22); Abfahrt von der Brennerautobahn bei Klausen und weiter über die SS242d nach St. Ulrich in Gröden; Fahrzeit ab München ca. 3,5 Stunden
- Mit der Bahn: EuroCity-Züge mehrfach täglich von München über Innsbruck nach Norditalien; Haltepunkte in Südtirol an den Bahnhöfen Franzensfeste, Brixen und Bozen, ab Bozen Busverbindung ins Grödner Tal
- Mit dem Flugzeug: Zum Flughafen Bozen existieren keine Linienflüge; nächste größere Flughäfen in Innsbruck (100 km), Verona (150 km) und Bergamo (240 km)
Wettermäßig ist die Region bei Nordföhn begünstigt, d.h. bei regnerischem Wetter in Deutschland und bei Durchzug einer Kaltfront. Dann herrscht klares Bergwetter mit kühlen Temperaturen. Südwind hingegen drückt warme, feuchte Luft an die Alpensüdseite. Bei Wolken und schlechter Sicht sind dann oft auch Regenschauer möglich.
Panoramakarte von http://www.val-gardena.com
St. Ulrich in Gröden
Die Marktgemeinschaft St. Ulrich ist der Hauptort im Grödner Tal. Der Talgrund, durch den der 26 km lange Grödner Bach fließt, wird im Süden von den Nordhängen der Seiser Alm und im Norden von den Ausläufern der Geislergruppe begrenzt, wo die Gemeinde an der Seceda (2519 m) ihren höchsten Punkt erreicht.
Seit einigen Jahrzehnten ist der Tourismus der Hauptwirtschaftszweig der Marktgemeinde, die zu den bekanntesten Wintersportorten der Alpen zählt. 2008 wurde die Fußgängerzone im Zentrum erneuert und für durchfahrenden Autoverkehr gesperrt. Hier befindet sich auch die Kapelle St. Antonius, stets mit der gewaltigen Sellagruppe im Hintergrund.
Im oberen Bereich endet die Fußgängerzone an der Touristinformation sowie einigen Hotels des höherpreisigen Segments. Dinge des täglichen Bedarfs kann man im unteren Teil der Fußgängerzone und der weiterführenden Strada Rezia in etlichen Lebensmittelgeschäften und zwei Supermärkten erwerben.
Insgesamt gefiel uns das quirlige Ortszentrum sehr gut, da hier auch bei schlechterem Wetter viel Abwechslung geboten wird.
Denn in der malerischen Fußgängerzone laden zahlreiche Souvenirgeschäfte, Restaurants und Cafés zum Bummeln ein.
Einen ersten Eindruck vom Ort St. Ulrich und seiner Umgebung gewannen wir auf dem empfehlenswerten Luis-Trenker-Panoramaweg. Der breite Wanderweg ist sowohl über eine Rolltreppe, die von der Fußgängerzone zur Seceda-Seilbahnstation führt, als auch direkt an der Touristinformation zugänglich. Hier finden sich viele schöne Ausblicke auf den Ort, zum Langkofel und zur Sellagruppe.
Einen umfassenderen Ausblick auf den Ort entdeckten wir jedoch in der Nähe der Talstation der Raschötzbahn. Hier bot sich uns auf einem weiteren Panoramaweg ein wunderschöner Blick auf St. Ulrich mit dem Langkofel und der Sellagruppe im Hintergrund.
Aufgrund der zentralen Lage innerhalb des Grödner Tals war für uns St. Ulrich natürlich die erste Wahl bei der Suche nach einer Unterkunft. Da wir uns beim Thema Wetter auf keine Überraschungen einlassen wollten, buchten wir extrem kurzfristig (2 Tage vor der Anreise) eine Unterkunft für unseren zehntägigen Kurzurlaub. Die Wahl fiel auf eine wunderschöne Ferienwohnung im Appartmenthaus Stroblhof (siehe Foto), etwa 200 m oberhalb des Ortes und ca. 5 Minuten Autofahrt von St. Ulrich entfernt.
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Einen herrlichen Ausblick auf St. Ulrich und den gegenüberliegenden Gipfel der Seceda (2519 m) konnten wir hier von unserem Balkon aus genießen.
Im Rahmen unserer zahlreichen Ausflüge in den Folgetagen erwies sich die Unterkunft im Stroblhof zudem als verkehrsmäßig sehr günstig gelegen. So benötigten wir mit dem Auto zur Seiser Alm lediglich 20 Minuten. Auch waren die Pässe Sellajoch und Grödner Joch an der Sellagruppe innerhalb von 35 Minuten erreichbar. Ein Ausflug in das benachbarte Villnößtal schlug mit etwa 50 Minuten Fahrzeit zu Buche.
Zahlreiche interessante Ausflugsziele sind jedoch von St. Ulrich aus bereits ohne längere Autofahrt erreichbar. So gelangt man mit einer Seilbahn am südlichen Ortsrand in wenigen Minuten auf die Seiser Alm. Im nördlichen Teil von St. Ulrich verbindet die Standseilbahn Raschötzer Bahn das Ortszentrum mit dem Raschötz (2222 m). Die Fahrzeit beträgt etwa 10 Minuten. Auf 1800 m Höhe ermöglicht eine Zwischenstation den Ausstieg zum historischen Troi Pajan. Von der Bergstation in 2107 m Höhe existieren Wanderwege zur aussichtsreich gelegenen Raschötzer Hütte (2165 m) und zur bewirtschafteten Brogles Alm (2045 m).
Letztere bietet einen dramatischen Ausblick auf die westlichen Ausläufer der Geislerpitzen. Dieser Ausblick lässt sich unserer Meinung nach aber noch Toppen. Und zwar vom Gipfel der Seceda (2519 m) aus, die mit der Seilbahn vom Ortszentrum aus unkompliziert zu erreichen ist.
Wanderung an der Seceda mit Blick zu den Geislerspitzen
Eine einfach Fahrt mit der Seilbahn kostet 24,- Euro, für die Berg- und Talfahrt sind 32,- Euro fällig (Stand 2019). Daher warteten wir für unseren Ausflug auf die Seceda (2519 m) einen Tag mit garantiert gutem Wetter ab.
Da es in der vorangegangenen Nacht geregnet hatte, zogen am Vormittag noch etliche Nebelschwaden vom Eisacktal hinauf ins Grödner Tal. Dies ergab gleich von der Bergstation aus einige sehr stimmungsvolle Fotos mit Blick in Richtung St. Ulrich und zu den Nordhängen der Seiser Alm.
Von der Bergstation der Seilbahn waren dann noch einmal 40 Höhenmeter bis zum Gipfel der Seceda (2519 m) zu bewältigen. Hier oben bot sich uns ein fantastischer Blick in alle Himmelsrichtungen. Auffällig sind die in Richtung Norden zum Villnößtal dramatisch steil abfallenden Felswände der Seceda und der Geislerspitzen. Vom Gipfel aus führt hier ein kleiner Steig auf einem Grat entlang, der eine noch bessere Fotoposition bietet.
Der gesamte Gipfelbereich der Seceda ist ein Eldorado für Wanderfreunde. An zahlreichen bewirtschafteten Almhütten entlang führen hier die Wanderwege entweder direkt ins Tal oder mit Seilbahnunterstützung vom Col Raiser (2107 m) zur Nachbargemeinde St. Christina.
Die steil abfallenden Almwiesen der Seceda erfordern jedoch gutes Schuhwerk. Dies gilt besonders dann, wenn die Wiesen und Wege feucht sind. Belohnt wird der Wanderer mit einem umfassenden Rundblick zum Puez-Geisler, Sellagruppe, Langkofel, Seiser Alm und Schlern.
Zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts Mitte Oktober hatten bereits zahlreiche Almhütten geschlossen. Wie wir nebenbei erfuhren, schließt auch das Restaurant in der Bergstation der Seceda-Seilbahn am zweiten Oktoberwochenende. Daher entschieden wir uns nach einer größeren Rundwanderung im Gipfelbereich, auf der Terrasse des Bergrestaurants das schöne Wetter und den Blick zur Sellagruppe zu genießen.
Unser Fototipp
Zahlreiche Fotomotive bietet der Rundumblick vom Gipfel der Seceda. Für Fotos in Richtung Langkofel und Seiser Alm ist aufgrund des Sonnenstandes unbedingt der Vormittag zu bevorzugen.
Besonders gut gefiel uns jedoch das allgemein bekannte Fotomotiv, das die Geislerspitzen von der Seceda aus besonders ausdrucksstark zeigt. Hierzu suchten wir im Gipfelbereich westlich der Pana Scharte eine erhöhte Fotoposition. Mit Blickrichtung nach Osten herrscht hier vom späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag perfektes Seitenlicht.
Wanderung auf dem Raschötz
Ein beliebtes Wandergebiet für die ganze Familie, den Raschötz (2282 m), konnten wir bereits vom Gipfel der Seceda sehr schön überblicken. Die Berghänge des Raschötz sind zwar komplett bewaldet, doch führt am Gipfelgrat ein sehr aussichtsreicher Wanderweg entlang, stets mit tollem Fernblick zur Sellagruppe und zum Langkofel.
Als Aufstiegshilfe stand uns hier die Raschötzer Bahn, eine Standseilbahn, die seit 2010 den Ort St. Ulrich mit dem Raschötz verbindet, zur Verfügung. Die Bahn verkehrt in der Nachsaison etwa halbstündlich und beendet ihren Betrieb ebenfalls Mitte Oktober. Entsprechend sind dann im Gipfelbereich auch die bewirtschafteten Hütten geschlossen.
Die Fahrt mit der Raschötzer Bahn dauerte 10 Minuten. An der Bergstation hatten wir dann die Möglichkeit nach Osten unterhalb des Inner Raschötz (2303 m) zur Brogles Alm (2045 m) zu wandern. Hier bietet sich, ähnlich wie von der Seceda, nur 500 m niedriger, ein interessanter Ausblick auf die Nordseite der Geislerspitzen.
Wir entschlossen uns jedoch für die Wanderung in westlicher Richtung vorbei an der bewirtschafteten Raschötzer Hütte (2165 m) zum 2282 m hohen Außer Raschötz.
Unser Fototipp
Der Blick vom Raschötz wird stets von dem in der Ferne sichtbaren Langkofel dominiert. Bei dieser Blickrichtung herrscht bis Mittag starkes Gegenlicht. Ideal sind hier Fotoaufnahmen am späten Nachmittag bzw. zum Sonnenuntergang.
Während unserer Wanderung am Raschötz bildeten sich im Laufe des Nachmittags starke Quellwolken, später setzte sogar leichter Regen ein. Glücklicherweise riss die Wolkendecke für einen kurzen Moment auf und gab den Weg für ein paar Sonnenstrahlen auf den Langkofel frei.
Wanderung zur Kapelle St. Jakob
Etwa auf halber Strecke zwischen St. Ulrich und St. Christina befindet sich die kleine, malerische Ortschaft St. Jakob in etwa 1450 m Höhe weit über dem Talgrund. Die Ortschaft ist über die steile, asphaltierte Strada Sacun, die unmittelbar hinter der Touristinformation in St. Ulrich beginnt, sowohl mit dem Auto als auch mit dem Bus erreichbar. Wir empfehlen die Anfahrt mit dem Bus, da in St. Jakob keine öffentlichen Parkplätze vorhanden sind.
Der kleine Ort lädt zu gemütlichen Wanderungen ein, denn durch die erhöhte Lage hat man stets einen schönen Ausblick auf den Langkofel und die Sellagruppe.
So verbrachten auch wir einen Nachmittag in St. Jakob und entdeckten auf unserem Spaziergang zahlreiche schöne Fotomotive. Nach einer ausgiebigen Rast auf der Sonnenterrasse des Hotels Jakoberhof starteten wir dann zu unserem eigentlich geplanten Wanderziel, die Kirche St. Jakob 100 m über dem Ort mitten im Wald.
Zur Kirche St. Jakob führen zwei gut ausgeschilderte Wanderwege mit etwa 30 Minuten Gehzeit. Wir folgten der Asphaltstraße Strada Sacun bis zu deren Ende und stiegen dann in westlicher Richtung auf einem breiten Wanderweg bis zur Kirche auf.
Dort wurden wir mit einem herrlichen Ausblick auf den spitzen Kirchturm mit dem Langkofel im Hintergrund belohnt.
Der alternative Wanderweg führte uns dann auf dem Rückweg zunächst durch den Wald und dann über Wiesen direkt zum Hotel Jakoberhof. Hier entdeckten wir noch einige schöne, laubgefärbte Bäume mit dem alles dominierenden Langkofel im Hintergrund.
Unser Fototipp
Durch die exponierte Lage und den freien Blick nach Südwesten zum Langkofel fanden wir in St. Jakob generell zahlreiche schöne Fotomotive mit dem Langkofel als Hauptmotiv. Besonders beeindruckte uns die Szenerie jedoch zum Sonnenuntergang.