Reisebericht Inselhopping Santorin
Die Kykladeninsel Santorin, der Kraterrand eines vom Meer überfluteten Vulkans (Teil 2)
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eBook
Reiseführer Santorin für Fotografen; ausführliche Beschreibung unserer Fotoreise zu den schönsten Fotolocations auf der Kykladeninsel Santorin in Griechenland; Text mit zahlreichen Reiseinformationen, GPS-Koordinaten, Ortsangaben, Fototipps, Bildern und Internetlinks zu den besten Fotospots auf der Kykladeninsel Santorin
Fotoserie
Die besten Fotolocations in Griechenland in der Region Kykladen mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
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Der aussichtsreich gelegene Ort Firostefani
Die nördlichen Ausläufer der Inselhauptstadt Fira gehen ohne erkennbare Ortsgrenze in die Ortschaft Firostefani über. Da sich fast der gesamte Ort am Kraterrand erstreckt, ist Firostefani aufgrund der aussichtsreichen Lage bei den Urlaubern sehr beliebt. So entschieden auch wir uns im Oktober 2017 für ein Appartment in Firostefani, nicht zuletzt auch deswegen, weil Fira von hier aus innerhalb von 15 Minuten zu Fuß erreichbar ist.
Auf der Promenade aus südlicher Richtung kommend fällt dem Besucher sofort die markante, griechisch orthodoxe Kirche am Hauptplatz von Firostefani auf. Auf den Bänken vor der Kirche legten wir oft eine kleine Pause ein mit schönem Ausblick in die Caldera.
Außerdem entdeckten wir auf der Promenade nördlich des Hauptplatzes viele nette Tavernen und Bars. Für Ausflüge nach Oia und Imerovigli nutzten wir die Bushaltestelle an der Rückseite der Kirche.
Auch in Firostefani existiert, ähnlich wie in Fira, eine unterhalb der Promenade parallel verlaufende Gasse mit teils exklusiven Hotelanlagen. Hierzu stiegen wir südlich des Hauptplatzes beim Hotel Belvedere Suites die Treppenstufen hinab. Am nördlichen Ortsende von Firostefani gelangten wir dann wieder auf die Promenade. In dieser Hotelgasse sind ebenfalls nur wenige Touristen unterwegs und so konnten wir auch hier einen schönen Spaziergang genießen.
Empfehlenswert ist dieser Weg aber auch zum Sonnenuntergang. Besonders auf den Treppen am nördlichen Zugang bieten sich ein herrlicher Ausblick und ein wunderschönes Fotomotiv mit Blick nach Süden.
Wem die typischen Griechenlandmotive mit arrangiertem Stillleben und Meerblick vor Augen schweben, der kommt hier ebenfalls auf seine Kosten. Mit ein wenig Aufmerksamkeit, Blick für das Detail und vor allem ausreichend Zeit entdeckten wir hier zahlreiche nette Motive.
Nicht vergessen werden darf unserer Meinung nach die griechisch orthodoxe Kirche (siehe großes Foto unten) am südlichen Ortsrand von Firostefani, die mit ihrem dreiteiligen Glockenturm eines der klassischen Postkartenmotive von Santorin darstellt.
Unser Fototipp
Die Kirche steht direkt an der Promenade am Kraterrand, ist aber beim Vorbeigehen fast nicht erkennbar. Der eigentliche Fotostandort befindet sich weit oberhalb der Kirche. Dazu geht man bis zur Taverne Mama Thira und folgt anschließend rechts der Beschilderung. Oben bleibt man beim Fotografieren garantiert nicht allein, da es sich hier um einen bei den Touristen sehr beliebten Ort handelt.
Der beste Zeitpunkt zum Fotografieren ist der Vormittag etwa 1 bis 2 Stunden nach Sonnenaufgang. Aber auch am Abend bietet der Glockenturm im direkten Gegenlicht zur untergehenden Sonne mit dem Meer im Hintergrund ein reizvolles Motiv.
Imerovigli, der höchstgelegene Ort am Kraterrand
Etwa 3 km nördlich von Fira befindet sich die Ortschaft Imerovigli, mit 336 m der höchstgelegene Ort am Kraterrand. Imerovigli wird von jenen Urlaubern geschätzt, die abseits der Touristenströme in exklusiven Hotels am Kraterrand einen entspannten Urlaub genießen möchten.
Hier sind vor allem Urlauber anzutreffen, die von Fira zu Fuß kommend einen ausgedehnten Spaziergang am Kraterrand unternommen haben. So gönnten auch wir uns am Ende unserer Wanderung in Imerovigli eine Pause in einer netten Taverne am Wegesrand mit herrlichem Ausblick. Mit dem Bus gelangt man dann in wenigen Minuten zurück nach Fira. Die Fahrt nach Oia dauert ein klein wenig länger.
Von Süden auf der Promenade am Kraterrand kommend ist die markante Anastasi Kirche bereits von Weitem sichtbar. Diese Kirche kann von den Touristen auch besichtigt werden, das Fotografieren im Kirchengelände ist jedoch nicht gerne gesehen.
Direkt an der Anastasi Kirche blickten wir von der Promenade aus ein letztes Mal zurück nach Firostefani und Fira, bevor wir in Richtung Skaros Felsen weitergingen. Dieser Ausblick ist besonders am Nachmittag oder zum Sonnenuntergang zu empfehlen.
Nördlich der Anastasi Kirche folgt ein erhöht liegender Aussichtspunkt mit spektakulärem Blick zum Skaros Felsen und in der Ferne nach Oia. Am Skaros Felsen sind noch die Überreste einer venezianischen Burganlage zu sehen. Nachdem sie im 18 Jh. durch den zerfallenen Untergrund baufällig wurde, haben sich die Bewohner in den Ort Imerovigli zurückgezogen.
Auf einem gut ausgebauten Wanderweg nördlich des Aussichtspunktes erreichten wir in wenigen Minuten den Skaros Felsen. Wer Lust und Zeit hat, der kann den Felsen auch umrunden bzw. sogar besteigen. Hinter dem Abzweig zum Skaros Felsen spazierten wir weiter in nördlicher Richtung durch einige verschlungene Gassen vorbei an zahlreichen exklusiven Hotelanlagen.
Hier waren wir zumindest in der Nachsaison nahezu allein unterwegs. Auch konnten wir hier in einem kleinen Café bei absoluter Ruhe den herrlichen Ausblick nach Oia ungestört genießen. Der Weg führt dann weiter bis zum nördlichen Ortsrand von Imerovigli. Wanderer mit guter Kondition erreichen hier auf einem gut ausgebauten Wanderweg nach etwa 2,5 Stunden den 9 km entfernten Ort Oia.
Spektakuläre Sonnenuntergänge im malerischen Ort Oia
Oia, der Ort mit dem angeblich schönsten Sonnenuntergang, wurde bei einem Seebeben 1956 schwer beschädigt und war jahrelang von starker Abwanderung geprägt. Ab 1976 erfolgten im Rahmen eines Regierungsprogramms die Restaurierung ausgewählter Gebäude und die Errichtung von Gästehäusern, Hotels und Restaurants im höherpreisigen Segment. Heute zählen die Grundstückspreise in Oia zu den Höchsten Griechenlands.
Oia erstreckt sich auf einer Länge von etwa 2 km am nördlichen Rand der Caldera in einer Höhe von 70 bis 100 m über dem Meer. Im Westen der Stadt befindet sich in der Bucht von Ammoudi ein kleiner Hafen mit einigen Tavernen und einem kleinen Kieselstrand. Dieser ist über einen steilen Abstieg nördlich des alten Kastells zu erreichen.
Unseren Tagesausflug in Oia begannen wir im östlichen Teil des Ortes. Dazu stiegen wir an der vorletzten Bushaltestelle aus, direkt an der auffällig gelben Kirche Agios Geogios.
Hier beginnt auch die gepflegte Promenade Nik. Nomikou, die zu Beginn sehr breit angelegt ist, sich nach Westen immer mehr zu einer der typischen Gassen verengt.
Diesen Teil der Promenade empfanden wir als sehr angenehm, da hier bedeutend weniger Touristen unterwegs waren. Auf dem großzügig angelegten Weg ließ es sich entlang zahlreicher Geschäfte, Bars und Cafés vortrefflich bummeln.
Nach etwa 600 m erreichten wir den Hauptplatz von Oia mit der bemerkenswerten Kirche Ekklisia Panagia Platsani und ihrem 6-teiligen Glockenturm. Wer mit dem Bus bis zur Endhaltestelle gefahren ist, gelangt nach etwa 5 Minuten Fußmarsch ebenfalls zu diesem Platz.
Wir folgten der Promenade Nik. Nomikou, ab hier als enge, verwinkelte Gasse und mit wesentlich mehr Touristen, weiter in westlicher Richtung.
Unser Fototipp
Etwa 50 m hinter dem Hauptplatz an der Kirche Ekklisia Panagia Platsani folgt auf der linken Seite eine weitere kleine Kirche. Fotofreunde sollten links hinter dieser Kirche unbedingt die Treppe hinabsteigen. An dieser Stelle gelangt man zu einem Aussichtspunkt, wo man das typische und allgemein bekannte Griechenlandmotiv mit den drei blauen Kuppeldächern vorfindet (siehe Foto). Aufgrund der Blickrichtung nach Westen empfehlen wir für dieses Foto den Vormittag. Anderenfalls herrscht mehr oder weniger starkes Gegenlicht.
An diesem Aussichtspunkt ist auch die farbige Vielfalt der Wohnhäuser und Hotelanlagen in Oia gut zu erkennen. Im Gegensatz dazu sind die Gebäude in Fira, Firostefani und Imerovigli vorwiegend weiß getüncht.
Zurück auf der Promenade Nik. Nomikou und vorbei an zahlreichen Souvenirgeschäften und Galerien gelangten wir schließlich zu einer Weggabelung. Hier fanden wir auch zahlreiche nette Tavernen vor, deren Restaurantterrassen wunderschöne Ausblicke bieten. An der Gabelung wählten wir den linken Weg abwärts in Richtung Kastell und entdeckten nach etwa 50 m die malerische Kirche Ekklisia Isodia Theotokou.
Sofern sich nicht allzu viele Touristen an dieser beliebten Stelle befinden, sollte man diese kleine Kirche für einige typische Griechenlandfotos nutzen. Im weiteren Verlauf gelangten wir schließlich zu den Überresten des venezianischen Kastells am westlichen Ortsende von Oia.
Der Aussichtspunkt auf dem Kastell mit seinem umfassenden Rundblick stellt einen der Höhepunkte eines Besuchs in Oia dar. Zwei Windmühlen, den Windmühlen von Mykonos nachempfunden, sorgen hier zusammen mit den weißgetünchten Häusern für sensationelle Fotomotive.
Unser Fototipp
Für Aufnahmen bei Tageslicht empfehlen wir besonders den späten Nachmittag. Dann liegen die malerischen Hotelanlagen und die Windmühlen im perfekten Seitenlicht mit schönen Kontrasten. Außerdem hat der Polarisationsfilter zu diesem Zeitpunkt die maximale Wirkung und erzeugt einen tiefblauen Himmel im Kontrast zu den schneeweißen Gebäuden.
Unser Fototipp
Einen weiteren schönen Ausblick kann man vom gleichen Standort auch in östlicher Richtung genießen. Hier hatten wir die Möglichkeit für einige Panoramaaufnahmen mit dem gesamten Ort Oia und der langgestreckten Caldera bis nach Fira. Aber auch Detailaufnahmen der bunt getünchten Wohnhäuser und Hotelanlagen gefielen uns hier sehr gut. Generell empfehlen wird als geeigneten Zeitpunkt den frühen Nachmittag. Gegen Abend steht die Sonne im Rücken des Betrachters und die Gebäude wirken dann platt und kontrastarm.
Vom alten Kastell aus spazierten wir schließlich noch zu den Windmühlen, die Bestandteil exklusiver Hotelanlagen sind und auch als Urlaubsdomizile gemietet werden können. Gut gefiel uns hier auch der Blick zurück zum alten Kastell.
In den Abendstunden wird es am alten Kastell richtig voll. Dann lockt der legendäre Sonnenuntergang Unmengen von Touristen zum westlichen Ortsende, das zu jeder Jahreszeit von der untergehenden Sonne perfekt in Szene gesetzt wird. Tavernen und Cafés mit Meerblick sind zu diesem Zeitpunkt ebenfalls überfüllt.
Unser Tipp
Um eine gute Fotoposition zu ergattern, waren wir schon gut eine Stunde vor Sonnenuntergang am Ort des Geschehens. Da wir jedoch unsere Fotostative dabei hatten und daher etwas Platz brauchten, wäre ein noch früheres Erscheinen ratsam gewesen.
Der Aussichtspunkt am Kastell befindet sich in exponierter Lage und ist dem Wind stark ausgesetzt. Für hochwertige Fotos mit längeren Belichtungszeiten ist speziell am Abend ein Fotostativ zwingend erforderlich.