Reisebericht Inselhopping Mykonos
Unterwegs auf Mykonos, die Königin der Kykladen in der südlichen Ägäis
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Reiseführer Mykonos für Fotografen; ausführliche Beschreibung unserer Fotoreise zu den schönsten Fotolocations auf der Kykladeninsel Mykonos in Griechenland; Text mit zahlreichen Reiseinformationen, GPS-Koordinaten, Ortsangaben, Fototipps, Bildern und Internetlinks zu den besten Fotospots auf der Kykladeninsel Mykonos
Fotoserie
Die besten Fotolocations in Griechenland in der Region Kykladen mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
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Allgemeine Informationen und Anreise nach Mykonos
Mykonos als eine der Inseln der Kykladen liegt inmitten des Ägäischen Meeres südöstlich von Athen. Kennzeichnend für das Klima auf Mykonos sind die nahezu beständig wehenden Winde. Durch die Lage zwischen dem Azorenhoch und einem asiatischen Hitzetief herrschen in der Zeit von Mai bis September meist angenehme Nordostwinde.
Die einst sehr arme Kykladeninsel Mykonos wurde aufgrund der spektakulären antiken Ausgrabungen auf der Nachbarinsel Delos bekannt, da in Mykonos schlicht der nächstgelegene Hafen lag.
Den Reiz von Mykonos machen die vielen schönen Sandstrände und vor allem die malerischen Gassen in Mykonos Stadt aus. Zahlreiche Tavernen, Cafés, Souvenirgeschäfte und Boutiquen laden hier zum Bummeln ein. Während unseres Urlaubs im Oktober beeindruckte uns besonders der außerordentlich gepflegte Zustand der weißgetünchten Häuser in den Altstadtgassen selbst zum Saisonende.
Im Sommer und teilweise bis in den Oktober liegen täglich mehrere Kreuzfahrtschiffe vor Anker, deren Gäste sich tagsüber unter die Touristen mischen und durch die engen Gassen der Altstadt drängen. Abends ändert sich dann das Publikum. Überwiegend junge Gäste machen in Clubs, Bars und Discos die Nacht zum Tag oder feiern an den bekannten Stränden.
Mykonos ist aber auch berühmt in Sachen Glamour und Weltoffenheit. Aristoteles Onassis entdeckte in den 60er Jahren die Insel und brachte seine Ehefrau Jackie Kennedy Onassis und die Opernsängerin Maria Callas nach Mykonos. Ihm folgten internationale Filmstars und viele reiche Athener.
Legendäre Namen des Jetsets wurden mit Mykonos verbunden und die Insel entwickelte sich schnell zum Lieblingsziel in Griechenland für die Superreichen, Künstler und Filmstars. In den 80er und 90er Jahren blieb die Society jedoch der Insel fern, dafür kamen bessere Fährverbindungen und es wurden immer mehr Charterflüge angeboten.
Heute ist Mykonos in der Hauptsaison komplett ausgebucht, selbst einfache Zimmer sind nur zu schwindelerregenden Preisen zu haben, und das bei einem insgesamt gehobenen Preisniveau. An Billigurlaub ist hier keinesfalls zu denken.
Als wir uns im Sommer spontan für einen Urlaub auf den Kykladeninseln entschieden, folgte der Euphorie schnell die Ernüchterung angesichts der hohen Preise. Da wir jedoch nicht auf einen Badeurlaub fixiert waren, kam für uns auch die Nachsaison in Frage.
Daher buchten wir für Anfang Oktober ein Doppelzimmer in einem sehr schönen Hotel nördlich von Mykonos Stadt in Agios Stefanos. Durch die sehr gute Busverbindung nach Mykonos Stadt, selbst bis spät abends (Fahrzeit etwa 10 Minuten), waren wir in unseren Aktivitäten in keinster Weise eingeschränkt.
Die Anreise von Deutschland erfolgt meist über den internationalen Flughafen von Mykonos. Die Flugzeit beträgt hierfür etwa 2,5 Stunden. Außerdem werden auch Inlandsflüge von Athen oder Thessaloniki aus angeboten.
Flüge nach Mykonos (Stand 2017)
- von München: Sonntag
- von Frankfurt: Mittwoch
- von Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Berlin, Wien, Zürich: Montag, Mittwoch, Freitag
- Flugdauer: etwa 2 1/2 Stunden
- Condor, Eurowings: Direktflüge
- Easy Jet, Aegean Airlines: je 1 – 2 Zwischenstopps in Athen oder Thessaloniki
Da die Fährverbindungen zu den Kykladeninseln generell gut organisiert sind, bietet sich alternativ eine Überfahrt mit dem Schiff an. Bei Anreise über das Festland ist der Ausgangspunkt für Fährüberfahrten vor allem der Hafen von Piraeus, einer der geschäftigsten Passagierhäfen der Welt. Über 50 Ziele werden von hier aus täglich angefahren. Die Fahrzeit nach Mykonos variiert hierbei je nach Schiffstyp zwischen 2 und 6,5 Stunden.
Der Hafen von Piraeus liegt westlich von Athen, 49 km vom internationalen Flughafen entfernt und ist sowohl mit der Metro (Line 3 - Blue, dann umsteigen zur Linie 1 - Green) als auch mit dem Expressbus X96 vom Flughafen gut erreichbar. Aber auch der Hafen von Rafina, 26 km östlich von Athen gelegen, erlaubt die Anreise über das Festland.
Fähre Mykonos (Stand 2017)
- Blue Star Ferries, ab Piraeus: Fahrzeit 6 Std. 5 Min., Preis 79,- €
- SeaJets, ab Piraeus: Fahrzeit 2 Std. 30 Min., Preis 126,- €
- Hellenic Seaways, ab Piraeus: Fahrzeit 5 Std. 10 Min., Preis 59,- €
- Fast Ferries, ab Rafina: Fahrzeit 4 Std. 30 Min., Preis 60,- €
Für unseren 14-tägigen Urlaub im Oktober hatten wir uns vorgenommen, die beiden beliebtesten Kykladeninseln Mykonos und Santorin per Inselhopping kennenzulernen. Hierzu buchten wir den Hinflug nach Mykonos, in der Mitte des Urlaubs einen Transfer mit der Schnellfähre nach Santorin und schließlich den Rückflug von Santorin nach Deutschland.
Ein Mietwagen ist auf Mykonos generell nicht erforderlich. Den Transfer zwischen Flug- bzw. Fährhafen und Hotel kann man beim Reiseveranstalter oder im Hotel buchen. Taxis sind zu einem ähnlichen Preis überall verfügbar. Sämtliche Ortschaften und Strände (außer die Strände im Nordosten) sind mit dem Bus erreichbar, im Sommer meist halbstündlich. Selbst während unseres Aufenthalts im Oktober konnten wir mit den stündlich verkehrenden Bussen alle interessanten Ziele auf der Insel bequem erreichen.
Die Fahrpreise sind moderat und liegen je nach Entfernung zwischen 1,80 € und 3 €. Tickets werden beim Fahrer gekauft, Kleingeld sollte man hierfür bereithalten.
Es existieren insgesamt zwei Busterminals in Mykonos Stadt. Das nördliche Terminal befindet sich am Alten Hafen. Von hier aus werden die nördlichen und östlichen Ortschaften angefahren. Das zweite Terminal liegt wenige Gehminuten südlich des Windmühlenhügels am Platz Fabrika. Von hier aus sind die Strände und Ortschaften im Süden erreichbar.
In den verwinkelten Gassen von Mykonos Stadt
Da wir im Norden von Mykonos in der Ortschaft Agios Stefanos unser Hotel gebucht hatten, begannen unsere Tagesausflüge nach Mykonos Stadt stets am Busterminal in der Nähe des Alten Hafens.
Um uns am ersten Urlaubstag zunächst einen kleinen Überblick über die Altstadt zu verschaffen, gingen wir oberhalb der Busstation in Richtung Hotel Porto Mykonos (Gehzeit 5 Minuten). Vor dem Hotel steht eine kleine Kapelle mit rotem Dach. Von hier aus hatten wir einen ersten schönen Blick auf die Altstadt. Eine Parallelstraße weiter oben bietet sich dann ein noch umfassenderer Ausblick.
Einen weiteren schönen Ausblick auf Mykonos Stadt entdeckten wir an den Serpentinen der Hauptstraße nach Ano Mera, etwa 800 m vom Busterminal entfernt. Hier steht am Berghang die von Weitem sichtbare, einsame Windmühle "Boni's Windmill", die zusammen mit dem Alten Hafen ein schönes Fotomotiv bietet.
Wer von hier direkt zurück zum Alten Hafen zurück möchte, der braucht nur wenige Minuten die Straße Pillakiou hinunterzulaufen. Wir wählten jedoch einen kleinen Pfad neben der Windmühle und stiegen direkt in die Altstadt hinab. Hier entdeckten wir in der Seitengasse Agiou Spiridonos zufällig eine wunderschöne Kapelle.
Dieser Gasse folgten wir bis ganz unten, hielten uns dann rechts und gelangten schließlich zur Promenade am Alten Hafen.
Auf der Hafenpromenade pulsiert das Leben von Mykonos Stadt. Hier reiht sich neben zahlreichen Souvenirgeschäften eine Taverne an die Andere. Nicht versäumen sollte man ein Abendessen in einer der Tavernen im Licht der untergehenden Sonne.
Aus dem Blickwinkel eines Fotografen empfanden wir die Hafenpromenade als nicht besonders herausragend. Lediglich die kleine Kapelle Agios Nikolas am westlichen Ende der Promenade ergibt zusammen mit dem Rathaus ein nettes Fotomotiv.
Unser Fototipp
Ein sehr schönes Fotomotiv entdeckten wir dennoch an der Hafenpromenade, und zwar mit Blickrichtung nach Nordosten. Denn die zahlreichen weiß getünchten Häuser am Berghang oberhalb des Busterminals bieten zusammen mit den Fischerbooten im Vordergrund ein typisch griechisches Fotomotiv.
Besonders schön wirkt das Motiv mit den bunten Fischerbooten jedoch bei Sonnenuntergang, da die weiß getünchten Häuser bis zum letzten Sonnenstrahl perfekt in der Abendsonne liegen.
Der Rundgang durch Mykonos Stadt führte uns dann über das westliche Ende der Hafenpromenade hinaus. Hier befinden sich die Bootsanlegestelle für die Shuttle-Boote der Kreuzfahrtschiffe, das Wasser-Taxi zum Neuen Hafen und die Ausflugsschiffe nach Delos. Auch hat man hier einen wunderbaren Blick auf die im Neuen Hafen oder vor der Stadt ankernden Kreuzfahrtschiffe, im Sommer übrigens mehrere Schiffe pro Tag.
Weiter westlich folgt die legendäre "Jackie O' Bar", benannt nach Jackie O', der Ehefrau des berühmten griechischen Reeders Aristoteles Onassis. Danach fällt der Blick auf die Bekannteste der zahlreichen auf der Insel befindlichen Kirchen, die Panagia–Paraportiani Kirche.
Sie besteht eigentlich aus 5 separaten Kirchen. Der ursprünglichen Kirche wurden über die Jahrhunderte vier weitere Kirchen hinzugefügt.
In Richtung Süden gelangt man dann durch einige nette Gassen in wenigen Minuten zu einem der Highlights von Mykonos Stadt, die von den Touristen vielbesuchte Uferpromenade "Klein Venedig" oder auch "Little Venice". Sie besteht aus einer Reihe von Fischerhäusern aus dem 18. Jh. mit Balkonen, die auf das Meer blicken.
Die alten Fischerhäuser sind längst verschwunden und wurden durch gemütliche Bars, Cafés, Restaurants und Geschäfte ersetzt. Besonders zahlreich versammeln sich die Touristen hier zum Sonnenuntergang.
Unser Fototipp
Zum Fotografieren der Uferpromenade "Klein Venedig" empfehlen wir generell den Nachmittag. Einen besonderen Reiz übt jedoch die tief stehende Abendsonne aus, zumal der Polarisationsfilter bei dieser Blickrichtung seine volle Wirkung zeigt. Da die Häuserfronten direkt nach Westen ausgerichtet sind, kann die spezielle Stimmung in der Abendsonne daher bis zum letzten Sonnenstrahl ausgenutzt werden.
Die Bucht "Klein Venedig" befindet sich an der westlichen Landspitze in exponierter Lage. Bei den oftmals starken Nordwinden sind verwacklungsfreie Fotos selbst mit einem Fotostativ nicht garantiert. Daher ist für Abendfotos mit evtl. längeren Belichtungszeiten ein windstiller Tag zu bevorzugen.