Reisebericht Inselhopping Santorin
Die Kykladeninsel Santorin, der Kraterrand eines vom Meer überfluteten Vulkans (Teil 3)
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Pyrgos, der älteste bewohnte Ort auf Santorin
Auch die Orte abseits des Kraterrandes haben dem Besucher einiges zu bieten. So unternahmen wir u.a. einen sehr lohnenden Tagesausflug nach Pyrgos. Die Fahrt mit dem stündlich verkehrenden Linienbus von der zentralen Busstaion in Fira dauerte knapp 20 Minuten. Der Ort Pyrgos gilt als der älteste auf Santorin bewohnte Ort und liegt auf einer 350 m hohen Bergkuppe an der Nordwestflanke des höchsten Inselberges Profitis Ilias (567 m).
Als im Mittelalter die Venezianer die Kykladen beherrschten, bauten sie auf der Spitze von Pyrgos eine Befestigungsanlage. Von den Ruinen des Kastelli hat man eine phantastische Sicht über den Westen und Norden der gesamten Insel bis hin nach Oia.
Da es in Pyrgos nur wenige Straßen gibt, die für den Autoverkehr geeignet sind, ist der Ort noch recht ursprünglich geblieben. Ausgangspunkt für alle Unternehmungen ist die Platia, der Platz in der Mitte des Dorfes, umgeben von einigen Tavernen und kleinen Läden.
Bereits hier hatten wir einen ersten Blick auf die beiden Kirchen Agios Nikolas Theotokaki und Agios Georgios, die majestätisch über dem Ort thronen. Durch malerische und verwinkelte Gassen stiegen wir dann zu den Ruinen der ehemaligen venezianischen Festung hinauf.
Unser Fototipp
Wählt man für den Aufstieg die Treppen links von der Platia, dann hat man einen wunderbaren Blick auf die Kirche Agios Georgios mit ihrem imposanten Glockenturm und dem Meer im Hintergrund. Für unsere Aufnahmen gefiel uns das Licht am Nachmittag besonders gut, vormittags herrscht bei dieser Blickrichtung Gegenlicht.
Oben vor dem Kastell befindet sich ein gemütlicher Platz mit einer kleinen Kapelle und einem Café. Auch waren wir über den Blick zur Kirche Agios Nikolas Theotokaki mit dem repräsentativen Gebäude des Hotels Zannos Melathon im Vordergrund begeistert.
Durch einige enge Gassen hindurch gelangten wir dann schließlich in das venezianische Kastell. Oben gefiel uns besonders eine im strahlenden Weiß leuchtende Kapelle mit einem aufwändigen Glockenturm.
Unser Tipp
Wer Ruhe und Entspannung sucht ist im oberen Teil der Festung in Franco’s Bar genau richtig. Mit herrlichem Ausblick auf das Meer und den nördlichen Teil Santorins konnten wir hier einen Imbiss und einen Cocktail genießen. Bei leichtem Wind und angenehmer Lounge-Musik verbrachten wir in Franco's Bar einen Teil des Nachmittags.
Nach dieser Pause stiegen wir schließlich noch bis zum höchsten Punkt der Festungsruine hinauf.
Hier nutzten wir den herrlichen Ausblick auf den gesamten nördlichen Teil Santorins für eine 180°-Panoramaaufnahme.
Wer Zeit und Lust mitbringt, der kann nach diesem Tagesausflug noch die Weinkellerei Santos Wines besichtigen. Das tagsüber frei zugängliche Besucherzentrum liegt direkt am Kraterrand in der Nähe der Straße zum Fährhafen, 1,5 km Fußmarsch oder eine Busstation westlich von Pyrgos.
Hier gibt es einen Verkaufsraum mit Weinen sowie anderen einheimischen Produkten. Außerdem werden Weinverkostungen (evtl. mit Terminvereinbarung) und Führungen durch die Kellerei angeboten. Besonders gut gefiel uns jedoch die spektakuläre Sicht in die Caldera von der Besucherterrasse.
Badestrände und historische Ausgrabungsstätte in Akrotiri
Akrotiri liegt auf einem Hügel im Südwesten der Insel und bietet einen schönen Blick über die Caldera. Berühmt wurde der Ort durch die Ausgrabungen in einer bronzezeitlichen Siedlung. Akrotiri ist mit dem Linienbus aus dem 11 km entfernten Fira erreichbar, an der vorletzten Haltestelle befindet sich der Eingang zur Ausgrabungsstätte.
Der Ort ist recht klein und verwinkelt, man kann ihn zu Fuß erkunden. Zur etwa 1 km entfernten Ausgrabungsstätte nimmt man aber besser den Bus oder ein Taxi. 200 m südlich der Ausgrabungsstätte, an der Endhaltestelle des Linienbusses, gelangt man zu einem sehr steinigen Strandabschnitt mit einigen Tavernen.
Badegäste bevorzugen diesen Bereich jedoch lediglich als Ausgangspunkt für einen kurzen Fußmarsch zum landschaftlich schöneren Red Beach. Der Wanderweg beginnt am Ende eines Parkplatzes, der wenige Meter oberhalb der Tavernen und etwa 500 m westlich der Endhaltestelle des Linienbusses liegt. Zum Red Beach gelangt man dann innerhalb von 10 Minuten auf dem breiten, teilweise etwas steinigen Wanderweg Nr. 12.
Der Red Beach verdankt seinen Namen dem rotbraunen Gestein, das als Steilküste diesen Strandabschnitt maßgeblich bildet. Der Strandbereich ist hier sehr schmal und besteht aus feinem schwarzen und roten Kies, der mit Steinen durchzogen ist. Sonnenschirme und Liegen sind vorhanden, stehen aber aufgrund des wenigen Platzes dicht beieinander und sind auch meist belegt.
Hinweis
Die steile Felswand ist nicht ganz ungefährlich. Im August 2013 gab es hier einen Erdrutsch, danach war der Strand für einige Tage gesperrt. Auch sind hier wegen herabstürzender Gesteinsbrocken immer wieder Verletzte zu beklagen.
Unser Fototipp
Der farblich herausragende Strandabschnitt am Red Beach ist durchaus ein Foto wert. Durch die nach Südwesten ausgerichtete Steilküste liegt der Strand vormittags im Schatten. Die Farben am Red Beach kommen daher besonders am Nachmittag zur Geltung.
Gastronomische Einrichtungen waren zum Zeitpunkt unseres Besuchs im Oktober 2017 auf einen kleinen Kiosk beschränkt. Auch ist der Strand über eine unbefestigte Straße aus dem Ort Akrotiri erreichbar, über Parkmöglichkeiten liegen uns jedoch keine Informationen vor.
Wanderfreunde können auf dem Wanderweg Nr. 12 weiter in Richtung Westen in die nächste Bucht wandern und erreichen nach etwa 1,5 Stunden den White Beach und den Black Beach. Nach weiteren 1,5 Stunden Fußmarsch gelangt man schließlich an der westlichen Landspitze zum Leuchtturm am Kap Akrotiri. Dieser wird von der griechischen Marine betrieben und ist nicht zugänglich.
Der Badeort Perissa südlich des Bergmassivs Profitis Ilias
Perissa ist einer der beiden großen Badeorte auf Santorin und bei den Urlaubern entsprechend beliebt. Der kleine Küstenort liegt im Südosten Santorins am Südhang des Gebirgsstocks Profitis Ilias mit seinem Ausläufer Mesa Vouno und ist damit geschützt von den vorherrschenden Nordwinden. Es existiert ein kleiner Trampelpfad hoch auf den Berg zur Ausgrabungsstätte Alt Thera, der u.a. an der Klosterkirche Panagia Katefiani vorbeiführt.
Der Ort Perissa ist sehr klein. Die Einheimischen erbauten ihre Wohnhäuser direkt unterhalb des Berges Mesa Vouno um die bemerkenswerte Stavoskirche herum.
An dem mehrere Kilometer langen Strand reihen sich zahlreiche Hotels, Bars, Restaurants und Geschäfte. Der Strand selbst ist sehr breit und besteht aus schwarzem Lavasand, der im Sommer sehr heiß wird. Es wurden im Sand zwar Laufstege aus Holzplanken angelegt, trotzdem sind Badeschuhe unbedingt zu empfehlen. Wassersportbegeisterte finden hier auch Tauch- und Surfschulen sowie verschiedene Wassersportmöglichkeiten. Es gibt mehrere Verleiher für Zweiräder, Quads und PKWs.
Überall an der Strandpromenade gibt es gemütliche Tavernen und moderne Bars, in denen sich in der Hochsaison Jugendliche bei cooler Musik amüsieren. So verbrachten auch wir in einer netten Bar unseren Nachmittag mit einem schönen Blick auf den Strand und das Meer. Die meisten Lokale vermieten Liegen und Sonnenschirme, man kann auch bequem am Strand Getränke und Essen bestellen.
Der Strand von Perissa wird überwiegend von jüngeren Leuten genutzt. Er setzt sich fort über die Abschnitte Perivolos und Agios Georgios bis hin zum 3 km entfernten Kap Exomitis, dem südlichsten Punkt der Insel. Im Ort selbst geht es mit Bars, Diskotheken, Tavernen und einigen Läden eher turbulent zu.
Der Badeort Kamari östlich des Bergmassivs Profitis Ilias
Kamari ist der zweite große Badeort auf der Insel. Er befindet sich an der Ostküste unweit des Flughafens. Auch hier verbrachten wir in der Nachsaison einen wunderschönen Urlaubstag. Kamari ist für santorinische Verhältnisse ein sehr junger Ort, der erst nach dem Erdbeben 1956 von den Bewohnern des dabei zerstörten Dorfes Mesa Gonia gegründet wurde.
Am südlichen Ende des Dorfes befindet sich die Ausgrabungsstätte Alt Thera im Felsenrücken Mesa Vouno. Die Ausgrabungsstätte lässt sich über die gepflasterte Serpentinenstraße zu Fuß oder mit dem Auto erreichen. Bemerkenswert ist auch eine kleine Kapelle am südlichen Ende des Strandes, die direkt an den Fels gebaut wurde.
Der Kamari Beach erstreckt sich vom Berg Mesa Vouno im Süden bis zum Flughafen von Santorin und ist über 2.5 km lang. Ebenso wie in Perissa besteht der Strand im Süden aus feinem schwarzen Kies, der im Sommer sehr heiß werden kann. Auch hier unbedingt Badeschuhe mitbringen. In Richtung Norden ist der Strand eher steinig oder mit Steinen durchsetzt.
In den Sommermonaten verwandelt sich Kamari in einen turbulenten Ferienort mit zahlreichen Möglichkeiten für Wassersport. Überall werden jede Menge Sonnenliegen und Sonnenschirme angeboten. Im Bereich des Ortes kann der Strand in der Saison sehr voll sein.
Für Kurzausflüge nach Perissa legen am südlichen Rand des Strandes Taxiboote an. Durch die Nähe zum Flughafen fliegen außerdem die Flugzeuge tief über den Strand.
Entlang der gesamten Küste des Ortes erstreckt sich eine autofreie Strandpromenade. An dieser Flaniermeile liegen etliche Restaurants, Cafés, Hotels, Boutiquen und einige Minimärkte.
Beim Spazieren wurden wir jedoch ständig vom Personal vieler Restaurants angesprochen, die uns in die Lokale locken wollten. An der Strandpromenade befinden sich außerdem zahlreiche Hotels mit wunderschönen Poolanlagen. Als Hotelgast hat man hier teilweise bereits am Hotelpool einen schönen Meerblick.
Gut gefiel uns auch die Dorfkirche im Ortszentrum von Kamari mit ihrem sehr speziellen Glockenturm. An der Straße von der Dorfkirche bis zum Strand entdeckten wir außerdem noch zahlreiche Geschäfte, Restaurants, Cafés und auch ein kleines Einkaufszentrum.