Reisebericht Inselhopping Santorin
Die Kykladeninsel Santorin, der Kraterrand eines vom Meer überfluteten Vulkans
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Allgemeine Informationen und Anreise nach Santorin
Santorin ist die südlichste der Kykladeninseln und liegt etwa auf halber Strecke zwischen Mykonos und Kreta im Ägäischen Meer. Santorin weist, wie die Kykladen generell, die meisten Sonnenstunden in Griechenland auf. Während der Sommermonate gibt es auch kaum mehr als einen Regentag je Monat. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen betragen im August bis zu 29 °C, die Wassertemperaturen erreichen den Höchststand von 25 °C ebenfalls im August.
Die Inselgruppe Santorin besteht aus einem Inselarchipel, der vor 3600 Jahren nach einer gewaltigen Vulkaneruption, der sogenannten "minoischen Eruption", als ringförmiger, vom Meer teilweise überfluteter Vulkankegel entstand. Am bis zu 300 m hohen Kraterrand des ehemaligen Vulkans, auch Caldera genannt, entstanden hier die malerischen Orte Fira, Firostefani, Imerovigli und Oia.
Auch wir verbrachten vor einigen Jahren eine schöne Urlaubswoche in einem wunderbaren Hotel am Kraterrand südlich von Fira. Einziger Nachteil war damals der lange Fußweg nach Fira, sodass wir uns stets nach den Fahrzeiten des Hotel-Shuttles richten mussten. Aus diesem Grund buchten wir diesmal ein Appartement in Firostefani. Von hier aus konnten wir entweder auf dem Spazierweg am Kraterrand oder entlang der Hauptstraße in wenigen Minuten zu Fuß nach Fira gehen.
Bedingt durch den vulkanischen Ursprung bildeten sich auf Santorin einige architektonische Besonderheiten heraus, die man nur auf dieser Kykladeninsel findet. Die Wohnhäuser am Kraterrand sind vorwiegend als Höhlenwohnungen angelegt und wurden einfach in den weichen Tuffstein gegraben. Die Vorderseite wurde mit einem gewölbten Dach und einer Mauer verschlossen. Entsprechend einzigartig wirken die Orte am Kraterrand.
Die besonders beliebten Orte Fira, Firostefani, Imerovigli und Oia bieten einen zur untergehenden Sonne gerichteten, traumhaften Blick in die Caldera. Dementsprechend sind die Hotels hier sehr teuer und auch schnell ausgebucht.
Beim Buchen eines Hotels sollte man bei der Hotel- oder Zimmerbeschreibung stets auf den "Sunset"-Blick achten. Unserer Meinung nach ein absolutes Muss, denn nur ein Sonnenuntergang am Hotelpool oder auf der eigenen Terrasse macht den eigentlichen Reiz eines Urlaubs auf Santorin aus. Hotels oder Zimmer mit der Bezeichnung "Sunrise"-Blick sind dagegen nach Osten gerichtet und erlauben keinen Blick in die Caldera bzw. haben teilweise nicht einmal Meerblick. Sie sind dafür aber wesentlich günstiger.
Aber auch abseits der Orte am Kraterrand gibt es sehr schöne Hotelanlagen sowie zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. So verbrachten wir im Oktober 2017 bei angenehmen Temperaturen zwei wunderbare Urlaubstage an den schwarzen Lavastränden von Perissa und Kamari im Osten der Insel.
Besonders gut gefielen uns die endlos langen Strandpromenaden mit zahlreichen Tavernen, Strandbars und Souvenirläden. Weitere landschaftlich schöne, dafür aber unerschlossene Strände findet man im Süden bei Akrotiri.
Die Anreise von Deutschland erfolgt meist über den internationalen Flughafen von Santorin. Die Flugzeit von München aus beträgt hierfür etwa 2 3/4 Stunden. Außerdem werden auch Inlandsflüge von Athen oder Thessaloniki aus angeboten.
Flüge nach Santorin (Stand 2017)
- von München: Montag, Samstag
- von Frankfurt: Mittwoch
- von Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Berlin, Wien, Zürich: täglich außer Samstag
- Flugdauer: etwa 2 3/4 Stunde, Flüge von April - November
- Condor, Eurowings: Direktflüge
- Easy Jet, Aegean Airlines: je 1 – 2 Zwischenstopps in Athen oder Thessaloniki
Da die Fährverbindungen zu den Kykladeninseln generell gut organisiert sind, wäre prinzipiell auch eine Anreise mit dem Schiff möglich. Durch die südliche Lage der Insel ergeben sich jedoch sehr lange Fahrzeiten, die je nach Schiffstyp variieren. Bei Anreise über das Festland ist der Ausgangspunkt für Fährüberfahrten vor allem der Hafen von Piraeus, einer der geschäftigsten Passagierhäfen der Welt. Über 50 Ziele werden von hier aus täglich angefahren.
Fähre Santorin (Stand 2017)
- Blue Star Ferries, ab Piraeus: 7 Std. 45 Min., Preis 86,- Euro
- SeaJets, ab Piraeus: 4 Std. 50 Min., Preis 147,- Euro
- SeaJets, ab Mykonos: 2 Std. 30 Min., Preis (Okt. 2017): 66,80 Euro
Für unseren 14-tägigen Urlaub im Oktober hatten wir uns vorgenommen, die beiden beliebtesten Kykladeninseln Mykonos und Santorin per Inselhopping kennenzulernen. Hierzu buchten wir den Hinflug nach Mykonos, in der Mitte des Urlaubs einen 2,5-stündigen Transfer mit der Schnellfähre (siehe Foto) nach Santorin und schließlich den Rückflug von Santorin nach Deutschland.
Trotz der vielen Menschen auf dem Schiff empfanden wir die Überfahrt als angenehm, da für jeden Passagier stets ein fester Sitzplatz gebucht wird. Lediglich beim Zusteigen in Mykonos und beim Aussteigen in Santorin wurde es aufgrund der kurzen Liegezeit im Hafen (nur wenige Minuten) sehr hektisch.
Sämtliche Fährschiffe kommen auf Santorin im Fährhafen Athinios südlich von Fira an. Der Hafen kann in der Hochsaison zeitweise überfüllt und unübersichtlich sein. Die Anlegestellen der Fähren ändern sich oftmals in letzter Minute, man sollte sich unbedingt selbst am Hafen informieren, wo die Fähre ablegt. Hierzu kann die Hafenpolizei (dunkelblaue Polizeiuniform) oder ein Hafenmitarbeiter am Eingang von Gate 4 Auskunft geben. Es kommt leider immer wieder zu Ausfällen von Fähren aufgrund technischer Defekte oder starkem Wind.
Ein Mietwagen ist auf Santorin nicht erforderlich. Sämtliche Orte und Ausflugsziele sind vom zentralen Busterminal in Fira aus erreichbar, die Busgesellschaft KTEL betreibt ein dichtes Liniennetz. Die Busfahrpläne wechseln in der Saison mehrmals, aktuelle Pläne sind auf der Internet-Seite des Betreibers KTEL zu finden.
Die Fahrpreise sind moderat und bewegen sich im Bereich um 2,- €. Für die Tickets fährt stets ein extra Kassierer mit, der sich auch im völlig überfüllten Bus zielstrebig durch die Massen kämpft.
Die Inselhauptstadt Fira
Ausgangspunkt für die Gründung der Stadt Fira war eine venezianische Burganlage auf dem Skaros Felsen. Die schwer zugängliche Festung behinderte im 16 Jh. den Handel und so wurde die Siedlung im Jahre 1580 in das heutige Fira verlagert. Nachfolgend entstanden am bis zu 300 m hohen Kraterrand des momentan ruhenden Vulkans auch die benachbarten Orte Firostefani und Imerovigli.
Diese Orte bieten einen zur untergehenden Sonne gerichteten, traumhaften Blick in die Caldera und sind bei den Urlaubern besonders beliebt. Hier befinden sich überwiegend kleine Hotels und Pensionen im höherpreisigen Segment. Für ein sehr einfaches Appartement mit Blick zur Caldera zahlten wir z.B. Anfang Oktober 2017 etwa 140,- € pro Nacht.
Die Zahl der Touristen aber auch der Autoverkehr haben seit unserem letzten Urlaub auf Santorin im Jahr 2009 stark zugenommen. Nicht zuletzt aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens entstand in der Ortsmitte unweit des Busterminals in der Straße 25is Martiou eine kleine Fußgängerzone. Drei Tavernen, Souvenirgeschäfte und einige Schnellimbisse sind hier zu finden.
Neben den Hotelgästen besuchen auch zahlreiche Urlauber von anlegenden Kreuzfahrtschiffen, im Sommer bis zu drei Schiffe täglich, den Hauptort Fira. Die Besucher gelangen vom alten Hafen entweder zu Fuß, auf einem Eselsrücken oder mit der Seilbahn hinauf in die Stadt.
Die schöne Promenade und viele malerische Gassen mit Blick in die Caldera laden in Fira zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, darunter Filialen internationaler Mode-, Uhren- und Schmuckanbieter, sorgen für Abwechslung. Bemerkenswert sind außerdem das Prähistorische Museum und das Archäologische Museum.
Ein typischer Spaziergang am Kraterrand begann für uns stets im Ortszentrum von Fira an der imposanten Kirche Metropolis Orthodox Cathedral.
Von dort aus bummelten wir durch die engen Gassen vorbei an zahlreichen Souvenirgeschäften bis zur Seilbahnstation. Hier gefielen uns einige Restaurants in exponierter Lage, wo man einen Cocktail entspannt zum Sonnenuntergang und mit einem herrlichen Ausblick zu sich nehmen kann. Entsprechend groß ist am Abend der Besucherandrang.
Unser Fototipp
Für einen interessanten Ausblick auf die gesamte Stadt lohnt es sich, ab hier noch etwa 200 m in Richtung Firostefani bis zur Kirche St. Stylianos zu gehen. Der etwas steilere Anstieg wird oberhalb der Kirche durch einen grandiosen Ausblick auf Fira und den steil abfallenden Kraterrand belohnt.
Speziell im Abendlicht und bei maximaler Wirkung des Polarisationsfilters konnten wir hier zahlreiche Panoramaaufnahmen fotografieren. Aber auch für Fotos zur blauen Stunde mit den Lichtern der Stadt im Hintergrund ist dieser Standort bestens geeignet.
Wer es etwas ruhiger mag, der kann wenige Meter südlich der Kirche Metropolis Orthodox Cathedral in die Nebengasse Agiou Mina hinabsteigen. Diese ebenfalls sehr aussichtsreiche Gasse verläuft parallel zur Promenade bis zur Seilbahnstation und kreuzt unterwegs die Serpentinen des Fußwegs zum alten Hafen.
Abstecher
Für einen kurzen Ausflug zum alten Hafen kann man wenige Meter unterhalb dieser Wegkreuzung von der Eselstation zu Fuß hinuntergehen oder auf traditionelle Art die Serpentinen zum alten Hafen hinunterreiten. Alternativ bietet sich am Ende der Gasse Agiou Mina die in kurzen Intervallen fahrende Seilbahn an.
Der alte Hafen wird vorwiegend als Ausgangspunkt für Bootsausflüge genutzt. Da hier touristisch nicht allzu viel geboten wird, hat ein Ausflug zum alten Hafen unserer Meinung nach nicht die höchste Priorität.
Die Gasse Agiou Mina gefiel uns besonders gut, da hier fast keine Touristen unterwegs sind. Auf einigen wenigen Bänken entlang des Weges sowie in einem kleineren Café konnten wir hier den schönen Ausblick ungestört genießen.
Außerdem entdeckten wir in dem Bereich, wo die Gasse Agiou Mina den Fußweg zum alten Hafen kreuzt, eine große Anzahl an Tavernen und Restaurants. Unserer Meinung nach der ideale Platz für ein Abendessen zum Sonnenuntergang mit einzigartigem Blick in die Caldera.
Unser Tipp
Eines der Highlights eines Urlaubs auf Santorin ist der Spaziergang am Rand der Caldera von Fira nach Imerovigli, dem mit 336 m höchstgelegen Ort am Kraterrand. Ein gut ausgebauter Fußweg von etwa 3 km Länge verbindet hier die Orte Fira, Firostefani und Imerovigli, stets mit einem herrlichen Ausblick und etlichen Cafés und Tavernen am Wegesrand.
Mit dem halbstündlich verkehrenden Linienbus gelangten wir nach diesem Ausflug bequem zurück nach Fira. Ambitionierte Wanderer haben in Imerovigli noch die Möglichkeit, den vorgelagerten Skaros Felsen zu erwandern oder weiter bis nach Oia zu gehen.