Reisebericht Rundreise Vestland, Region Nordfjord
Vom Gletscher Jostedalsbreen über den Nordfjord zur Atlantikküste (Teil 3)
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Am Nordfjord entlang zur Küste
De Fernstraße Rv15 verbindet über eine Strecke von 57 Kilometern das Ostufer des Nordfjords bei Nordfjordeid mit der Atlantikküste bei Måløy und verläuft am Nordufer des beeindruckenden Nordfjords.
Die Provinzstraße Rv15 schlängelt sich durch eine Landschaft, die von tiefblauen Fjordgewässern und steil aufragenden Berghängen dominiert wird. Unterwegs passiert man kleine Dörfer und traditionelle Bauernhöfe, die das ländliche Leben der Region widerspiegeln. Zahlreiche Aussichtspunkte entlang der Strecke bieten die Möglichkeit, die beeindruckende Naturkulisse in Ruhe zu genießen.
Die Eid Kirche, auch bekannt als Eid kyrkje, ist eine sehenswerte Holzkirche in Nordfjordeid, die durch ihre lange Geschichte und architektonische Besonderheiten beeindruckt. Die heutige Kirche wurde 1849 eingeweiht und ist bereits die fünfte Kirche an diesem Standort. Mit ihrer schlichten weißen Fassade und einem großzügigen Innenraum ist sie ein markantes Bauwerk in der Region. Die Eid Kirche steht heute unter Denkmalschutz und gehört zum historischen Denkmalbereich Eidsgata og Tverrgata.
Der Fährhafen Stårheim, 13 km westlich von Nordfjordeid gelegen, ermöglicht beeindruckende Ausblicke nach Süden, insbesondere auf das markante Bergmassiv Kvasshornet. Mit einer Höhe von 1.094 Metern erhebt sich Kvasshornet majestätisch an der Mündung des Ålfotfjords und prägt die Landschaft der Umgebung (Foto unten). Der Ålfotfjord, ein Seitenarm des Nordfjords, erstreckt sich tief ins Landesinnere bis zum Gletscher Ålfotbreen und wird von steilen Berghängen flankiert.
Die Fährverbindung zwischen Stårheim und Isane über den Nordfjord ist eine zentrale Verkehrsverbindung in der Region. Sie wird von Fjord1 betrieben und ermöglicht eine etwa 15-minütige Überfahrt. Diese Route bietet nicht nur eine der beiden Verbindungen zwischen den Ufern des Nordfjords, sondern auch spektakuläre Ausblicke auf die südlich gelegenen Berge der Bremanger-Region.
Die Weiterfahrt von Stårheim in Richtung Måløy setzt sich auf der Rv15 fort. Ein besonderes Highlight dieser Strecke ist die Måløybrua, eine eindrucksvolle Straßenbrücke, die den Måløystraumen überspannt. Die Brücke wurde 1974 eröffnet, ist 1.224 Meter lang und verbindet die Insel Vågsøy mit dem Festland.
Region Bremanger und die Insel Bremangerlandet
De Kommune Bremanger erstreckt sich südlich des Nordfjords bis zur rauen Nordseeküste und zeichnet sich durch ihre abwechslungsreiche Natur aus. Zur Region Bremanger gehören die Berglandschaften nördlich des Gletschers Ålfotbreen sowie die Insel Bremangerlandet an der Küste.
Bremanger bietet beeindruckende Fjordlandschaften, zerklüftete Küsten und majestätische Berggipfel. Ein besonderer Reiz Bremangers liegt in den landschaftlich reizvollen Fährverbindungen. Die Strecke Stårheim - Isane führt ins Landesinnere und eröffnet Ausblicke auf die unberührte Natur der Region. Die Verbindung Oldeide - Måløy entlang der Küste hingegen bringt Reisende nahe an die dramatische Küstenlinie und die kleinen, idyllischen Ortschaften heran.
Ein Höhepunkt für Naturliebhaber ist die Fahrt durch das Myklebustdalen, das sich entlang des Ålfotfjords erstreckt. Südlich davon erhebt sich der 1.682 Metern hohe Ålfotbreen, der westlichste Gletscher Norwegens.
Auf der Weiterfahrt nach Westen, kurz vor der Brücke, die auf die Insel Bremangerlandet führt, bietet sich ein beeindruckender Blick auf den Hornelen. Mit einer Höhe von 860 Metern gilt er als die höchste Meeresklippe Europas. Der steil aufragende Fels dominiert die Umgebung und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Region. Besonders am Vormittag zeigt sich der Hornelen von seiner spektakulären Seite.
Smtunli, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Über Jahrhunderte hinweg diente der markante Gipfel Hornelen als wichtiger Orientierungspunkt für die Schifffahrt entlang der norwegischen Küstengewässer. In einer Region, die von Fjorden und schroffen Küsten geprägt ist, war der Hornelen für Seeleute ein natürlicher Wegweiser, der ihnen in den oft unberechenbaren Gewässern des Nordatlantiks Orientierung bot. Auch heute beeindruckt der Hornelen durch seine historische Bedeutung und die außergewöhnliche Naturkulisse.
Die Straße Fv616 verläuft spektakulär entlang der Nordseite von Bremangerlandet und führt direkt durch eine beeindruckende Steilküstenlandschaft. Besonders oberhalb des Fährhafens Oldeide bietet die Strecke atemberaubende Panoramablicke auf den Nordfjord.
Der Fährhafen Oldeide spielt eine zentrale Rolle für die Erreichbarkeit der Region. Von hier aus verbindet eine regelmäßige Fährverbindung die Insel Bremangerlandet mit der Küstenstadt Måløy. Die Überfahrt, die von der Reederei Fjord1 betrieben wird, dauert etwa 35 Minuten.
Nach der Durchfahrt durch einen Tunnel, der das Inselinnere von Bremangerlandet erschließt, erreicht man den idyllischen Dalevatnet-See. Weiter geht es in Richtung der kleinen Ortschaften Bremanger und Iglandsvik, die durch ihre Lage und Atmosphäre den typischen Charakter dieser Region widerspiegeln. Mit malerischen Bootshäusern entlang der Küste erwartet Reisende in Iglandsvik eine besondere Kombination aus Tradition und Funktionalität. Ganz in der Nähe befindet sich ein gut ausgestatteter Wohnmobilstellplatz, der sich ideal für eine Pause oder einen längeren Aufenthalt eignet.
Unser Tipp
Grotlesanden ist ein beeindruckender Sandstrand nur wenige Kilometer von Iglandsvik entfernt. Mit einer Länge von etwa 700 Metern und feinem weißen Sand zieht er Besucher das ganze Jahr über an. Obwohl Übernachtungen am Strand nicht gestattet sind, stehen den Besuchern Picknickbänke zur Verfügung, die zu einer Rast mit Blick auf das Meer einladen.
Die Wanderung auf den 527 Meter hohen Gipfel Veten ist ein unvergessliches Erlebnis für alle, die den einzigartigen Strand Grotlesanden und das türkisfarbene Wasser aus der Vogelperspektive genießen möchten. Die gesamte Wanderung dauert etwa vier Stunden für Hin- und Rückweg und erfordert eine gute Kondition sowie Trittsicherheit.
Måløy und die Insel Vågsøy
Måløy, eine Stadt mit rund 3.000 Einwohnern, liegt auf der Insel Vågsøy an der Westküste Norwegens und ist ein bedeutendes Zentrum für den Export von Fischprodukten. Die Stadt ist über die Måløy-Brücke mit dem Festland verbunden.
Die 1.224 Meter lange Brücke vom Festland nach Måløy auf der Insel Vågsøy wurde 1974 eröffnet und war zu dieser Zeit die längste Brücke Norwegens. Sie ermöglicht eine Durchfahrtshöhe von 42 Metern, sodass auch größere Schiffe passieren können. Måløy ist ein regelmäßiger Anlaufpunkt für die Schiffe der Hurtigruten, die entlang der norwegischen Küste verkehren. Die Stadt verfügt über eine moderne Hafeninfrastruktur, die es ermöglicht, sowohl Fracht als auch Passagiere effizient zu befördern.
Oppedal, ein kleines und malerisches Dorf im Südwesten der Insel Vågsøy, bietet Besuchern eine beeindruckende Kulisse. Die Ortschaft ist besonders für ihre traditionellen Bootshäuser bekannt, die sich malerisch entlang der geschützten Küstenlinie reihen. Ein Highlight von Oppedal ist die besondere Stimmung am späten Nachmittag. Wenn die tiefstehende Sonne die Bootshäuser in warmes, goldenes Licht taucht, wirkt die Umgebung fast magisch.
Nördlich von Oppedal erstreckt sich eine beeindruckende Meeresbucht, die von steilen Klippen und einem steinigen Strand geprägt ist. Diese raue und gleichzeitig faszinierende Landschaft bietet einen spektakulären Einblick in die ungezähmte Natur der norwegischen Küste. Ein herausragendes Naturdenkmal in dieser Region ist der Kannesteinen, ein etwa drei Meter hoher Felsen,der in seiner Erscheinung an einen Pilz erinnert und das Ergebnis Jahrtausende andauernder Erosion ist.
Unser Fototipp
Die norwegische Küste bei Oppedal offenbart ihre ganze Schönheit besonders in den Abendstunden, wenn die Sonne tief am Horizont steht und direkt über dem Meer untergeht. Dieses Naturschauspiel ist ein wahrer Genuss für das Auge: Die schroffen Felsen werfen lange Schatten, die durch das sanfte Licht der untergehenden Sonne eine besondere Tiefe und Dramatik erhalten.
Der Nordwesten der Insel Vågsøy begeistert mit seiner unverwechselbaren Landschaft, die rau und beeindruckend zugleich ist. Ein besonderes Highlight der Region ist der Blick oberhalb des kleinen Ortes Kvalheim. Von diesem Punkt aus zeigt sich ein Panorama, das den Betrachter mit seiner Weite und der Kombination aus schroffer Küstenlinie und der endlos erscheinenden Nordsee in den Bann zieht. Wer sich von Kvalheim aus weiter in Richtung Nordwesten begibt, stößt nach etwa 22 Kilometern auf den Kråkenes Leuchtturm, einen Ort, der Geschichte und Naturerlebnis vereint.
Die Bucht von Refvik, auch bekannt als Refviksanden, liegt an der Nordküste der Insel Vågsøy und ist ein wahrer Anziehungspunkt für Naturfreunde. Der etwa 1,5 Kilometer lange Strand begeistert durch seinen weißen, feinen Sand und das klare, türkisfarbene Wasser, das besonders im Sommer zum Schwimmen und Sonnenbaden einlädt.
Für Reisende mit Wohnmobil bietet Refviksanden einen direkt am Strand gelegenen Wohnmobilstellplatz, der es ermöglicht, in unmittelbarer Nähe zur Küste zu übernachten.
Die Infrastruktur des Platzes ist gut auf die Bedürfnisse von Wohnmobilreisenden abgestimmt. Es gibt Toiletten und Duschen mit Warmwasser, die jederzeit zugänglich sind. Während der Saison in den Sommermonaten bietet ein kleiner Kiosk grundlegende Versorgungsgüter an. Stromanschlüsse sind für alle Stellplätze verfügbar, und auch an die Entsorgung wurde gedacht: Chemietoiletten und Grauwasser können problemlos entleert werden. Der Zugang erfolgt unkompliziert per Schranke, und die Bezahlung wird per Kreditkarte abgewickelt.
Generell zählt Refviksanden zu den schönsten Stränden des Landes. Der etwa 1,5 Kilometer lange Strand besticht durch seinen feinen, weißen Sand, was ihn besonders in den Sommermonaten zu einem beliebten Ziel für Badegäste macht. Die sanft abfallende Küste ermöglicht sicheres Schwimmen, und die umliegende Landschaft bietet eine beeindruckende Kulisse für Strandbesucher.
Die Halbinsel Stadlandet mit dem Westkap
Die Halbinsel Stadlandet liegt nördlich von Måløy und der Insel Vågsøy. Sie markiert mit dem Westkap die Grenze zwischen der Nordsee und dem Atlantik. Östlich von Stadtlandet folgen die Atlantikinseln der Provinz Møre og Romsdal.
Die Halbinsel Stadlandet gehört zu den landschaftlich beeindruckendsten Gebieten des Landes. Besonders faszinierend ist das Westkap (Vestkapp), ein 496 Meter hohes Felsplateau, das als einer der besten Aussichtspunkte Norwegens gilt. Eine bequeme Möglichkeit, die Halbinsel zu erkunden, bietet die etwa 40 Kilometer lange Fahrt entlang der Provinzstraße Fv618, die von der Küstenstadt Måløy nach Selje führt und am Ufer erste Ausblicke in Richtung Stadlandet erlaubt.
Leikanger, ein kleines Dorf auf der Nordostseite der Halbinsel Stadlandet, ist der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen der vielfältigen Küstenlandschaft der Region. Von hier aus führen schmale Straßen in die umliegenden Buchten, die mit ihrer abgeschiedenen Lage und unberührten Natur ein besonderes Erlebnis bieten.
Eine dieser Straßen führt zur bekannten Bucht von Hoddevika, die etwa 13 Kilometer von Leikanger entfernt liegt. Die Fahrt nach Hoddevika ist bereits ein Highlight für sich. Immer wieder eröffnen sich spektakuläre Ausblicke nach Süden, beispielsweise zum Strand Myresanden.
Die weite Meeresbucht Hoddevika liegt eingebettet zwischen steilen Bergen. Hoddevik ist bekannt für seine ausgezeichneten Wellenbedingungen und hat sich zu einem beliebten Ziel für Surfer aus aller Welt entwickelt. Für diejenigen, die länger bleiben möchten, bietet der Hoddevik Beach Camp einen einfachen, aber naturnahen Aufenthalt. Der Campingplatz liegt direkt am Strand und ermöglicht es Besuchern, die beruhigenden Geräusche der Brandung und die Stille der Berge in vollen Zügen zu genießen.
Die Ervika-Bucht, etwa 13 Kilometer von Leikanger entfernt, befindet sich nördlich der Bucht Hoddevika und ist bekannt für ihren breiten Sandstrand. Die Bucht ist ein idealer Ort für Aktivitäten wie Schwimmen, Strandspaziergänge und Picknicks in der freien Natur. Besonders für Wohnmobilreisende ist Ervika interessant: Direkt am Strand gibt es gut ausgestattete Wohnmobilstellplätze, die nicht nur einen unmittelbaren Zugang zur Küste bieten, sondern auch eine komfortable Basis für Ausflüge in die Umgebung darstellen.
Auf der Südseite der Ervika-Bucht führt ein kurzer Wanderweg von etwa 15 Minuten zu beeindruckenden Relikten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Geschützstellungen, die einst zur Küstenverteidigung dienten, sind heute ein stilles Zeugnis der bewegten Geschichte der Region. Der Pfad, der leicht begehbar ist, ermöglicht nicht nur geschichtliche Einblicke, sondern auch spektakuläre Ausblicke.
Vom höchsten Punkt des Weges hat man einen hervorragenden Blick über die gesamte Ervika-Bucht, die sich mit ihrem Sandstrand und dem türkisfarbenen Wasser in die Umgebung einfügt. Ein weiteres Highlight ist die Sicht auf die Steilküste südlich der Bucht, wo die Felsformationen dramatisch ins Meer ab fallen (Foto oben).
Nur wenige Kilometer nördlich von Ervik liegt das Vestkapp, ein beeindruckendes Kap auf dem Berg Kjerringa, das sich 496 Meter über dem Atlantik erhebt. Die kleine Nebenstraße, die dorthin führt, ist gut befahrbar und bietet bereits unterwegs erste Ausblicke auf die spektakuläre Küstenlandschaft.
Am Vestkapp angekommen, erwartet die Besucher ein weiter Panoramablick, der bei klarem Wetter in alle Richtungen reicht. Das offene Meer breitet sich bis zum Horizont aus, während im Landesinneren die markanten Gipfel der Sunnmørsalpen zu erkennen sind. Besonders eindrucksvoll ist der Blick in die benachbarte Bucht bei Honningsvåg, deren tiefblaues Wasser von steilen Klippen eingerahmt wird.