Reisebericht Rundreise Møre og Romsdal
Vom Geirangerfjord über den Trollstigen zur Atlantikstraße (Teil 3)
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Fotoserie
Die besten Fotolocations in Norwegen in der Region Lofoten mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
An der Atlantikküste im westlichen Møre og Romsdal
Die Atlantikküste im Westen von Møre og Romsdal bilden die beiden größeren Inseln Gurskøy, Hareidlandet und Sula sowie die unter Naturschutz stehende vorgelagerte Vogelinsel Runde.
Die Inseln Hareidlandet und Gurskøy locken mit landestypischen Fischerdörfern und zerklüfteten Küstenlandschaften. Hier, an der Atlantikküste, sind die Kontraste zwischen ruhigen, geschützten Buchten und der wilden See besonders stark. Südlich beider Inseln dominieren wiederum spektakuläre Bergmassive die Szenerie, wie z.B. am Syvdsfjord südlich von Gurskøy.
Ein besonderes Erlebnis ist hier der Ausblick vom Fährhafen Arvik über den Rovdefjord in Richtung Südosten zu den schneebedeckten Gipfeln der gewaltigen Sunnmøre-Alpen.
Unser Fototipp
Für ausdrucksstarke Bilder von dieser herausragenden Landschaft ist aufgrund der Blickrichtung nach Süden unbedingt der späte Nachmittag zu empfehlen, wenn das weniger grelle Sonnenlicht stimmungsvoll von der Seite auf die Bergflanken der Sunnmøre-Alpen fällt.
Unser Tipp
Wer genügend Reisezeit mitbringt, der sollte unbedingt einen Abstecher auf die geschützte Vogelinsel Runde unternehmen. Allein die aufwendige Brücke hinüber zur Insel ist bereits beeindruckend. Hier besteht zudem die Möglichkeit, auf der Nordseite bei Goksøyr an der Steilküste eine schöne Wanderung zu unternehmen. Auch wäre als Abstecher auf der Insel Hareidlandet ab Ulsteinvik eine Fahrt an der Küste entlang (etwa 15 km) in Richtung Flo empfehlenswert.
Über die Inseln Gurskøy, Hareidlandet und Sula führt die gut ausgebaute Fernstraße Fv61 teilweise erhöht und damit sehr aussichtsreich. So bietet sich auf Gurskoy in der Nähe von Leikong ein weiterer wunderschöner Panoramablick zu den Sunnmøre-Alpen im Südosten.
Sula, die östlichste der drei Inseln, ist vom Westen kommend nur über die Autofähre von Hareid nach Sulesund erreichbar. Die Überfahrt über den Sulafjord erfolgt aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen mit zwei sehr großen Autofähren im steten Wechsel und nahezu rund um die Uhr.
An der Südseite der Insel Sula empfiehlt sich unbedingt ein kurzer Abstecher zum Fährhafen Solavagen, um den einzigartigen Panoramablick in den Hjorundfjord genießen zu können. In der Nähe lässt auch ein außergewöhnliches Fotomotiv das Herz jedes Fotografen höher schlagen. Hier leuchten typische norwegische Holzhäuser der Ortschaft Solavagen intensiv in der Abendsonne, während sich im Hintergrund die dramatischen, schneebedeckten Gipfel der Sunnmøre-Alpen am Hjorundfjord auftürmen.
Ålesund mit seiner einzigartigen Jugendstil-Architektur
An der Atlantikküste nördlich der Sunnmøre-Alpen liegt über mehrere Inseln verteilt die Stadt Ålesund mit ihrer weltberühmten Jungenstil-Architektur.
Ålesund, eine der schönsten Städte Norwegens, ist für seine einzigartige Jugendstil-Architektur bekannt. Die Geschichte von Ålesund ist besonders durch den verheerenden Stadtbrand von 1904 geprägt. Innerhalb von 16 Stunden wurde fast die gesamte Innenstadt durch das Feuer zerstört. Dies führte zu einem einzigartigen Wiederaufbau, der von deutschen Architekten wie Wilhelm von Hanno geleitet wurde, die den Stil des Jugendstils etablierten. Heute zählt Ålesund zu den weltweit bedeutendsten Städten im Jugendstil, und das Feuer von 1904 bleibt ein zentrales Ereignis in der Geschichte der Stadt.
Für Fotografen ist die Innenstadt ein perfekter Ort, um die dekorativen Fassaden und die Details der Jugendstil-Architektur bei einem gemütlichen Spaziergang im Hafenbereich einzufangen. Die Kombination aus farbenfrohen Gebäuden, Türmen und Erkern sowie der klaren Luft und dem weichen Licht macht Ålesund zu einem Paradies für Architekturfotografie.
Ein Muss für jeden Besucher von Ålesund ist jedoch der Stadtberg Aksla, der einen fantastischen Panoramablick über die Stadt, die umgebenden Inseln und das Meer bietet.
Besucher gelangen auf den Aussichtsberg Aksla, dem Hausberg von Ålesund entweder zu Fuß über 418 Stufen vom Stadtpark aus oder mit dem Auto auf einer gut ausgebauten Straße am Aksla-Stadion vorbei. Oben befinden sich ein Parkplatz mit begrenzten Parkmöglichkeiten und ein Restaurant, das am späteren Vormittag öffnet.
Unser Fototipp
Wegen der Lichtverhältnisse ist für Fotos vom Stadtberg Aksla unbedingt der Vormittag zu empfehlen, da ab dem frühen Nachmittag bereits Gegenlicht herrscht. Für detailreiche Aufnahmen der im Jugendstil erbauten Häuserfront am Hafen ist ein Teleobjektiv besonders hilfreich. Auch für Panoramaaufnahmen von Ålesund mit seinen umliegenden Bergen und dem Atlantik ist der Aussichtsberg Aksla ein idealer Standort.
Da sich das Stadtgebiet von Ålesund über mehrere Inseln verteilt, bieten sich zahlreiche interessante Fotospots auch von den Nachbarinseln. So ermöglicht ein Aussichtspunkt auf der südlich gelegenen Halbinsel Hessa einen spektakulären Ausblick auf das Stadtzentrum von Ålesund.
Ein weiterer atemberaubender Panoramablick findet sich ebenfalls auf der Halbinsel Hessa auf dem Berg Sukkertoppen (314 m). Aufgrund der Beschaffenheit des 1,5 km langen Wanderweges sollte diese Wanderung jedoch nur bei trockenem Wetter durchgeführt werden.
Für das oft wechselhafte Wetter finden die Besucher in Ålesund zahlreiche interessante Ausflugsziele. So bietet das Fischereimuseum spannende Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der Fischerei für die Region. Im Ålesund Aquarium (Atlanterhavsparken), das größte Salzwasseraquarium in Norwegen, können Besucher die Unterwasserwelt des Nordatlantiks erkunden.
Die Stadt Molde mit Blick auf 222 Berggipfel
Auf halber Strecke zwischen Ålesund und Kristiansund liegt unweit der Atlantikküste und direkt am aussichtsreich gelegenen Moldefjord die moderne Stadt Molde.
Molde liegt an der Küste des Moldefjords, umrahmt von Bergen und Wasserfällen, und wird oft als "Stadt der Rosen" bezeichnet - ein Name, der auf die zahlreichen Rosengärten in der Stadt zurückgeht, die besonders im Sommer blühen.
Der Hafen von Molde ist ein bedeutender Knotenpunkt für den Schiffsverkehr und ein wichtiger Teil des Stadtlebens. Er dient als Ausgangspunkt für Fährverbindungen und Kreuzfahrtschiffe und ist auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen.
Entlang der Hafenpromenade finden sich etliche Restaurants und Cafés, die frische Meeresfrüchte und andere lokale Spezialitäten servieren, während Gäste den Blick auf den Fjord und die vorbeifahrenden Schiffe genießen können.
Die Kultur in Molde ist stark von der Nähe zum Meer und der Geschichte der Fischerei geprägt. In Molde findet jedes Jahr das Molde Jazz Festival statt, eines der renommiertesten Jazzfestivals in Europa. Architektonisch bietet Molde eine Mischung aus moderner und traditioneller Bauweise. Die Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg größtenteils neu aufgebaut, wodurch viele Gebäude aus den 1950er Jahren stammen.
Das Aker Stadion ist ein markantes Wahrzeichen von Molde. Erbaut 1998, dient das moderne Stadion als Heimat für den erfolgreichen Fußballverein Molde FK. Mit seiner Lage direkt am Fjord ist das Stadion zusammen mit dem benachbarten Scandic Hotel auch ein architektonisches Highlight.
Die Molde-Domkirche, erbaut in den 1950er Jahren, ist ein beeindruckendes Bauwerk und ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Die moderne Kirche mit ihrem hohen, spitzen Glockenturm ist ein Beispiel für den funktionalen und dennoch eleganten Nachkriegsstil, der in der Architektur Norwegens vorherrschend war. Die Kirche liegt erhöht am Rathausplatz nahe dem Moldefjord und bietet eine interessante Perspektive für Fotografen mit imposanten Bergketten im Hintergrund.
Das Moldepanorama ist wohl eines der spektakulärsten Naturerlebnisse, das Molde zu bieten hat. Vom Aussichtspunkt Varden, der etwa 407 Meter über dem Meeresspiegel liegt und in nur 10 Autominuten vom Stadtzentrum aus erreichbar ist, kann man einen der schönsten Ausblicke Norwegens genießen. Der Panoramablick umfasst den tiefblauen Moldefjord und erstreckt sich über 222 schneebedeckte Berggipfel, die sich am Horizont majestätisch erheben. Aber auch bereits von der Hafenpromenade sind die Berggipfel jenseits des Moldefjords wunderbar zu sehen.
Die Atlantikstraße und die Halbinsel Hustadvika
Nördlich von Molde erstreckt sich die Halbinsel Hustadvika bis zum Atlantik, deren nördliche Uferstraße ihre Fortsetzung in der weltberühmten Atlantikstraße findet und schließlich bis nach Kristiansund führt.
Die Atlantikstraße (Atlanterhavsveien) ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und eine der spektakulärsten Straßen in Norwegen. Sie verbindet über mehrere Brücken die kleinen Inseln und Schären zwischen den Orten Vevang und Kårvåg. Die Straße, die 2005 zur "Norwegischen Konstruktion des Jahrhunderts" gewählt wurde, schlängelt sich durch eine wilde, vom Meer geformte Landschaft. Besonders faszinierend ist die Straße bei rauem Wetter, wenn hohe Wellen an die Brücken schlagen und die ungezähmte Kraft des Atlantiks spürbar wird.
Die Storseisundet-Brücke, die größte der acht Brücken, ist eines der bekanntesten Fotomotive der Atlantikstraße. Ihre elegante Bogenform und die scheinbar endlose Straße, die in den Horizont führt, sorgen für spektakuläre Bilder.
Entlang der Straße gibt es zahlreiche Parkplätze und Aussichtspunkte, wo man anhalten und die wilde Küstenlandschaft genießen kann. Speziell hier lässt sich das typische norwegische Campingerlebnis, das ungestörte Übernachten in freier Natur, hautnah nachempfinden.
Die offiziell ausgewiesene Landschaftsroute entlang der Atlantikküste führt weiter über die Halbinsel Hustadvika, die für ihre gefährlichen Küstengewässer bekannt ist. Hier sind viele Schiffe im Laufe der Jahrhunderte gesunken, und die Region hat eine lange Tradition des Fischfangs und der Seefahrt. Entlang der Küste kann man auf kleinen Pfaden wandern und die rauen Klippen und das weite Meer bewundern.
Am Ende der Route erreicht man das malerische Fischerdorf Bud. Der Ort hat historische Bedeutung, da er während des Zweiten Weltkriegs ein strategisch wichtiger Punkt für die Deutschen war, die hier eine Festung errichteten. Die Ergan-Küstenfestung erinnert heute an diese Zeit und ist ein Museum, das die Geschichte der Region im Zweiten Weltkrieg erzählt. Bud bietet zudem einen schönen Blick auf das offene Meer und die Schärenlandschaft.
Highlight von Bud ist jedoch der malerische Fischereihafen, mit seinen typisch norwegisch rot angestrichenen Boots- und Lagerhäusern. Ein kleines Café lädt dazu ein, die maritime Atmosphäre am Hafen von Bud ausgiebig zu genießen.