Reisebericht Rundreise Südtirol
Fotoreise vom Vinschgau über Meran in die südtiroler Dolomiten
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Die besten Fotolocations in Italien in der Region Dolomiten mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
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Allgemeine Informationen und Anreise Südtirol
Südtirol, eine Landschaft voller Gegensätze zwischen hochalpinen Gebirgszügen und tief eingeschnittenen Tälern, begeistert Urlauber, Wanderer und Fotografen zu jeder Jahreszeit. Die Erwartungen von Naturliebhabern und Outdoor-Enthusiasten werden hier in jeder Hinsicht übertroffen, denn die Freizeitaktivitäten sind so vielfältig, wie die Landschaft in dieser Urlaubsregion südlich des Alpenhauptkamms. Ob Wandern entlang der Waalwege im Vinschgau, Klettern in den Dolomiten, Biken auf der Seiser Alm bei Kastelruth, Skifahren im Grödner Tal oder Törggelen entlang der Weinstraße bei Kaltern, in Südtirol ist für jeden etwa dabei.
Geschichtsträchtige und historische Orte, wie z.B. Bozen mit seinen mittelalterlichen Laubengängen, der Kurort Meran mit seinem mediterranen Flair oder die zahlreichen Schlösser und Burgen an exponierten Lagen, runden auch für Kulturliebhaber das Urlaubsangebot in Südtirol ab. Schließlich bieten in den Städten ein umfangreiches Kulturprogramm, hervorragende Restaurants und entspannte Shopping-Gelegenheiten Erholung pur.
Als ganzjährig beliebtes Urlaubsgebiet findet man hier sowohl im Sommer als auch im Winter Naturerlebnis pur. Entsprechend bieten die zahlreichen Ortschaften in der Region mit Liftanlagen, Seilbahnen und einem engmaschigen Busnetz eine ausgezeichnete Infrastruktur. Aber auch überregional sind die einzelnen Urlaubsgebiete in Südtirol durch gut ausgebaute Bahnstrecken bestens miteinander vernetzt.
Wettermäßig ist die Region durch den Alpenhauptkamm von kalten und feuchten Luftströmungen aus dem Norden abgeschirmt. Besonders günstige Wetterlagen ergeben sich bei Nordföhn, d.h. bei wechselhaftem Wetter in Deutschland und bei Durchzug einer Kaltfront. Dann herrschen klares Bergwetter mit kühlen Temperaturen und ideale Bedingungen für ausgedehnte Berg- und Fototouren. Generell ist Südtirol deutlich niederschlagsärmer als die umliegenden Gebiete mit einer beachtlichen Sonnenscheindauer.
Die Region befindet sich südlich des Alpenhauptkamms. Im Westen grenzt Südtirol an den Schweizer Kanton Graubünden, im Norden und Osten trifft die Region auf das österreichische Bundesland Tirol. Die großen Haupttäler Südtirols sind das Eisacktal, das Pustertal nördlich der Dolomiten sowie das Etschtal, auch Vinschgau genannt.
Die Anreise aus Deutschland erfolgt stets über Innsbruck und dann über die im Eisacktal verlaufende Brennerautobahn. Alternativ ist die Anreise auch ab Innsbruck über die österreichische Inntalautobahn und über den Reschenpass (1507 m) in Richtung Obervinschgau möglich. Da wir uns für den Vinschgau als Beginn unserer Rundreise entschieden hatten, wählten wir letztere Variante für die Anreise nach Südtirol. Alternativ kann diese Rundreise auch in umgekehrter Reihenfolge im nördlichen Pustertal in Toblach begonnen werden.
Die hier beschriebene Route führt über gut ausgebaute Fernstraßen quer durch das Gebiet von Südtirol. Die Fahrstrecke ist mit dem Auto ganzjährig befahrbar, von kurzzeitigen Einschränkungen bei Schneefall abgesehen.
Anreise mit dem Auto
- von Norden kommend über Innsbruck und den Brennerpass (Autobahn A13 und A22, mautpflichtig) in 3,5 Stunden nach Bozen
- in Richtung Pustertal / Toblach: Abfahrt von der Brennerautobahn (A22) bei Brixen und weiter über die SS49 nach Toblach; Fahrzeit ab München ca. 3,5 bis 4 Stunden
- von Norden kommend alternativ über Fernpass (1216 m) und Inntalautobahn (A13, mautpflichtig); Abfahrt bei Landeck und auf der B180 hinauf zum Reschenpass (1507 m) im Obervinschgau; Fahrzeit ab München ca. 3 Stunden
Wer auf das eigene Auto verzichten möchte, der kann diese Rundreise auch komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchführen. Sämtliche Ortschaften in Südtirol werden von der SAD Nahverkehrs AG (www.sad.it) mit Bus oder Bahn angefahren.
Anreise mit der Bahn (Stand 2020)
- Mit der Bahn: 5 x täglich EC, stündlich S-Bahn+RB von Innsbruck Hbf über Franzensfeste nach Bozen Hbf (etwa 2 Std., 20-35 €, www.trenitalia.it)
- in Richtung Pustertal / Toblach: alle 30 Min. RB von Franzesfeste nach Toblach (halbstündlich, 1 Std. 15 Min., www.sad.it)
- in Richtung Meran / Vinschgau: alle 30 Min. RB von Bozen (45 Min., 5 € nach Meran; etwa 2 Std., 13,50 € zum Vinschgau, www.sad.it, www.trenitalia.it)
Anreise mit dem Bus (Stand 2020)
- Südtirol Bus: 1 x täglich vom Flughafen Innsbruck nach Toblach (2 Std. 15 Min., 45-65 €, www.suedtirolbus.it)
- Südtirol Bus: 1 x täglich von Innsbruck Hbf nach Bozen (1 Std. 40 Min., www.suedtirolbus.it)
- Flixbus: 4 x täglich von Innsbruck nach Bozen (etwa 1 Std. 40 Min., 9-11 €, www.flixbus.de)
- Flixbus: 2 x täglich von Innsbruck nach Meran (etwa 2 Std. 20 Min., 10-13 €, www.flixbus.de)
- halbstündlich von Bozen nach Meran (Bus 201, Fahrzeit 1 Std., 5 €, www.sasbz.it)
Allgemeine Auskünfte zu Fahrplänen und Fahrpreisen für alle Bus- und Bahnbetreiber in Südtirol findet man auch unter www.sii.biz.it.
Reschenpass und Reschensee
Die Gegend um Reschenpass und Reschensee, der höchstgelegene Teil des Vinschgau in ca. 1500 m Höhe, stellt eine der Hauptreiserouten in den Alpen dar und bildet als breite Senke die Grenze zwischen Österreich und Italien. Bereits in der Römerzeit führte hier eine Straße, die Via Claudia Augusta, vom Süden über den Reschenpass in die Gebiete nördlich der Alpen. In unmittelbarer Umgebung des Sees befinden sich neben dem Hauptort der Gemeinde Graun, die Dörfer Reschen und St. Valentin auf der Haide.
Durch die Höhenlage liegt die Vegetation am Reschensee im Frühjahr noch im Winterschlaf, während im Untervinschgau 1000 m tiefer bereits die Apfelbäume blühen. Doch im Sommer erwacht die Gegend und bietet ein Wanderparadies mit vielen Ausflugsmöglichkeiten.
Unser Tipp
Für einen wunderschönen Ausblick über den Reschensee empfehlen wir z.B. eine Wanderung auf dem Höhenweg an der Ostflanke des Zehnerkopfes, der das Westufer des Reschensees dominiert. Ausgangspunkt ist die Bergstation (2100 m) der Schönebenenbahn, die mit einer Seilbahn oder mit dem Auto vom Dorf Reschen aus erreichbar ist.
Der Reschensee ist ein Stausee in der Gemeinde Graun, der dem Speicherkraftwerk Glurns als Oberbecken dient. Der See hat eine Länge von sechs Kilometern und misst an der breitesten Stelle etwa einen Kilometer.
Bekannt geworden ist der Reschensee durch das Fotomotiv des aus dem See ragenden Kirchturms der Gemeinde Graun.
Bei der Seestauung 1950 versanken das gesamte Dorf Graun und ein Großteil des Dorfes Reschen in den Fluten des Stausees. Insgesamt 163 Häuser und 523 Hektar an fruchtbarem Kulturboden wurden überflutet. Die Dorfbewohner bauten das Dorf Grauen danach notgedrungen am Seeufer neu auf.
Am Reschenpass gab es bis zur Seestauung 1950 drei Seen: Den Reschensee, den Mittleren (auch Grauner See genannt) und den heute noch existierenden Haidersee mit der Gemeinde St. Valentin auf der Haide (1539 m).
Hier gefiel uns u.a. eine Wanderung zur Haideralm (2120 m), die auch mit einem Sessellift erreichbar ist und einen schönen Ausblick auf den Haidersee bietet. Empfehlenswert ist auch ein einfacher Spaziergang am Seeufer. Denn hier spiegelt sich im Haidersee bei Windstille das markante Bergmassiv des Ortlers (3905 m).
Hochalpine Bergwelt im Obervinschgau
Etwa 15 km südlich des Reschensees erreicht man über die Strada Statale 40 nach mehreren Serpentinen auf der Malser Haide die 400 m tiefer gelegene Gegend um Mals, Glurns und Schluderns im Obervinschgau.
Das Gebiet des Obervinschgau umfasst die Talweitung der Etsch zwischen den Ortenschaften Mals im Norden und Laas südöstlich davon. Hauptorte in dieser Gegend sind die Kleinstädte Mals, Schluderns und Glurns. Der breite Talgrund lädt mit seinen ausgedehnten Wiesenflächen und dem allgegenwärtigen Ausblick zur Ortlergruppe zu langen Spaziergängen ein. Im Frühling wird der Gegensatz zwischen den grünen Wiesen und den noch verschneiten Dreitausendern ringsum besonders deutlich.
Die kleinen Orte des Obervinschgaus mit ihren zahlreichen historischen Bauten sind wahre Schatzkammern. So entdeckten wir u.a. auf einer leichten Wanderung im Dorf Burgeis die Burgruine Fürstenburg sowie das imposante Kloster Marienberg (siehe Foto).
Unser Tipp
Speziell im Frühjahr ist eine Wanderung über die blühenden Wiesen- und Weideflächen im weiten Talgrund der Etsch empfehlenswert. In einer zweistündigen Wanderung durchquerten wir die malerischen Ortschaften Burgeis, Schleis, Laatsch und Glurns, stets mit einem schönen Blick auf die schneebedeckten Berggipfel.
Ziel dieser Wanderung ist die mittelalterliche Kleinstadt Glurns, deren Stadtmauer noch komplett erhalten ist. Mit Burgmauern, drei Stadttoren und engen Gassen begeistert uns dieser reizvolle Ort bei jedem Besuch mit seinem mittelalterlichen Flair.
Lohnenswert für einen Besuch ist auch das 3 km östlich von Glurns gelegene Städtchen Schluderns. Hier gefiel uns ein Spaziergang in den Apfelplantagen oberhalb des Ortes mit einem wunderschönen Ausblick auf den Gipfel des Ortlers (3905 m), dem höchsten Berg in der Ortlergruppe.
Hauptattraktion von Schluderns ist die hoch über der Gemeinde thronende mittelalterliche Churburg. Dieser im Privatbesitz des Grafen von Trapp befindliche, gut erhaltene Wehrbau wurde etwa um 1250 am Eingang zum Matscher Tal errichtet.
Unser Tipp
Von Mitte März bis Ende Oktober werden in der Churburg alle 15 Minuten Führungen zur Besichtigung angeboten. Besonders bemerkenswert ist die weltweit größte private Rüstkammer sowie der mit kostbarer Wandbemalung ausgestattete Arkadengang. Die Burganlage erreicht man zu Fuß oder mit dem Auto über die enge steil aufsteigende Pflasterstraße Churburggasse.
Neben den geschichtsträchtigen Orten fasziniert natürlich die einmalige Landschaft im Vinschgau. Hier bietet sich u.a. das bei Schluderns beginnende Matscher Tal an, das in nordöstlicher Richtung zu den Ausläufern der Ötztaler Alpen führt.
Nicht versäumt werden darf bei einem Besuch im Vinschgau die Fahrt zum Stilfser Joch, mit 2757 m der höchste Pass der Alpen. Hier empfehlen wir die Zeit von Anfang Juni bis Ende Oktober.
Um zum Stilfser Joch zu gelangen, zweigt 5 km südlich von Schluderns die Strada Statale 38 ab und führt in südöstlicher Richtung zur 20 km entfernten Passhöhe, die übrigens auch mit dem Linienbus erreichbar ist. Hier bietet sich von der Passhöhe ein einmaliger Ausblick auf die Westflanke des Ortlers (3905 m).
Wer das beeindruckende Ortlermassiv noch näher kennenlernen möchte, für den empfehlen wir eine Wanderung im Talschluss bei Sulden mit einmaligen Ausblicken auf die Gletscher am Ortler.
Aufstiegshilfen bieten hier der Sessellift zum Bergrestaurant Kanzel (2350 m) sowie die Sulden-Seilbahn zur Schaubachhütte (2581 m). Von dieser Bergstation aus unternahmen wir eine wunderschöne Wanderung zur Madritschhütte (2850 m) und zum Madritschjoch (3123 m). Auf dem Weg entdeckten wir zahlreiche kleinere Bergseen mit schönen Wasserspiegelungen.
Burgen, Schlösser und Apfelplantagen im Untervinschgau
Unsere nächste Reiseetappe führte uns nach Durchfahren riesiger Apfelplantagen bei Laas und Schlanders in das 300 m tiefer gelegene Gebiet des Untervinschgau.
Im Untervinschgau liegen auf einer Strecke von etwa 35 km die Ortschaften Schlanders, Latsch, Kastelbell-Tschars und Naturns im Talgrund der Etsch entlang der in Ost-West-Richtung verlaufenden Strada Statale 38. Westlich von Schlanders ist über diese gut ausgebaute Straße der Obervinschgau erreichbar, östlich von Naturns grenzt das Meraner Becken an das Gebiet des Untervinschgau.
Für Freunde hochalpiner Wanderwege führt das bei Latsch nach Südwesten abzweigende Martelltal in die Bergwelt der Ortlergruppe. An die Südseite der Ötztaler Alpen gelangt man von Naturns aus durch das nach Nordwesten führende Schnalstal. Als Ausgangspunkt für Ausflüge empfanden wir das Städtchen Naturns als einen der bedeutendsten Tourismusorte des Vinschgaus ideal.
Sehenswert in Naturns ist u.a. die Burganlage Hochnaturns sowie die Pfarrkirche zum hl. Zeno. Ein schönes Fotomotiv bilden beide Bauwerke zusammen mit den Sarntaler Alpen im Hintergrund.
Unser Tipp
Wer einen einzigartigen Ausblick auf den Talgrund des Untervinschgau genießen möchte, dem empfehlen wir eine Fahrt mit der Seilbahn von Naturns nach Unterstell am Sonnenberg, wo auch der bekannte Meraner Höhenweg entlangführt.
Nach einer kleinen Wanderung in westlicher Richtung auf dem Weg Nr. 10 hat man am Eingang zum Schnalstal einen wunderbaren Ausblick auf die Talweite der Etsch mit der Ortlergruppe im Hintergrund und unmittelbar gegenüber auf Schloss Juval, seit 1983 Wohnsitz von Reinhold Messner.
Westlich von Naturns schließt sich die Gemeinde Kastelbell-Tschars an. Bei gemütlichen Spaziergängen durch die Apfelplantagen fällt immer wieder die markante Kirche zum hl. Martin ins Blickfeld.
Den Ortsteil Kastelbell dominiert das im Jahre 1238 erbaute Schloss Kastelbell. Nach zwei verheerenden Bränden im Jahr 1813 und 1824 ging das Schloss 1949 in den Besitz des Staates über, der das Schloss in den letzten Jahren restauriert hat.
Neben einer Besichtigung von Schloss Kastelbell lohnt sich auch ein Spaziergang durch den Ort selbst. Hier bieten sich auf zahlreichen Wegen rund um die Schlossanlage immer wieder schöne Ausblicke und interessante Fotomotive mit dem Schloss und den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund.
Ein einzigartiges Wanderparadies bietet das wenige Kilometer westlich von Kastelbell gelegene Städtchen Latsch. Hier sollte man sich die Zeit für einen Besuch in St. Martin am Kofel, eine Ortschaft in 1740 m Höhe, nehmen. Schon während der Fahrt mit der Seilbahn hat man einen eindrucksvollen Einblick in die Geologie des Tals mit den von der Etsch angeschwemmten Murkegeln.
Unser Tipp
Ausgesprochen gut gefiel uns bei Latsch eine Wanderung zum malerisch gelegenen Schloss Annaberg. Die Schlossanlage ist direkt über eine Fahrstaße aus Goldrain erreichbar. Empfehlenswert ist jedoch auch eine Fahrt mit der Seilbahn nach St. Martin am Kofel und dann eine angenehme Wanderung talwärts auf dem Weg Nr. 6 vorbei am Schloss Annaberg nach Goldrain.
Bemerkenswert ist der wunderschöne Ausblick auf Schloss Annaberg mit dem Eingang zum Martelltal im Hintergrund.
Freunde hochalpiner Wanderwege finden im Martelltal ein reiches Betätigungsfeld. Mit dem Auto gelangt man bis zum Talschluss an der Enzianhütte (2051 m), die westlich des Zufritt-Stausees 24 km vom Taleingang entfernt liegt. Von hier startet ein schöner Wanderweg zur Zufall-Hütte (2265 m) mit stets schönem Ausblick zur Ortlergruppe und in das Martelltal.
Auch wer Ruhe und Entspannung sucht, der ist im Untervinschgau an der richtigen Adresse. Speziell zur Apfelblüte bieten Wanderungen durch die scheinbar endlosen Apfelplantagen Erholung pur.
Unser Tipp
Den richtigen Zeitpunkt der Apfelblüte zu erwischen, ist gar nicht so schwer. Denn die Apfelblüte beginnt Anfang April im Meraner Becken auf etwa 300 m Höhe und wandert in den folgenden Wochen bis zum 500 m höher gelegenen Schlanders. Man hat also ausreichend Gelegenheit, die Apfelblüte im Untervinschgau in all ihren Phasen hautnah zu erleben.
Mediterranes Flair im Meraner Becken
Weiter ging unsere Südtirol-Rundreise auf der Strada Statale 38 in östlicher Richtung durch die Talenge bei Töll, wo sich das Etschtal im Untervinschgau zum sonnendurchfluteten Meraner Becken hin öffnet.
Die Urlaubsregion um Meran mit ihrem weiten Talkessel, dem Meraner Becken, erstreckt sich von den Ausläufern der Ötztaler Alpen in südlicher Richtung bis zur 25 km entfernten südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Im Nordwesten schließt sich der Vinschgau an und im Nordosten sind das Passeier Tal sowie Jaufenpass (2094 m) und Timmelsjoch (2474 m) über die Strada Statale 44 erreichbar.
Meran liegt auf etwa 320 m Meereshöhe und wird im Norden von den Dreitausendern der Texelgruppe eingerahmt. Die Region ist somit vor Niederschlägen und kalten Winden gut geschützt, wobei die Talöffnung nach Süden das Klima mediterran prägt. Typisch für Meran ist der Wein- und Obstanbau.
In ihrer Blütezeit war die Stadt Meran Sitz der Grafen von Tirol. Noch heute zeugen mittelalterliche Gebäude, gut erhaltene Stadttore, der 20 m hohe Pulverturm, ein Überbleibsel von der einst erhöht erbauten Burg, von vergangenen Zeiten.
Der prachtvolle Bau des Kurhauses sowie das Schloss Trauttmansdorf im Botanischen Garten am östlichen Stadtrand zeugen von der neueren Blütezeit im 20. Jahrhundert als Kurort. Bekannt wurde Meran durch den Kuraufenthalt der österreichischen Kaiserin Elisabeth.
Nordwestlich grenzt die 300 m höher liegende Ferienregion Dorf Tirol an das Stadtgebiet von Meran. Besonders beeindruckend ist die Burganlage von Schloss Tirol, das auf einem Felsen hoch über dem Tal thront und als ehemaliger Sitz der Grafen von Tirol im Mittelalter prägend für den östlichen Alpenraum war.
Unser Tipp
Ein wunderschöner Spaziergang auf der Aussichtspromenade vom Dorfzentrum hinauf zum Schloss darf bei einem Besuch in Dorf Tirol nicht fehlen. Hier bietet sich ein herrlicher Weitblick über das Meraner Becken mit den riesigen Apfelplantagen und Weinbergen sowie auf die umliegenden Berggipfel.
Südlich von Meran liegt der langgestreckte Ort Lana, das größte und älteste Apfelanbaugebiet Südtirols. Durch die milden Temperaturen und die vielen Sonnentage bietet das Tal im Frühjahr eine reiche Blütenpracht. In nur wenigen Minuten erreicht man mit einer Seilbahn das Freizeitgebiet am Hausberg Vigiljoch.
Östlich der Stadt ist über mehrere Serpentinen das 30 km lange Ultental mit dem Auto erreichbar. Hier finden sich im Talschluss bei St. Gertraud viele Wandermöglichkeiten an den Südhängen der Ortlergruppe.
Unser Tipp
Wer an heißen Sommertagen etwas Abkühlung sucht, der ist im Ultental am Zoggler-Stausee an der richtigen Stelle. Spazierwege rund um den See und zahlreiche Ausflugslokale bieten Erholung und Entspannung.
Am südlichen Talausgang des Meraner Beckens mündet die Etsch in die Eisack, die vom Brennerpass kommend das Eisacktal in Richtung Süden entlang fließt. Nördlich des Zusammenflusses liegt die südtiroler Landeshauptstadt Bozen geschützt an den Südhängen der Sarntaler Alpen.
Die Landeshauptstadt Bozen besticht mit ihrem facettenreichen, mittelalterlichen Stadtzentrum. Ihre wechselreiche Geschichte lässt sich in der Architektur der verschiedenen Baustile erkennen. Ein reges Treiben, bunte Märkte und kleine, verwinkelte Gassen prägen die Atmosphäre in dieser Stadt. Vom Stadtgebiet in 250 m Höhe bringen drei Seilbahnen den Besucher innerhalb weniger Minuten hinauf auf die weiten Wiesen der über 1000 Meter hohen umliegenden Berge.
Unser Tipp
Etwa 10 km südwestlich von Bozen beginnt das Burgen- und Weinland an der Südtiroler Weinstraße. Besonders lohnenswert für einen Tagesausflug empfanden wir hier u.a. eine Wanderung inmitten von Weinreben zum Schloss Hocheppan an den Berghängen westlich der Talebene.
Für die Mühen des Aufstiegs wurden wir durch einen beeindruckenden Fernblick auf die Landeshauptstadt Bozen mit dem markanten Dolomitengipfel des Schlern im Hintergrund belohnt.