Reisebericht Städtereise Prag
Städtetrip in die Goldene Stadt Prag mit Altstadt, Hradschin und Kleinseite
- Wissenswertes Tschechien
- Autobahnmaut (Infos,Preise)
- Öffentliche Verkehrsmittel
- Ausstellungen Nationalgalerie
- Allgemeine Informationen
- Jan Hus Denkmal
- Rathaus
- Teynkirche
- Haus "Zur Steinernen Glocke"
- Kinsky Palais
- Nikolaikirche
- Dom St. Veit
- Heilig-Kreuz-Kapelle
- Königspalast
- Georgs-Basilika
- Goldenes Gässchen
- Lobkowicz Palace
- Pulverturm der Prager Burg
- Schloss Belvedere
Anreise und allgemeine Informationen
Prag ist eine der schönsten Städte in Europa. Ihr historischer Stadtkern steht seit 1992 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Wir planten schon seit geraumer Zeit einen zweiten Besuch in dieser Stadt. Angesichts der günstigen Wetterlage, die vorhergesagt wurde, buchten wir sehr kurzfristig im Internet ein Hotel in Prag. Da die Unterkünfte in der Innenstadt relativ teuer sind, entschieden wir uns für ein etwas günstigeres, südlich der Altstadt und in der Nähe einer Metrostation gelegenes Hotel.
Frühmorgens fuhren wir auf der A93 in Richtung Regensburg, weiter bis zum Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald und schließlich nach Osten auf der A6 zum Grenzübergang Waidhaus / Rozvadov.
Da die tschechische Autobahn mautpflichtig ist, kauften wir eine 10-Tages-Vignette für 310 CZK, umgerechnet je nach Kurs etwa 11,30 Euro. Geld hatten wir bereits im Vorfeld umgetauscht, wobei man an der Grenze auch noch mit Euro zahlen kann. Nach etwa 4 Stunden Fahrt erreichten wir den Südosten der Stadt.
Die Metropole Prag gliedert sich in die vier historischen Stadtteile Altstadt, Hradschin, Kleinseite und Neustadt. Entsprechend dieser geschichtlich vorgegebenen Einteilung haben wir auf unserer Reise die Stadt kennengelernt und auch diesen Reisebericht zur Goldenen Stadt Prag gegliedert.
Die Prager Altstadt, das Herz der Goldenen Stadt
Ein Rundgang durch die Prager Altstadt beginnt typischerweise am Platz der Republik (Námesti Republiky), wo sich früher der Königspalast befand und später das prunkvolle im Jugendstil gehaltene Gemeindehaus (Municipal House, Obecni Dum) errichtet wurde.
Weiter geht es vorbei am 65 m hohen Pulverturm, dem Ausgangspunkt des historischen Krönungswegs (Karlovska cesta), durch die Zeltnergasse (Celetná) bis zum Altstädter Ring, dem zentralen Platz in der Altstadt.
In der Mitte des Platzes steht, von einer sehr schönen Kulisse bürgerlicher Häuser umrahmt, das Jan-Hus-Denkmal (siehe Foto).
Besonders beeindruckend empfanden wir hier auch das Altstädter Rathaus (Staromestská radnice) und die prächtigen, gotischen Türme der Teynkirche (Týnský chrám) (siehe Foto).
Südlich vorbei am Rathaus führt der ehemalige Krönungsweg weiter zur Karlsstraße und schließlich zum Kreuzherrenplatz. Hier steht auch der imposante Altstädter Brückenturm (Staromestská mostecka vez) an der Ostseite der Karlsbrücke, eine der ältesten Steinbrücken in Europa.
Der Hradschin mit Prager Burg und Dom St. Veit
Der Stadtteil Hradschin mit der Prager Burg ist am günstigsten erreichbar, indem man an der Metrostation Malostranská in die Straßenbahnlinie 22 einsteigt und oberhalb der Prager Burg bis zur Haltestelle Pohorelec fährt.
Gegenüber der Haltestelle gelangt der Besucher zum Kloster Strahov (Strahovský Kláster) mit seiner berühmten Bibliothek. Östlich der Haltestelle liegt der Loreto-Platz (Loretánské námesti) mit der Wallfahrtsstätte Loreto Kirche.
Der Weg führt weiter über das Künstlerviertel Neue Welt (Nový Svet) zum großen Platz vor der Prager Burg, den Hradschiner Platz (Hradcansé námésti).
Adelige siedelten sich damals auf dem Hradschin an und errichteten ihre Paläste. Der Platz ist umgeben von barocken und im Stil der Spätrenaissance gehaltenen Gebäuden.
Die Prager Burg wurde auf einem Hügel erbaut und ist in drei Burghöfe eingeteilt. Im 11. Jh. erfolgte der eigentliche Ausbau zur Burganlage, deren Erscheinungsbild danach über 500 Jahre bestehen blieb.
Der erste Burghof, auch Ehrenhof genannt, bildet den Haupteingang der Burganlage. Im zweiten Burghof, der von Palastflügeln umgeben ist, befindet sich die spätbarocke Heilig-Kreuz-Kapelle. Mit dem Betreten des dritten Burghofs steht man dann unmittelbar vor dem imposanten, gotischen Dom St. Veit.
Rechts vom Dom liegt der alte, barocke Königspalast und hinter der Kathedrale kann die sehr schöne, romanische St.-Georgs-Basilika sowie links davon das St.-Georgs-Kloster, in dem sich heute die Nationalgalerie befindet, besichtigt werden.
Am östlichen Ende der Burganlage gelangt man dann über die Alte Schlossstiege hinab zum Ausgangspunkt, der Metrostation Malostranská.
Die Kleinseite westlich der Moldau
Der kürzeste Weg zum Stadtteil Kleinseite führt über die scheinbar zu jeder Tageszeit völlig überfüllte Karlsbrücke.
Die barocke Kirche St. Niklas, deren mächtige Kuppel bereits von weitem sehr gut zu erkennen ist, überragt das Zentrum der Kleinseite. Vom Kleinseitener Ring gelangt man über die Nerudagasse und die etwas steil ansteigende Straße Úvoz zum Kloster Strahov (Strahovský Kláster).
Hier bietet sich auf der Terrasse des Restaurants Bella Vista gleich neben dem Kloster Strahov ein herrlicher Ausblick auf die Prager Burg und die gesamte Stadt (siehe Foto). Am Kloster Strahov besteht außerdem die Möglichkeit, südlich des Haupteingangs entlang der Hungermauer durch den Petrin-Park bis zum 327 m hohen Aussichtshügel Laurenziberg zu spazieren.
Lohnenswert ist auch ein Spaziergang am Westufer der Moldau entlang in Richtung Süden, beginnend an der Karlsbrücke auf der Insel Na Kampa. Hier kann man gleich zu Beginn im Restaurant und Café Gotika eine kleine Erfrischung mit Blick auf die Karlsbrücke genießen.
Im weiteren Verlauf entdeckt man auf den Moldaubrücken zahlreiche schöne Fotomotive, wie z.B. das Smetana-Museum mit dem ehemaligen Wasserturm und dem Altstädter Brückenturm.
Unterwegs in der Prager Neustadt
Ein Rundgang in der Prager Neustadt kann beispielsweise auf der Brücke Jiraskuv most mit einem schönen Ausblick zum Nationaltheater (Národni divadlo) und zur Slavischen Insel beginnen (siehe Foto).
Die Slawische Insel (Slovansky ostrov) spielte früher für das Prager Musikleben eine bedeutende Rolle. Ehemals große Persönlichkeiten trugen hier ihre Künste vor.
Bemerkenswert ist auch das an der Ostseite der Brücke gelegene Tanzende Haus. Auf einer Lücke in der Häuserfront ließ die Stadt in den 90er Jahren dieses umstrittene, moderne Gebäude errichten. Die Tschechen gaben diesem Bau den Kosenamen "Ginger und Fred", angelehnt an das berühmte, amerikanische Tanzduo der 30er Jahre Fred Astaire und Ginger Rogers.
Bei einer Städtereise nach Prag darf natürlich ein Besuch im berühmtesten Bierlokal Prags, der Kneipe U Fleku, nicht fehlen (siehe Foto).
Im gemütlichen Biergarten, der uns sofort an München erinnerte, wurde neben süffigem dunklen Bier und deftigem Essen von einem netten Kellner auch Kostproben des landestypischen, schmackhaften Likörs Becherovka angeboten.
Rundum zufrieden ließen wir so unseren letzten Nachmittag in Prag entspannt ausklingen.