Reisebericht Städtereise Prag Tagestour
Tagestour in die Prager Neustadt
Die Slawische Insel und das Tanzende Haus
An diesem Nachmittag setzten wir unseren Spaziergang von der Karlsbrücke ausgehend auf der Westseite der Moldau in Richtung Süden fort. Auch hier gab es immer wieder interessante Häuserfassaden entlang der Uferstraße Janáckovo nabrezi zu bewundern.
Wir überquerten die Brücke Jiraskuv most und blickten zurück zu dem im Neorenaissancestil erbauten Nationaltheater (Národni divadlo, siehe Foto).
Jeder Tscheche leistete damals einen Beitrag zum Bau dieses imposanten Theaters. Auch beteiligten sich an der Ausstattung des Theaters zahlreiche tschechische Künstler von Rang und Namen.
Zur Eröffnung des Hauses wurde damals eine Oper des Komponisten Friedrich Smetana aufgeführt.
An der Ostseite der Brücke liegt die kleine Slawische Insel (Slovansky ostrov), die früher für das Prager Musikleben eine bedeutende Rolle spielte. Ehemals große Persönlichkeiten trugen hier ihre Künste vor.
Der Neustädter Wasserturm der ehemaligen Sitka-Mühle ragt an dieser Stelle noch empor (siehe Foto). Am Kai waren außerdem zwei zum Restaurant umgebaute Schiffe vertäut, die auf uns sehr einladend wirkten.
Beide Seiten der Brücke säumen Häuserfronten mit interessanten historischen Fassaden und direkt vor uns am Eck blickten wir auf das berühmte Tanzende Haus (siehe Foto).
Nachdem hier seit dem Zweiten Weltkrieg eine große Lücke in der Häuserfront klaffte, ließ die Stadt in den 60er Jahren dieses umstrittene, moderne Gebäude errichten.
Die Tschechen gaben diesem Bau den Kosenamen "Ginger und Fred", angelehnt an das berühmte, amerikanische Tanzduo der 30er Jahre Fred Astaire und Ginger Rogers.
U Fleku, Prags berühmtestes Bierlokal
Nachdem uns ein paar schöne Aufnahmen vom Tanzenden Haus gelungen waren, gingen wir weiter in Richtung Norden entlang der Masarykovo nábi, bogen östlich in die Myslikova ab und am dritten Abzweig nach links in die Kremencova bis zur Hausnummer 11.
Hier kehrten wir in das berühmteste Bierlokal Prags, die Kneipe U Fleku (siehe Foto), ein.
Neben süffigem dunklen Bier und deftigem Essen wurden von einem netten Kellner auch Kostproben des landestypischen, schmackhaften Likörs Becherovka angeboten.
Für die Damen, die es eventuell etwas weniger herb mögen, gab es ebenfalls eine Probe eines etwas lieblicheren Schnapses.
Die Innenräume sind urig eingerichtet und strahlen eine gemütliche Atmosphäre aus. An diesem sonnigen Tag bevorzugten wir jedoch den idyllischen, von Bäumen beschatteten Biergarten (siehe Foto), der uns sehr an München erinnerte.
So ließen wir unseren letzten Nachmittag in Prag entspannt ausklingen. Rundum zufrieden kehrten wir durch die Gassen, in denen es noch viele kleine Kneipen zu entdecken gab, zur Metrostation Mustek zurück, um uns auf die letzten Sonnenuntergangsfotos vorzubereiten.