Reisebericht Städtereise Prag Tagestour
Tagestour in den Prager Stadtteil Kleinseite westlich der Moldau
- Allgemeine Informationen
- Kirche St. Niklas (Offizielle Internetseite)
- Kirche St. Niklas (Geschichte)
- Nerudagasse
Was uns am Stadtteil Kleinseite besonders gut gefiel, war die Tatsache, dass auf der westlichen Seite des Moldau-Ufers bedeutend weniger Touristen unterwegs waren und es hier entsprechend ruhiger zuging.
Trotzdem gab es auch hier viel zu entdecken. Für Fotofreunde ist es manchmal schwierig, aufgrund der engen Gassen die Sehenswürdigkeiten fotografisch zu erfassen, da man hier einfach zu nah am Objekt ist.
Der kürzeste Weg zum Stadtteil Kleinseite führt über die scheinbar zu jeder Tageszeit völlig überfüllte Karlsbrücke (siehe Foto).
Am Kleinseitener Ring
Für unsere Erkundungstour auf der Westseite der Moldau im Stadtteil Kleinseite fuhren wir jedoch zuerst zur Metrostation Malostranská und dann weiter mit der Straßenbahnlinie 22 in Richtung Südwesten entlang der Straße Letenská bis zum Kleinseitener Ring (Malostranské námesti).
Alternativ gelangt man von der Karlsbrücke mit einem kurzen Fußmarsch entlang der ebenfalls interessanten Straße Mostecká (siehe Foto) bis zum Kleinseitener Ring.
Die barocke Kirche St. Niklas (siehe Foto), deren mächtige Kuppel bereits von weitem sehr gut zu erkennen ist, überragt das Zentrum der Kleinseite. Auf dem Vorplatz vor der Kirche sticht die Dreifaltigkeitssäule heraus.
Zahlreiche Palais mit historischen Fassaden säumen den Kleinseitener Ring. Wir bogen an dieser Stelle auf den ehemaligen Teil des Krönungsweges ab, in die steil aufsteigende Nerudagasse (Nerudova).
Auf dem Weg hinauf zur Burg entdeckten wir ebenfalls sehr schöne Häuserfassaden mit teils noch erhaltenen mittelalterlichen Zunftzeichen, die auf den Berufsstand der darin lebenden Familien hinweisen.
Panoramablick vom Kloster Strahov
Doch anstatt nochmals zur Burg aufzusteigen, blieben wir in der Nerudagasse und in der sich direkt anschließenden, ebenfalls etwas steil ansteigenden Straße Úvoz. An deren Ende sahen wir bereits das Kloster Strahov (Strahovský Kláster).
Oben angekommen bot sich uns ein herrlicher Ausblick auf die Prager Burg, die Kleinseite und die gesamte restliche Stadt (siehe Foto).
Ein kleines Stück oberhalb dieses Aussichtspunktes stärkten wir uns dann auf der Terrasse des Restaurants Bella Vista gleich neben dem Kloster Strahov. Hier genossen wir die grandiose Sicht über die Stadt bei Kaffee und Kuchen.
Nach dieser erholsamen Pause schlenderten wir durch das Areal der Klosteranlage. Im Kloster selbst kann man die alte Bibliothek, die Galerie und historische Hallen besichtigen.
Auf dem Laurenziberg (327 m) im Petrin-Park
Wir entschlossen uns daraufhin, südlich des Haupteingangs entlang der Hungermauer durch den Petrin-Park bis zum 327 m hohen Aussichtshügel Laurenziberg zu spazieren.
Hier stiegen wir auf die kleinere Nachbildung des Eiffelturms, den etwa 60 m hohen Petrin-Turm (Petrinská rozhledna, siehe Foto). Auf der obersten Plattform angekommen, hatten wir einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt hinunter.
Die Parkanlage am Laurenziberg ist relativ weitläufig und lädt bei sonnigem Wetter zum Entspannen ein.
Nach diesem kurzen Abstecher zum Petrin-Turm kehrten wir jedoch zurück zum Kloster Strahov und fuhren mit der Straßenbahnlinie 22 wieder Richtung Metrostation Malostranská.
Alternative
Wer den weiten Umweg über die Kleinseite und das Kloster Strahov scheut, der kann auch mit der Standseilbahn (Lanová dráha) von der Stadt aus auf den Laurenziberg fahren. Die Talstation Ujezd ist mit der Straßenbahnlinie 22 gut erreichbar. Die Standseilbahn fährt außerdem die Zwischenstation Nebozizek an und endet an der Station Petrin. Von hier ist es nicht mehr weit zum Aussichtsturm.
Tagesausklang am Kleinseitener Ufer der Moldau
Entlang des Moldau-Ufers entdeckten wir immer wieder interessante Fotostandpunkte, die wir zum Sonnenuntergang und zur blauen Stunde unbedingt ausprobieren wollten. Doch bevor es zu dämmern begann, kehrten wir nach diesem langen Tag zu einem gemütlichen Abendessen ein.
Auf der Altstädter Seite der Moldau liegt das Restaurant-Schiff der Pizzeria Grosetto, wo uns nicht nur das hervorragende Essen, sondern auch der schöne Ausblick zur Prager Burg gefiel.
Als die Sonne etwas tiefer stand, gingen wir zu dem vorab ausgekundschafteten Fotostandpunkt und bauten unsere Fotoausrüstung auf.
Doch unsere Freude sollte nicht lange andauern, denn rechtzeitig zum Sonnenuntergang kamen unerwartet viele Ausflugsboote und verweilten mitten in unserem Motiv, und zwar bis die Sonne unterging.
Trotzdem waren wir überwältigt von dem Fotomotiv. Der Altstädter Brückenturm und die schönen Häuserfassaden am Altstädter Ufer sowie der ehemalige Wasserturm in der Nähe des Smetana-Museums erstrahlten in einem warmen Licht. Der Wind ließ nach und eine herrliche Wasserspiegelung war schließlich zu sehen (siehe Foto oben).
Tags darauf stellten wir zu unserer Überraschung fest, dass die Ausflugsboote anscheinend nicht immer in dieser großen Zahl zum Sonnenuntergang hinausfahren, wir hatten am Tag zuvor anscheinend einfach nur Pech gehabt, was unsere Begeisterung allerdings keineswegs trübte.
Die Prager Burg, als dominierendes Bauwerk von überall gut sichtbar, bietet von verschiedenen Standorten aus stets ein sehr schönes Fotomotiv.
Besonders gut gefiel uns dieses Foto zur blauen Stunde, wenn die Burg im Kontrast zum blauen Himmel in warmen Farben angeleuchtet wird (siehe Foto oben).
Auf der Insel Na Kampa unterwegs in Richtung Süden
Für den nächsten Tag planten wir eine Tagestour am Westufer der Moldau entlang in Richtung Süden, beginnend an der Karlsbrücke auf der Kleinseite bei der Insel Na Kampa.
Nördlich der Brücke entdeckten wir in deren unmittelbarer Nähe am Moldau-Ufer ein interessantes Motiv mit den Statuen auf den Brückenpfeilern und den Türmen am Kreuzherrenplatz im Hintergrund.
An diesen Ort kehrten wir später zum Sonnenuntergang noch einmal zurück und machten einige Aufnahmen zur blauen Stunde (siehe Foto).
Da der Zugang hier abgezäunt war, kamen wir leider nicht nah genug an das Ufer heran. Doch das hielt uns nicht davon ab. Uns gelangen einige schöne Aufnahmen durch den Zaun hindurch, leider nicht ganz perfekt.
Auf dem Weg von der Karlsbrücke in Richtung Insel Na Kampa findet der Besucher etliche gemütliche Lokale, in denen abends in kleinen Biergärten die Gäste sitzen.
An einem der Vortage waren hier tagsüber Marktstände aufgebaut und eine Musikband spielte tschechische Musik. Bei herrlichem Wetter setzten wir uns auf eine der Bänke unter den Bäumen und sahen dem geschäftigen Treiben zu.
Wir hatten auch an diesem Tag wieder Glück mit dem Wetter, sodass wir uns zunächst noch eine Erfrischung im Restaurant und Café Gotika gönnten, einen kleinen Imbiss zu uns nahmen und die Sonne genossen mit Blick auf die Karlsbrücke (siehe Foto).
Anschließend starteten wir unsere Tagestour in Richtung Süden. Hier entdeckten wir ein weiteres schönes Motiv mit dem Smetana-Museum, dem ehemaligen Wasserturm und dem Altstädter Brückenturm (siehe Foto).
An dieser Stelle sticht auch das Nationaltheater (Národni divadlo) mit seinem gewaltigem Kuppeldach ins Auge.
Ebenso erblickten wir durch Baumwipfel hindurch in der Ferne das Tanzende Haus.