Reisebericht Rundreise Vestland, Region Hardanger
Von der Nordseeküste entlang der Landschaftsroute Hardanger zur Hardangervidda (Teil 3)
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Hochgebirgstäler zwischen Folgefonna und Hardangervidda
Das Tal südlich von Odda verläuft entlang der Fernstraße Rv13 und bildet die Grenze zwischen den Nationalparks Folgefonna im Westen und Hardangervidda im Osten. Die Rv13 führt schließlich bis zur südlichen Grenze der Provinz Vestland ins Hochgebirge zum Røldalsfjellet (1067 m).
Die geographische Lage zwischen beiden Nationalparks macht die Region zu einem beliebten Ziel für Outdoor-Aktivitäten. Südlich von Odda liegt idyllisch der See Sandvinvatnet, der das Tal Oddadalen vom Stadtgebiet trennt und eine beeindruckende Spiegelung der umliegenden Berge bietet. Am Ufer des Sees befindet sich der Trolltunga Campingplatz, nur etwa 2 km vom Stadtzentrum entfernt und mit direktem Zugang zum Wasser.
Der westlich von Odda gelegene Folgefonna-Nationalpark ist ein beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten sowohl im Winter als auch im Sommer. Der Folgefonna-Gletscher, mit einer Fläche von 214 km² der drittgrößte Gletscher Norwegens, erreicht eine Höhe von 1.662 Metern. Seit 2005 ist der Gletscher Teil des Folgefonna-Nationalparks. Hautnah erleben lassen sich die Gletscherlandschaften am Buarbreen, einem östlichen Seitenarm des Folgefonna-Gletschers.
Zugang zu diesem Gletscherarm bietet am Westufer des Sandvinvatnet eine kleine Straße, die ins Tal Buardalen führt. Die Wanderung, die etwa 3 Kilometer lang ist und 3 bis 4 Stunden dauert, verläuft entlang des Flusses Buarelvi und ermöglicht spektakuläre Ausblicke. Der Pfad ist stellenweise anspruchsvoll, mit steilen Abschnitten, die mit Seilen gesichert sind, um das Überwinden zu erleichtern.
Der Wasserfall Vidfossen, südlich des Sandvinvatnet, ist mit einer Fallhöhe von 340 Metern einer der beeindruckendsten Wasserfälle in der Region. Er stürzt in zwei Stufen in das Tal Oddadalen. Die Aussicht auf den Wasserfall ist spektakulär, jedoch gibt es keine Parkmöglichkeiten in der Nähe, sodass Besucher ihn lediglich vom Auto aus entlang der Straße bewundern können.
Etwa 5 Kilometer weiter südlich stürzt der Zwillingswasserfall Latefossen in zwei Strömen 165 Meter über Felsen und bildet einen der westlichen Abflüsse der Hardangervidda.
Der Latefossen befindet sich direkt an der Fernstraße Rv13, zusammen mit einem kleinen Parkplatz und einem Souvenirladen. Besonders eindrucksvoll ist der Wasserfall während der Schneeschmelze im Mai und Juni. Wegen der begrenzten Parkmöglichkeiten empfiehlt es sich, früh am Tag anzureisen oder alternative Verkehrsmittel zu nutzen.
Südlich von Skare trifft die Rv13 auf die E134, die dann gemeinsam das Hochgebirge Røldalsfjellet im 4,6 Kilometer langen Røldalstunnel durchqueren. Vor dem Tunnel führt eine kleine Nebenstraße zur Passhöhe in einer Höhe von 1.067 Metern. Am südlichen Tunnelportal liegt das Røldal Skisenter, ein beliebtes Skigebiet mit vielfältigen Pisten und zahlreichen Hütten.
Abstecher
Die Fv520, Teil der Nationalen Touristenroute Ryfylke, führt vom Røldal Skisenter in Richtung Saudafjord und bietet nach wenigen Kilometern beeindruckende Ausblicke auf den Bergsee Røldalsvatnet. Besonders in den Sommermonaten ist die Strecke ideal für einen Ausflug und beeindruckt mit spektakulären Aussichten auf Norwegens Berglandschaft. Im Winter ist die Straße jedoch aufgrund von Schnee und Eis gesperrt.
Die E134, eine bedeutende Verkehrsverbindung zwischen Haugesund und Oslo, durchquert östlich von Røldal das Hochgebirge Haukelifjell im 5,7 km langen Tunnel Haukelitunnelen bis an die Provinzgrenze zur Telemark. Auch hier zweigt vor dem Gebirgstunnel eine Nebenstraße zur Passhöhe in 1.148 Metern ab, die jedoch nur im Sommer zugänglich ist.
Die Region Haukelifjell ist ganzjährig ein beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten. Im Winter lockt das Haukelifjell Skigebiet mit abwechslungsreichen Pisten für Skifahrer und Snowboarder, während im Sommer zahlreiche Wanderwege durch die beeindruckende Berglandschaft führen. Besonders im Frühling bieten die malerischen Hochgebirgsseen eine beeindruckende Kulisse.
Am Maurangerfjord nördlich des Folgefonna Nationalparks
Der Maurangerfjord, ein 12 Kilometer langer östlicher Seitenarm des Hardangerfjords, begrenzt den nördlichen Rand des Gletschers Folgefonna. Von Norden ist der Fjord über den Fährhafen Jondal und den 10 km langen Jondaltunnel erreichbar. Alternative Routen bieten die östliche Anbindung durch den Folgefonnatunnel oder die westliche Anbindung über die Fähre bei Årsnes.
Die Anfahrtroute über die Fähre Gjermundshamn-Årsnes und entlang der Fv500 am Südufer des Maurangerfjords ist landschaftlich besonders reizvoll. Bereits kurz nach Verlassen der Fähre bietet ein Aussichtspunkt an einem kleinen Bootshafen bei Ænes einen atemberaubenden ersten Blick auf den Maurangerfjord und seine imposante Umgebung.
Der Furebergsfossen, ein beeindruckender Wasserfall am Südufer des Maurangerfjords, liegt etwa 4 Kilometer östlich von Ænes entlang der Straße Fv500. Mit einer Fallhöhe von rund 20 Metern stürzt das Wasser über eine felsige Wand direkt in den Fjord. Besonders während der Schneeschmelze im Frühling entfaltet der Wasserfall ein spektakuläres Naturschauspiel. Für Besucher ist der Furebergsfossen leicht zugänglich, da sich direkt am Wasserfall befindet.
Etwa einen Kilometer östlich des beeindruckenden Wasserfalls Furebergsfossen entlang der Straße Fv500 befindet sich am Südufer des Maurangerfjords ein kleines Gehöft mit ausgedehnten Wiesenflächen. Die Umgebung bietet einen malerischen Ausblick über den Fjord und die umliegende Landschaft.
Weiter östlich folgt das Dorf Sundal, mit etwa 70 Einwohnern das größte Dorf am Südufer des Maurangerfjords. Es zieht seit über 150 Jahren Touristen an und umfasst unter anderem ein Geschäft, ein Gasthaus und einen Campingplatz. Die Nähe zum Bondhusbreen-Gletscher und zum Folgefonna-Nationalpark macht es besonders bekannt.
Sundal war bereits im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ziel für Reisende, insbesondere aus Deutschland und England, die von der beeindruckenden Natur und dem Folgefonna-Gletscher angezogen wurden.
Der Campingplatz in Sundal liegt direkt am Ufer des Maurangerfjords und bietet eine beeindruckende Aussicht auf den Fjord und den Gletscher Bondhusbreen. Der Platz umfasst zehn gut ausgestattete Hütten sowie 60 Stellplätze für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte. Zur Ausstattung gehören moderne Sanitäranlagen, ein Grillplatz, ein Spielplatz und ein Badebereich. Zudem können Gäste Kanus oder Boote mieten, um den Fjord zu erkunden.
Vom Dorfzentrum führt der Bondhusdalen-Pfad, einer der schönsten Wanderwege der Region, entlang des Bondhusvatnet bis zum Gletscher Bondhusbreen und ermöglich atemberaubende Ausblicke. Der Weg ist leicht zugänglich: Vom Dorf aus gelangt man über eine etwa 2 Kilometer lange, gut ausgeschilderte Nebenstraße zum Parkplatz in Bondhus, der als Ausgangspunkt für die Wanderung dient. Bei Wanderern sehr beliebt sind die vom Norwegischen Wanderverein DNT am Nordrand des Gletschers betriebenen Hütten Fonna und Breidablikk.
Östlich von Sundal trifft die Straße Fv500 beim Dorf Austrepollen auf die von Norden kommende Provinzstraße Fv49, die anschließend im 11,1 Kilometer langen Folgefonna-Tunnel den Gletscher Folgefonna unterquert und nach Odda am Sørfjord führt.
Unser Fototipp
Empfehlenswert ist hier ein kurzer Abstecher auf der Fv49 am Nordufer des Maurangerfjords entlang. Die aussichtsreich gelegene Strecke bietet mehrere Parkbuchten mit hervorragendem Blick auf das Südufer in Richtung Sundal und den beeindruckenden Gletscher Bondhusbreen. Besonders am Vormittag ist das Licht ideal für Fotografen, da die Morgensonne die Landschaft in sanfte Farben taucht.
Am Åkrafjord südlich des Folgefonna Nationalparks
Der Åkrafjord, ein 32 Kilometer langer Seitenarm des Hardangerfjords, begrenzt den südlichen Rand des Gletschers Folgefonna. Am Südufer des Fjords führt die Fernstraße E134 entlang, die die Küstenregion bei Haugesund über die Provinz Telemark mit Oslo verbindet.
Der Åkrafjord erreicht eine Tiefe von bis zu 650 Metern. Steile Felswände umrahmen den Fjord mit Schmelzwasser des Gletschers Folgefonna. Ein markantes Wahrzeichen ist der Wasserfall Langfossen, der mit über 600 Metern Höhe tosend in den Fjord stürzt. Am Südufer verläuft die Europastraße E134 durch Tunnel und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Fjord und die umliegende Landschaft.
Die etwa 400 km lange Europastraße E134 verbindet Haugesund an der Westküste mit Oslo und führt durch einige der beeindruckendsten Landschaften Norwegens. Östlich des Åkrafjords durchquert die Fernstraße das Hochgebirge über das Røldalsfjellet und das Haukelifjell mit Passhöhen von über 1.000 Metern.
Der Wasserfall Langfossen liegt direkt an der Europastraße E134 am Südufer des Åkrafjords, etwa 5 Kilometer von Fjæra entfernt. Bei einer beeindruckenden Fallhöhe von 612 Metern stürzt das Wasser ununterbrochen in den Fjord. Mit einem großzügigen Parkplatz ist der Wasserfall für Reisende leicht zugänglich. In der Nähe gibt es Souvenirläden, die lokale Produkte und Andenken verkaufen.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Langfossen einer der wenigen großen Wasserfälle Norwegens ist, der nicht zur Energieerzeugung genutzt wird und somit in seinem ursprünglichen Zustand erhalten bleibt.
Nach Durchfahrt durch den 4,9 Kilometer langen Fjæra-Tunnel folgt anschließend das Dorf Fjæra am östlichen Ufer des Åkrafjords. Es verfügt über einen Bootshafen und eine Kapelle. Östlich davon befindet sich der Ort Rullestad am Rullestadvatnet mit einem Campingplatz. Die E134 führt von dort durch den 2,9 Kilometer langen Rullestad-Tunnel weiter ins Hochgebirge und verbindet die Fjordregion mit den Bergen.