Fotoblog - Nikon D850 kurz vorgestellt
Technik und Zubehör: Interessante Features der Spiegelreflexkamera Nikon D850
Im Frühjahr diesen Jahres entschieden wir uns, unsere seit mehr als sieben Jahren im Dauereinsatz befindliche Nikon D7000 zu ersetzen. Zum einen erschien uns die Sensorauflösung von 16 MP nicht mehr zeitgemäß, zum anderen stellten wir in der Vergangenheit deutliche Defizite bei Motiven mit hohem Kontrastumfang fest.
So waren bei kontrastreichen Lichtverhältnissen oft mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung notwendig, aus denen wir schließlich eine HDR-Aufnahme erstellten. Mit dieser im Nachhinein berechneten HDR-Aufnahme konnten wir dann kontrastreiche Szenen einigermaßen gut darstellen.
Bei unserer Nikon D800, die uns seit 2014 zuverlässig auf jeder Urlaubsreise begleitet, traten derartige Probleme nie auf. Offensichtlich wirkt sich ein Vollformatsensor auch positiv auf den abzubildenden Kontrastumfang aus.
Daher entschieden wir uns für die seit September 2017 im Handel erhältliche Profikamera Nikon D850 als Ersatz für unsere betagte Nikon D7000.
Hauptgrund hierfür war das zur Nikon D800 identische Bedienkonzept. Außerdem wollten wir mit Blick in die Zukunft mehr Reserven bei der Bildbearbeitung durch eine höhere Sensorauflösung haben.
Eine der wichtigsten Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell fällt auf der Rückseite der Nikon D850 sofort ins Auge. Hier erleichtert ein nach oben oder unten ausklappbares Display beispielsweise das Fotografieren in Bodennähe.
In der Vergangenheit empfanden wir es als sehr mühsam, wenn wir z.B. beim Fotografieren von Wasserspiegelungen Steine im Uferbereich als Vordergrund im Motiv verwenden wollten und sich der beste Blickwinkel in einer Höhe von weniger als 50 cm ergab. In diesem Fall konnten wir weder im Sucher noch im Display einen geeigneten Bildausschnitt einstellen.
Das Display selbst hat eine Größe von 3,2 Zoll mit einer Auflösung von 2 359 000 Pixel. Das als Touchscreen konzipierte Display erlaubt es, mit Wisch- und Spreizbewegungen der Finger durch die Aufnahmen auf der Speicherkarte zu navigieren bzw. einzelne Aufnahmen zu zoomen. Außerdem können über den Touchscreen sämtliche Kameramenüs bedient werden.
Das wichtigste Feature der Nikon D850 ist natürlich die gewaltige Sensorauflösung von effektiv 45,7 Megapixel. Die maximale Bildgröße beträgt hierbei 8256 x 5504 Pixel. RAW-Dateien in dieser Auflösung haben eine Dateigröße von etwa 95 MByte, wobei zur Speicherplatzoptimierung verschiedene Komprimierungsstufen angeboten werden.
Wer zusätzlich Speicherplatz sparen möchte, der kann im TIFF- oder JPG-Modus zwischen drei verschiedenen Auflösungen auswählen:
Selbstverständlich kann im Menü eingestellt werden, ob die Aufnahmen generell als RAW-Dateien, JPG-Dateien oder TIFF-Dateien abgespeichert werden sollen.
Der Sensor ist übrigens der erste "backside illuminated Sensor", der in einer Nikon-SLR verbaut wurde. Diese Sensoren waren früher nur für teure Spezialanwendungen verfügbar. Sie zeichnen sich durch eine bessere Bildqualität und eine höhere Lichtempfindlichkeit aus, da sich die lichtempfindliche Schicht auf der Rückseite des Halbleitersubstrats befindet. Auf der Vorderseite wird die aktive Sensorfläche bei herkömmlichen Sensoren nämlich durch Leiterbahnen und elektrische Anschlüsse reduziert.
Aufgrund der hohen Sensorauflösung sind für uns auch die neuen Möglichkeiten im Videobereich von Interesse. So fertigt die Nikon D850 Videoaufnahmen in voller 4K-UHD-Auflösung bei einer maximalen Framerate von 30 Frames pro Sekunde an. Selbstverständlich kann im Menü ebenfalls manuell zwischen verschiedenen Auflösungen und Frameraten ausgewählt werden.
Als erste DSLR benutzt die Nikon D850 für die Bilderzeugung der Videos übrigens die gesamte Sensorfläche.
Eine weitere interessante Funktion dürfte Freunde der Makrofotografie interessieren. Denn bei der Abbildung kleiner Objekte, wie z.B. Blüten oder Insekten, ergibt sich stets das Problem der mangelnden Schärfentiefe.
Die Nikon D850 kann hierfür automatisch eine Folge von bis zu 300 Fotos aufnehmen, wobei der Fokus des Objektivs schrittweise verändert wird. Mit einer speziellen Software müssen diese Fotos dann im Nachhinein zu einer einzigen Aufnahme zusammengefügt werden (siehe großes Foto).
Diese Technik wird "Focus stacking" genannt und erlaubt eine scharfe Abbildung des Objekts über seine gesamte Tiefe.
Obwohl wir vorwiegend im Bereich Landschaftsfotografie tätig sind, versprechen auch wir uns von dieser Technik bessere Fotos. Denn oft finden wir Landschaftsmotive vor, deren Gesamteindruck sich durch ausgewählte Objekte im Vordergrund erheblich verbessert. Dadurch erhöht sich die notwendige Schärfentiefe, denn der Vordergrund muss zusammen mit der Landschaft im Hintergrund gleichzeitig scharf abgebildet werden.