Reiseblog Wohnmobilreise Glarner Alpen
Mit dem Wohnmobil im Glarner Land am Walensee und am Klöntalersee
Ungewöhnlich wechselhaftes Wetter mit starken Niederschlägen war im Mai im südlichen und östlichen Alpenraum zu beobachten. Da wir jedoch die zahlreichen Feiertage im Mai nicht ungenutzt verstreichen lassen wollten, suchten wir alternative Reiseziele mit etwas stabilerem Wetter. Im westlichen Alpenraum wurden wir mit dem Glarner Land schließlich fündig, wohin uns dann eine wunderschöne mehrtägige Wohnmobilreise führte.
Das Glarner Land, das sich vor allem durch seine unberührte Natur auszeichnet, befindet sich im östlichen Teil der Schweiz im Kanton Glarus. Die Landschaft ist geprägt von einer einzigartigen alpinen Bergwelt mit tiefen Tälern, hohen Bergen und klaren Seen. Die Glarner Alpen, die hier mit dem höchsten Gipfel Tödi (3624 m) dominieren, gehören zu den Zentralalpen.
Besonders beeindruckt in der Region Glarner Land der Walensee, der eingerahmt von hohen steilen Felswänden ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende, Naturliebhaber und Wassersportler ist. Wander- und Radwege entlang des Ufers bieten immer wieder schöne Ausblicke auf den See. Auch laden die zahlreichen gemütlichen Bootshäfen zu einer Rast ein, stets mit schönem Blick auf die umliegenden Berge.
Der Walensee liegt im östlichen Teil des Glarner Landes jeweils zur Hälfte im Kanton Glarus und im Kanton St. Gallen. Er erstreckt sich über eine Länge von etwa 24 Kilometern und liegt auf einer Höhe von etwa 419 Metern über dem Meeresspiegel. Hauptort ist Walenstadt am Ostufer mit einem Campingplatz und einem gepflegten Freizeitgelände direkt am Ufer des Sees.
Unser Tipp
Ein großer asphaltierter Parkplatz bietet hier ausreichend Platz für die mit dem Auto anreisenden Erholungssuchenden. Uns gefiel diese Stelle besonders gut, da wir hier mit unserem Wohnmobil einige erholsame Stunden direkt am Ufer des Walensees verbringen konnten. Übernachtungen sind auf diesem gebührenpflichtigen Parkplatz für Wohnmobile jedoch nicht gestattet.
Der Walensee ist von imposanten Bergen umgeben, darunter das Churfirsten-Massiv, eine markante Bergkette mit sieben Hauptgipfeln nördlich des Sees, die geologisch zu den Appenzeller Alpen gehört. Den höchsten Gipfel bildet der Hinterrugg, der eine Höhe von 2.306 Metern erreicht. Die steilen Felswände der Churfirsten, erheben sich majestätisch über dem See und bieten eine atemberaubende Kulisse.
Lohnende Ausflugsziele finden sich u.a. auf der nördlichen Seite des Sees mit dem malerischen Dorf Quinten, das nur über eine Wanderung oder mit dem Schiff zu erreichen ist, sowie den Seerenbachfällen in der Nähe der Kapelle Betlis. Zur Kapelle und zu den Wasserfällen gelangt man am Besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Strandpromenade der Ortschaft Weesen am westlichen Ende des Sees.
Die Seerenbachfälle sind bekannt für ihre beeindruckende Höhe und zählen mit zu den höchsten Wasserfällen in der Schweiz. Sie bestehen aus drei aufeinanderfolgenden Kaskaden, die insgesamt eine Höhe von etwa 585 Metern aufweisen. Der Hauptwasserfall stürzt über eine senkrechte Felswand ungefähr 305 Meter in die Tiefe, gefolgt von einem zweiten Fall mit einer Höhe von etwa 115 Metern und einem dritten Fall mit einer Höhe von rund 165 Metern. Zusammen bilden sie, besonders während der Schneeschmelze, ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Auf der südlichen Seite des Walensees verbindet die Autobahn A3 die Ostseite mit der Westseite und führt vorbei an den malerischen Orten Walenstadt, Murg und Weesen, die viele Möglichkeiten für verschiedene Wassersportarten wie Schwimmen, Segeln und Windsurfen bieten.
Oberhalb des Sees liegen hier der Flumserberg, der mit einer Gondelbahn oder durch eine Wanderung erreichbar ist, der Mürtschenstock (2441 m) sowie das Hochplateau Kerenzerberg mit den Gemeinden Filzbach und Obstwalden. Lohnenswert ist ein Besuch dieser beiden Siedlungen aufgrund der idyllischen Lage auf der Hochebene des Kerenzerbergs mit atemberaubenden Ausblicken auf den Walensee und die umliegenden Berge.
Eine weitere Attraktion im Glarner Land ist der Klöntalersee, der in einem Hochtal südlich der Kantonshauptstadt Glarus auf einer Höhe von etwa 848 Metern über dem Meeresspiegel liegt und geologisch zu den Swyzer Alpen gehört. Die Landschaft um den Klöntalersee ist geprägt von dichten Wäldern, steilen Felswänden und grünen Almen. Die Region ist ein beliebtes Ziel für Wanderer.
Das Klöntal ist vom 6 km entfernten und 380 m tiefer gelegenen Glarus auf einer gut ausgebauten Straße in wenigen Minuten erreichbar. Größere Wohnmobile könnten an einigen Engstellen Probleme mit dem Gegenverkehr bekommen. Außerhalb dieser Engstellen ist die Straße stets zweispurig und unproblematisch.
Einkehrmöglichkeiten bieten das Hotel Rhodanneberg am Ostufer des Klöntalersees mit herrlichem Ausblick von der Terrasse auf den See sowie der Campingplatz Vorauen auf der Westseite (ohne Ausblick). Gemütlich ist auch das Restaurant auf dem Campingplatz Güntlenau mitten im Wald am Südostufer des Sees.
Wer die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug scheut, der erreicht den Klöntalersee auch mit dem stündlich verkehrenden Postbus, der vorbei am westlichen Ende des Sees bis zur Pragelpasshöhe (1551 m) fährt. Empfehlenswert ist auch eine Radtour auf der mäßig befahrenen Straße am Nordufer des Sees zum 5 km entfernten Campingplatz Vorauen auf der Westseite.
Während der Fahrt bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf die am Südufer aufragenden Felswände, die einen langgezogenen Felsgrat vom Vorder Gärnisch (2327 m) zum Rüchigrat (2657) bilden.
Unser Fototipp
Den schönsten Fotospot am Klöntalersee bietet die Dammkrone der Staumauer an der Ostseite des Sees mit Blick in Richtung Westen. Um eine perfekte Wasserspiegelung nicht zu verpassen, empfehlen wir als idealen Zeitpunkt für ein gelungenes Foto den Vormittag. Nachmittags und abends herrscht an diesem Fotospot leider starkes Gegenlicht.