Fotoblog - Archivierung von Fotoserien
Tipps und Ideen: Archivierung von Fotos und Videos nach mehrwöchigen Fotoreisen
Auf unseren Fotoreisen entsteht naturgemäß eine überaus große Anzahl an Fotos. Der Grund hierfür ist, dass wir ein einzelnes Landschaftsmotiv in zahlreichen Varianten fotografieren, da ein Foto oft erst daheim am kalibrierten Monitor genau beurteilt werden kann.
So variieren wir beim Fotografieren eines Landschaftsmotivs stets mit der Brennweite, um das Motiv z.B. in einem besseren Bildausschnitt darzustellen. Auch variieren wir oft bei der mittigen oder seitlichen Anordnung eines prägnanten Motivs. Schließlich sind bei hohem Kontrast oder schlechten Lichtverhältnissen mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung notwendig, sodass unter Umständen bis zu 10 Varianten eines Motivs auf den Speicherkarten landen.
Durch das Fotografieren im RAW-Format ergibt sich z.B. bei unserer Nikon D800 eine durchschnittliche Dateigröße von etwa 75 MByte pro Foto. Trotz dieser großen Datenmengen verwenden wir nur Speicherkarten mit einer max. Größe von 16 GByte. Eine derartige Speicherkarte reicht zwar nur zwei Tage, dafür hält sich aber der Schaden im Falle eines Kartendefekts in Grenzen.
Auch verwenden wir ausschließlich Speicherkarten mit einer hohen Schreib-/Lesegeschwindigkeit (mindestens 45 MB/s, besser 90 MB/s), denn 75 MByte pro Foto müssen auch bei Serienaufnahmen schnell auf die Speicherkarte kopiert werden.
So entstanden während unserer diesjährigen Fotoreise im Südwesten der USA rund 5000 Fotos. Nach Rückkehr von einer derartigen Rundreise sortieren wir für einen ersten Überblick zunächst alle Fotos nach Datum in jeweils einen Ordner pro Reisetag.
Danach beginnen wir stets mit dem Aussortieren der Fotos unserer Kompaktkamera mit Hilfe eines einfachen Bildbetrachters. Aufwändiger ist das Beurteilen der RAW-Dateien aus der Nikon D7000 und der Nikon D800. Hier benutzen wir den zwar etwas betagten, dafür aber bewährten und auch kostenlosen RAW-Viewer "Nikon ViewNX 2".
Als wichtigstes Auswahlkriterium gilt am Anfang die Vermeidung grober Belichtungsfehler. Stark unterbelichtete bzw. überbelichtete Fotos sortieren wir hier sofort aus. Danach beurteilen wir die Bildschärfe pixelgenau mit Hilfe des RAW-Viewers "Nikon ViewNX 2", wobei der Zoom-Regler hierbei auf 100% eingestellt wird.
Etwas komplexer gestaltet sich das Beurteilen von Belichtung und Kontrast. Dazu werten wir das Histogramm jeder Aufnahme ebenfalls mit Hilfe des RAW-Viewers "Nikon ViewNX 2" aus. Das Histogramm sollte sich bei einer ausgewogen belichteten Aufnahme in der Mitte befinden. Schlägt das Histogramm auf der linken Seite an, so handelt es sich um eine unterbelichtete Aufnahme. Eine überbelichtete Aufnahme ist dagegen an einem rechtslastigen Histogramm erkennbar.
Nach dem Aussortieren bleiben etwa 40% der ursprünglichen Fotos zum Archivieren übrig. Im nächsten Arbeitsschritt vergeben wir für jedes Foto einen eigenen Dateinamen, der im Archiv einen genauen Rückschluss auf die Kamera, das Jahr und die Fotoserie zulässt. Für die Umbenennung der RAW-Dateien verwenden wir ein separates Programm, dass die Umbenennung von mehreren hundert Dateien in einem einzigen Arbeitsschritt erlaubt.
Zur Archivierung der nach Jahren geordneten Fotoserien kommen bei uns mehrere Netzwerkfestplatten zum Einsatz. Jede Netzwerkfestplatte verfügt zudem über eine eigene Backup-Festplatte. Auch führen wir eine regelmäßige Datensicherung auf weitere Datenträger durch, die wir aus Sicherheitsgründen an einem externen Ort lagern.
Mit der vollständigen Archivierung ist zwar die Datensicherheit unserer zahlreichen Fotos gewährleistet. Um die besten Aufnahmen schließlich auf unserer Website zu präsentieren oder anderweitig zu verwerten, müssen die Fotos auch nach vielen Jahren noch auffindbar sein, und das mit relativ wenig Aufwand.
Aus diesem Grund erhalten sämtliche Aufnahmen zusätzlich Informationen, die zum Auffinden der betreffenden Fotos von Bedeutung sind. Auch bewerten wir die einzelnen Aufnahmen, um hochwertige Fotos und durchschnittliche Aufnahmen schnell filtern zu können.
All diese Daten landen in einer Datenbank. Auf der Suche nach einer geeigneten Software entschieden wir uns hier vor vielen Jahren für Adobe Lightroom, inzwischen in der Version 6.
Der Aufwand, den wir zur Verwaltung unserer vielen Fotos treiben, erscheint im ersten Moment immens. Doch bei mehreren Tausend neuen Fotos pro Jahr ist eine systematische Arbeitsweise zur Archivierung unbedingt notwendig.
Die vollständige Archivierung der etwa 2800 Aufnahmen aus unserer diesjährigen Fotoreise im Südwesten der USA dauerte insgesamt fünf Wochen. Damit wird auch verständlich, warum wir erst im Jahr 2019 nach und nach mit der Veröffentlichung von Fotoserien, Reiseberichten und Reisevideos beginnen können.