Fotoblog - Fotomotive im Advent
Tipps und Ideen: Weihnachtliche Fotomotive in München und in den Bayerischen Alpen
Ende November, wenn die Tage kürzer werden, steht alljährlich die Adventszeit vor der Tür. Trotz der Hektik in der Vorweihnachtszeit sehnen sich viele Menschen nach Ruhe und Besinnlichkeit, die "stade Zeit" beginnt. Schön geschmückte Weihnachtsbäume, aufwändig dekorierte Holzhütten mit Selbstgebasteltem sowie vielerlei Weihnachtsschmuck werden dann auf den Weihnachtsmärkten in den Innenstädten aufgebaut.
Dieses alljährliche Ereignis lässt bei uns Fotografen regelmäßig den Wunsch aufkommen, die besinnliche Stimmung mit den glanzvollen Lichtern fotografisch einzufangen. Auch wir sind immer wieder fasziniert vom Farbenspiel auf den Weihnachtsmärkten in unserer Heimatstadt München. Besonders gemütlich wirken die zahlreichen kleineren Weihnachtsmärkte in den einzelnen Münchner Stadtteilen.
Sehr sehenswert ist natürlich der zentrale Weihnachtsmarkt auf dem Münchner Marienplatz und in der umliegenden Fußgängerzone. Doch hier offenbart sich sehr schnell das typische Problem eines Fotografen, der mit seiner Kamera die weihnachtliche Stimmung einfangen möchte.
Dichtes Gedränge aufgrund unzähliger Besucher macht das Fotografieren praktisch unmöglich. Denn obwohl ein Weihnachtsmarkt scheinbar hell erleuchtet ist, verwenden wir für hochwertige, verwacklungsfreie Fotos stets ein Fotostativ. Aus diesem Grund beschränkten wir uns bei einem unserer letzten Besuche auf ein Foto des Weihnachtsbaums zusammen mit dem Neuen Rathaus und den Türmen der Frauenkirche im Hintergrund.
Wesentlich einfacher lassen sich weihnachtliche Motive abseits der großen Städte in der freien Natur fotografieren. Immer wieder gern nutzen wir hierfür die Adventszeit für Ausflüge in die bayerischen Alpen. Idealerweise liegt dann bereits der erste Schnee, der das gewisse Extra für derartige Motive darstellt.
Auf unseren zahlreichen Wanderungen fielen uns in den letzten Jahren zahlreiche kleine Kapellen am Wegesrand auf, die wir für winterliche Fotomotive besonders gut geeignet hielten. Speziell in der Adventszeit sind diese Kapellen oft mit einem kleinen beleuchteten Weihnachtsbaum im Vordergrund dekoriert und bilden somit das perfekte Fotomotiv.
So entdeckten wir im Sommer in der Nähe von Mittenwald eine derartige Kapelle, die uns in der Adventszeit zur Blauen Stunde sehr gut gefiel.
Unweit dieser Stelle steht in der Nähe des Wettersteingebirges etwas versteckt am Waldrand eine weitere, sehr kunstvoll bemalte Kapelle, in der Adventszeit natürlich auch mit einem beleuchteten Tannenbaum dekoriert. Seit längerer Zeit warteten wir auf eine Gelegenheit für ein stimmungsvolles Foto mit Schnee. In diesem Jahr hatten wir endlich die Gelegenheit dazu.
Der ideale Zeitpunkt für derartige Stimmungsfotos ist die Blaue Stunde etwa 30 Minuten nach Sonnenuntergang. Bei diesem Motiv reichte die indirekte Beleuchtung durch einen kleinen Tannenbaum völlig aus. Ein separater Scheinwerfer zur Beleuchtung der Kapelle hätte das Motiv wahrscheinlich überblendet.
Als Weißabgleich empfehlen wir hierfür unbedingt den bei Sonnenlicht verwendeten Wert. Ein automatischer Weißabgleich oder ein auf Glühlampenlicht abgestimmter Wert zerstört den für die Stimmung dieses Fotos wichtigen warmen Farbton.
Um bei ISO 100 das wenige Restlicht zur Blauen Stunde optimal auszunutzen, sind lange Belichtungszeiten (bis etwa 20 sec) notwendig. Für verwacklungsfreie Fotos wird damit auch die Verwendung eines Fotostativs unbedingt notwendig.
Interessante Effekte erzielten wir auch mit einer Taschenlampe. Bei weiteren Fotos, die wir seitlich der Kapelle aufnahmen, hellten wir die unbeleuchtete Seite mit dem Strahl einer starken Taschenlampe etwas auf. Hierbei erzeugten wir für einige Sekunden einen sich bewegenden, fokussierten Lichtfleck auf der Kapelle.
Diesen Trick verwendeten wir auch bei einem Foto, dass wir im letzten Jahr im Berchtesgadener Land fotografiert hatten. Hier faszinierte uns seit Längerem ein Motiv mit dem spektakulären Watzmann (2713 m) im Hintergrund. Da bei zwingend vorgegebener Blickrichtung lediglich die unbeleuchtete Seite der Kapelle im Bildfeld war, mussten wir auch hier mit einer Taschenlampe nachhelfen.
Ein besonderer Effekt ergab sich bei dieser Aufnahme durch den intensiv beleuchteten Watzmann. Denn an diesem Abend herrschte glücklicherweise Vollmond bei einem wolkenfreien Himmel, d.h. zwei Bedingungen, die selten aufeinandertreffen. Um jedoch das spärliche Mondlicht auf den Schneeflächen des Watzmanns bei ISO 100 auszunutzen , waren aufgrund einer hohen Blendenzahl (geforderte Schärfentiefe) Belichtungszeiten von mehreren Minuten notwendig.