Reisebericht Region Monument Valley
Fotoreise im Monument Valley auf dem Colorado Plateau im Westen der USA
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Fotoserie
Die besten Fotolocations in USA in der Region Sierra Nevada mit Fototipps, GPS-Daten, Infos zu Sonnenstand und Lichtverhältnissen
Fotoabzüge
Fotoabzüge, Wandposter und vieles mehr mit Motiven von den besten Fotospots in den Regionen Lake Powell und Glen Canyon auf dem Colorado Plateau im Grenzgebiet zwischen Utah und Arizona im Westen der USA
Allgemeines und Anreise
Etwa auf halber Strecke zwischen Las Vegas und Denver befindet sich im Grenzgebiet von Arizona und Utah inmitten des Colorado Plateaus eine der berühmtesten und spektakulärsten Wüstenlandschaften, das legendäre Monument Valley. Es ist bekannt für seine Tafelberge, Felstürme und -nadeln und diente bereits vielfach als Kulisse für Dreharbeiten in Film und Fernsehen. Das Monument Valley liegt innerhalb der Navajo-Nation-Reservation, wird von den Navajo verwaltet und ist daher kein staatliches Schutzgebiet.
Die Region des heutigen Monument Valley bestand vor mehreren hundert Millionen Jahren zunächst aus einem riesigen Tieflandbecken mit unzähligen Schichten von Sedimenten aus den frühen Rocky Mountains. Während der Gebirgsbildung vor etwa 70 Millionen Jahren wurde die Oberfläche durch stetigen Druck um über 2000 m zu einem Felsplateau angehoben. Das stetige Abtragen der sich abwechselnden harten und weichen Gesteinsschichten schuf die gewaltigen Tafelberge, die bis zu 300 m über die Hochebene ragen und charakteristisch für die Landschaft des Monument Valleys sind.
Das Monument Valley wird auch als John-Ford-Country bezeichnet, da dieser Regisseur seine Western bevorzugt in dieser Region drehte. Sowohl das eigentliche Monument Valley als auch die umliegenden Landschaften dienen als beliebte Kulisse für Werbung. Dadurch entwickelte sich diese unwirtliche Gegend inzwischen zu einer der bekanntesten Wild-West-Kulissen.
Alten Überlieferungen zufolge waren die Anasazi-Indianer die ersten Einwohner des Monument Valleys. Sie bauten die ersten Felshöhlenbehausungen vor mehr als 1500 Jahren, verschwanden jedoch im 13. Jahrhundert aus der gesamten Region. Heute leben etwa 300 Navajo im Monument Valley und pflegen dort ihre Traditionen.
Anreise mit dem Fahrzeug
- aus Richtung Westen vom Interstate Hwy 15 (zwischen Las Vegas und Salt Lake City) bei Hurricane (270 Meilen) auf dem Hwy 389 und 89 vorbei am Südwestende des Lake Powell (128 Meilen) und dann auf den Hwys 98, 160, 163 über Kayenta (28 Meilen); Fahrzeit 5 h
- aus Richtung Süden vom Interstate Hwy 40 (Route 66) bei Flagstaff (178 Meilen) auf dem Hwy 89 nach Tuba City (103 Meilen) und dann auf den Hwys 160 und 163 über Kayenta (28 Meilen); Fahrzeit 3 h
- aus Richtung Norden vom Interstate Hwy 70 (von Denver kommend) bei Cresent Junction (183 Meilen) auf dem Hwy 191 über Moab (152 Meilen) nach Bluff (52 Meilen) und dann weiter auf dem Hwy 163 über Mexican Hat (37 Meilen); Fahrzeit 3 h 20 min
Spektakulärer Fotospot am Forrest Gump Point
Bereits auf der Strecke von Norden aus Richtung Mexican Hat kommend erwartet die Besucher direkt auf dem Highway einer der bekanntesten Fotospots. Hier verläuft der Highway 163 direkt auf die berühmten Monolithen zu. Besonders beliebt sind Fotos direkt vom Mittelstreifen der Fahrbahn mit symmetrisch auf die Monolithen zulaufenden Fahrbahnrändern.
Dieser Fotospot, der inzwischen als Forrest Gump Point bekannt ist, markiert die Stelle, an der Tom Hanks im Film "Forrest Gump" seinen mühsamen Lauf quer durch die USA beendete. Mittlerweile existieren hier mehrere sandige Haltebuchten, an denen Einheimische ihren selbstgefertigten Schmuck anbieten.
Unser Fototipp
Als optimalen Zeitpunkt für ein gelungenes Foto an diesem außergewöhnlichen Fotospot empfehlen wir den frühen Morgen. Zu dieser Zeit wirken die Monolithen bei schönem Seitenlicht besonders kontrastreich bei maximaler Wirkung des Polfilters.
Bereits am Vormittag überwiegt leider das grelle Sonnenlicht in der wüstenähnlichen Umgebung, sodass sich nur kontrastarme und weniger ausdrucksstarke Fotos ergeben. Nachmittags und abends herrscht starkes Gegenlicht, was zum Sonnenuntergang wiederum interessante Motive ergeben könnte.
Atemberaubende Landschaft am Monument Pass
Wenige Meilen weiter in südwestlicher Richtung führt der Highway 163 zum Monument Pass. Die Straße schlängelt sich hier hautnah an jenen Tafelbergen vorbei, die das bekannte Fotomotiv vom Forrest Gump Point bieten. Zahlreiche Haltebuchten sind seitlich der Straße vorhanden und laden zu lohnenden Fotostops ein.
Vom Monument Pass zweigen einige Schotterstraßen ab, so z.B. die Douglas Mesa Road. Diese Pisten durchqueren die rote sandige Landschaft in östlicher und westlicher Richtung und zeigen einen noch intensiveren Eindruck von den Steingebilden.
Unser Tipp
Das Gebiet ist auch gut zum Wandern geeignet, wobei es jedoch keine offiziellen Wanderwege gibt. Ein möglicher Weg führt um die Gruppenformation Saddleback an der südöstlichen Seite des Monument Passes herum. Der Weg ist knapp 6 km lang und überquert einige kleinere Wasserflächen, Klippen und Tafelberge.
Die inoffiziellen Schotterstraßen und Pfade an den Tafelbergen führen oft zu Grundstücken in der Navajo Reservation, weshalb man einen gewissen Grad an Diskretion bewahren sollte.
Der ultimative Panoramablick am Visitor Center
Obwohl viele Tafelberge und Buttes bereits vom Highway 163 aus bewundert werden können, versteckt sich ein großer Teil der Landschaft östlich des Highways auf der Arizona-Seite im Monument Valley Navajo Tribal Park. Vom Besucherzentrum des Parks bietet sich zunächst der klassische Postkartenblick auf das Monument Valley. In der Ferne ragen die drei bekanntesten Monolithen des Tals aus der Wüstenlandschaft: der East Mitten Butte, der West Mitten Butte und der Merrick Butte.
Öffnungszeiten, Preise (Stand 2023)
- Visitor Center: Mai – September, täglich von 06:00 – 20:00 Uhr, Oktober – April; täglich von 08.00 Uhr – 17:00 Uhr
- Valley Drive: Mai – September, täglich von 06:00 – 20:00 Uhr, Oktober – April; täglich von 08:00 – 16:30 Uhr
- Eintrittspreise: Pro Fahrzeug USD 20 für bis zu vier Insassen, jede weitere Person USD 6; USD 10 für Wanderer, Rad- oder Motorradfahrer; Gäste des Hotels "The View" erhalten einen Passierschein für die Zeit des Aufenthalts
Zum Gebäudekomplex des Visitor Centers gehört außerdem das Hotel "The View", die einzige Unterkunft im wunderschönen Monument Valley Tribal Park. Hotelgäste können bereits von ihren Balkonzimmern den einmaligen Ausblick genießen, der sich sonst nur von der Terrasse am Visitor Center bietet.
Zwischen Hotel und Visitor Center befindet sich auch ein Handelsposten mit einer der größten Auswahlen an handgefertigtem Kunsthandwerk der amerikanischen Ureinwohner im Südwesten. Handgefertigte Teppiche, Schmuck, Kachinas und mehr können so als Andenken mit nach Hause genommen werden.
Empfehlenswert ist auch das unmittelbar daneben befindliche Restaurant mit traditionellen Gerichten aus der Region sowie klassischen Gerichten aus dem Südwesten Amerikas. Besonders gut gefiel uns der spektakuläre Ausblick von der Restaurantterrasse.
Generell lassen die unzähligen Fotomotive, die sich in der unmittelbaren Umgebung des Visitor Centers und des Hotels bieten, das Herz jedes Fotobegeisterten höher schlagen. Denn abseits des allseits bekannten Postkartenmotivs der drei Buttes können hier viele weitere interessante Details entdeckt werden. So erscheint die nördlich des Visitor Centers gelegene Sentinel Mesa besonders schön in der Morgensonne.
Wer genug Zeit mitbringt, der sollte beim Fotografieren der drei bekanntesten Monolithen East Mitten Butte, West Mitten Butte und Merrick Butte unbedingt mit dem typischen Licht der verschiedenen Tageszeiten spielen. Aufgrund der festen Öffnungszeiten des Monument Valley Navajo Tribal Parks ist dies jedoch oft nur möglich mit einer Übernachtung innerhalb des Parks.
So bietet es sich beispielsweise im Sommer an, den West Mitten Butte unmittelbar vor dem Visitor Center im Gegenlicht der aufgehenden Sonne zu fotografieren.
Unser Fototipp
Schönste Fotomotive ergeben sich am Visior Center natürlich zum Sonnenuntergang. In den Sommermonaten fehlt zu dieser Zeit jedoch die Wirkung des Polfilters, da die Abendsonne direkt im Rücken des Fotografen steht. Hier lohnt sich evtl. eine seitliche Blickrichtung von einem Pfad hinter dem Hotel "The View". Aber auch 30 Minuten später zu Beginn der Blauen Stunde bieten sich, idealerweise mit einigen feuerrot beleuchteten Schleierwolken am Horizont, weitere einzigartige Lichtstimmungen.
Unterwegs auf dem aussichtsreichen Valley Drive
Am großen Parkplatz des Visitor Centers beginnt der 27 km lange Valley Drive, der mit herrlichen Ausblicken entlang der gewaltigen Felsformationen vorbei führt und auf eigene Faust mit dem Auto erkundet werden darf (Mietbedingungen der Autovermietung zum Befahren von Dirt Roads beachten). Motorräder und Fußgänger sind hier nicht erlaubt.
Hinweis
Der extrem feinsandige und staubige Valley Drive macht das Fotografieren schon bei mäßigem Wind fast unmöglich. Auch vorbeifahrende Autos stören die Sicht sehr oft. Völlig ungeeignet erscheint uns eine geführte Fototour in den offenen Fahrzeugen der Navajos, die während der Fahrt fast vollständig in Staub eingehüllt sind.
Die steinige und teils auch mit tiefen Spurrillen versehene Strecke, mit einem normalen PKW dennoch befahrbar, führt vom Visitor Center kommend zunächst ein Stück bergab. Die ersten 6 km verläuft der Weg an dem einzigartigen West Mitten Butte, East Mitten Butte und Merrick Butte vorbei. Am berühmten West Mitten Butte befindet sich eine kleine Haltebucht, wo Einheimische ihren selbstgefertigten Schmuck und Waren anbieten.
Die Staubpiste darf hier noch in beiden Richtungen befahren werden. Danach beginnt der 21 km lange Rundweg, der um die Felsgruppe Rain God Mesa nur in eine Richtung befahren werden darf. Vor dem Beginn der einspurigen Strecke fällt der Blick rechts der Piste auf ein weiteres weltbekanntes Fotomotiv, die Felsformation "Three Sisters".
Unmittelbar an der Westseite des Camel Butte trennen sich beide Fahrspuren. Hier führt ein Weg zum Aussichtspunkt John Ford’s Point, wo die Mitglieder des Navajo-Stamms Schmuck, Töpferwaren und anderes Kunsthandwerk anbieten.
Der beliebte Aussichtspunkt ist nach dem Regisseur John Ford benannt, der das Tal als Kulisse für verschiedene Western-Filme nutzte.
In der südwestlichen Ecke der Rundstrecke erwartet den Besucher ein weiterer Fotospot mit einem allseits bekannten Fotomotiv, dem Totem Pole. Die oft fotografierte Turmspitze ist ein 137 Meter hoher Fels, der nur wenige Meter breit ist.
Im weiteren Verlauf bieten die Aussichtspunkte Artist’s Point Overlook und North Window Overlook nochmals interessante Fotospots mit wunderschönen Ausblicken zum Merrick Butte und der im Hintergrund sichtbaren Felsformation Sentinel Mesa. Als optimalen Zeitpunkt für gelungen Fotos empfehlen wir den Sonnenaufgang oder den frühen Morgen.
Unser Tipp
Beide Aussichtspunkte liegen auf dem nördlichen Teil der Rundstrecke, kurz vor dem Abzweig zum Visitor Center. Wer am frühen Morgen allein untergwegs ist, der kann das kurze Stück (800 m) vom Abzweig bis zum Artist’s Point Overlook bzw. North Window Overlook entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung fahren. Fotografen, die sich nur für die Fotospots an diesen beiden Aussichtspunkten interessieren, können so mindestens eine Stunde Fahrzeit sparen. Auf jeden Fall gilt: Nicht erwischen lassen, da nicht erlaubt.
Der einzige Wanderweg, der ohne einen Navajo-Guide begangen werden kann, ist der 5,1 km lange Wildcat Trail, der meist eben rund um den West Mitten Butte herum führt. Der sandige Pfad wird wenig begangen und hier bietet sich die Gelegenheit, die majestätische Felsnadel von sämtlichen Blickwinkeln aus ungestört zu betrachten. Startpunkt der Wanderung ist am Parkplatz am Visitor Center. Für die Wanderung sind 2,5 Stunden und ausreichend Wasser einzuplanen.
Führungen in das Hinterland, wo heute noch Familien der Navajos leben, sind nur mit autorisierten Navajo-Führern erlaubt. Die unterschiedlich langen Touren sind zahlenmäßig begrenzt und sollten im vorraus gebucht werden.
Die kürzeste geführte Tour ist der Scenic Drive Loop mit ca. 2,5 Stunden Dauer. Weiterhin können unterschiedliche Touren in das Hinterland, wie das Mysterie Valley und das Hidden Valley, mit einer Dauer zwischen 3,5 bis 8 Stunden gebucht werden.
Hinweis
Seit einigen Jahren wird der Valley Drive durch eine Schranke abends gesperrt und erst morgens wieder geöffnet. Damit sind selbst durchgeführte Fahrten zum Sonnenaufgang bzw. -untergang scheinbar nicht mehr möglich. Stattdessen werden jetzt geführte Sonnenaufgang- und Sonnenuntergangstouren mit einem Navajo-Guide auf dem Valley Drive angeboten.
Westernromantik im Gouldings Trading Post
Neben dem Navajo Tribal Park gibt es auf der gegenüberliegenden Seite des Highway 163 bei Oijeto im Goulding’s Trading Post eine weitere interessante Seite des Monument Valley zu entdecken. Fans von Western-Filmen kann hier das Goulding’s Trading Post Museum in der Goulding’s Lodge empfohlen werden.
Hier lebten die ersten Siedler, die in Hollywood für das Monument Valley als Filmkulisse warben, um den damaligen Indianern finanziell zu helfen. Das Gebäude, das im Film "Der Teufelshauptmann" (1949) als Unterkunft von John Wayne diente, steht hier noch im Original und beherbergt eine interessante Ausstellung zur Filmgeschichte in der Region.
Die einfache und dennoch gemütliche Goulding’s Lodge war viele Jahrzehnte lang das einzige Hotel im Tal, bis die Navajo-Indianer im Jahr 2008 das gehobene Hotel "The View" am Rand des Tals eröffneten. In der Goulding’s Lodge gibt es ein Restaurant, ein Lebensmittel- und Souvenirgeschäft sowie einen angrenzenden Campingplatz. Auf dieser Seite des Tals befindet sich auch eine Tankstelle sowie ein sehr kleiner Regionalflughafen.
Generell bietet sich Goulding’s Trading Post als weiteres interessantes Ausflugsziel im Monument Valley an. Besonders gut gefielen uns hier die alternativen Ausblicke auf die gewaltigen Tafelberge, die im Vergleich zu den allgemein bekannten Postkartenmotiven nicht weniger interessant erscheinen. Wanderfreunde finden zudem in der benachbarten Oijeto Mesa ein reiches Betätigungsfeld.
Hinweis
Wer vom Navajo Tribal Park zum Goulding’s Trading Post und umgekehrt fährt, der sollte beachten, dass er mit Überqueren des Highway 163 zwischen den Bundesstaaten Arizona und Utah wechselt. Beide Bundesstaaten haben unterschiedliche Sommerzeitregelungen, sodass sich hier eine Stunde Zeitunterschied ergibt.
Zudem herrscht in der Navajo-Reservation eine hiervon abweichende, weitere Sommerzeitregelung. Reisende sollten sich daher über die aktuellen Uhrzeiten im Klaren sein, um nicht vor verschlossenen Geschäften und Tankstellen zu stehen.