Reisebericht Wanderung Arches National Park
Wanderungen im Arches National Park auf dem Colorado Plateau im Westen der USA
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Allgemeines und Anreise
Der Arches Nationalpark liegt im Norden des Colorado Plateaus am Colorado River in der Nähe der Stadt Moab im Osten des Bundesstaates Utah. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 310 Quadratkilometern und ist bekannt für seine beeindruckenden natürlichen Steinbögen, einzigartigen Felsformationen und roten Felsentäler.
Hier kann die weltweit größte Ansammlung natürlicher Sandsteinbögen bewundert werden. Im Nationalpark sind insgesamt über 2000 Steinbögen nachgewiesen, die von kleinen Öffnungen mit 0,9 m bis hin zur längsten Öffnung am Landscape Arch mit 91 m reichen. Durch ständige Verwitterung und Erosion bilden sich auch heute neue Bögen und ältere brechen zusammen. Manchmal verändern sich die Bögen auch auf dramatische Weise. So fiel 1991 eine Felsplatte mit der Größe von 18x3 Metern und einer Dicke von 1,20 Metern von der Unterseite der Landscape Arch, was einen noch dünneren Felsbogen zurückließ.
Die Indianer nutzten diese Gegend über viele Jahrhunderte und suchten in der Wüste nach essbaren Pflanzen und Tieren sowie nach Steinen, um daraus Werkzeuge und Waffen herzustellen. Die ersten Siedler fanden hier zudem reichlich Gras für Rinder und Schafe. Die Wolfe Ranch unterhalb des berühmten Delicate Arch zeugt von dieser Ära. Ein stark verwittertes, einfaches Blockhaus mit Rübenkeller und einem Gehege sind noch die Überreste des Gehöfts.
Der Arches Nationalpark ist Teil des Colorado Plateaus, das durch eine Hebung aufgrund gewaltiger tektonischer Kräfte entstanden ist. Der Park liegt daher durchschnittlich auf einer Höhe von etwa 1500 m über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung ist der Elephant Butte im Osten mit 1723 Metern. Der Arches Nationalpark bildet ein Hochplateau mit mehreren Flussläufen im Süden, die tiefe Canyons bilden und den größten Teil des Jahres ausgetrocknet sind.
Klimatisch ist das Gebiet des Parks durch extremes Kontinentalklima mit großen täglichen Temperaturschwankungen und sehr geringen Niederschlägen gekennzeichnet. Die Sommertemperaturen können Werte von 40 °C erreichen, was Wanderungen in der warmen Jahreszeit ohne Schatten tagsüber fast unmöglich macht. Die beliebteste Reisezeit im Arches Nationalpark ist der Frühling und insbesondere der Herbst mit seiner schönen Laubfärbung.
Der Nationalpark kann ganzjährig besucht werden. Es ist in jedem Fall ratsam, vor der Reise zum Arches Nationalpark Informationen über die aktuellen Bedingungen und Öffnungszeiten einzuholen. Denn seit dem Jahr 2022 existiert zur Begrenzung der Besucherströme das sog. Timed Entry Ticket, welches für den Zugang zum Nationalpark zwischen 6 Uhr und 17 Uhr zwingend benötigt wird und Monate im Voraus gebucht werden muss. Weitere Informationen hierzu in einem früheren Blogeintrag.
Die atemberaubende Landschaft lockt Menschen aus aller Welt an. Daher sind die Parkplätze bei den beliebten Bereichen während der Hauptsaison tagsüber mit Autos stets überfüllt. In diesem Fall wird dann der Parkeingang regelmäßig für Stunden gesperrt und es bildet sich eine lange Warteschlange mit Fahrzeugen. Für Abhilfe soll auch das 2022 eingeführte Timed Entry Ticket sorgen. Alternativ ist auch ein Besuch des Nationalparks in den frühen Morgenstunden zum Sonnenaufgang zu empfehlen.
Übernachtungsmöglichkeiten innerhalb des Arches Nationalparks existieren nur auf dem Devils Garden Campground, der insgesamt 50 Einzelplätze mit mäßigem Komfort bietet. Der Campingplatz ist von März bis Oktober stets ausgebucht, eine Reservierung wird dringend empfohlen. Von November bis Februar gilt für Campingplätze: First come first serve.
Das Visitor Center befindet sich direkt am Parkeingang wenige Kilometer nördlich von Moab, Utah, an der U.S. Route 191 und ist die zentrale Anlaufstelle für Besucher des Arches Nationalparks. Hier erhält der Besucher wichtige Informationen, Karten und Ratschläge. Das Visitor Center bietet auch Toiletten und Trinkwasser.
Durch den Nationalpark führt eine 30 km lange Asphaltstraße mit zahlreichen Aussichtspunkten. Der hintere Teil des Arches Nationalparks, der in diesem Reisebericht kurz vorgestellt werden soll, ist das Eldorado der Wanderfreunde. Hier findet sich die größte Ansammlung von Sandsteinbögen, die jedoch nur über längere Wanderungen zu erreichen sind. Dieser Teil des Nationalparks ist nur jenen Besuchern zu empfehlen, denen mindestens drei Tage für die Besichtigung des Arches Nationalparks zur Verfügung stehen.
Sehenswürdigkeiten im vorderen Teil des Nationalparks
Der vordere Teil des Arches Nationalparks bis zur Windows Section wird vor allem von Tagesgästen bevorzugt, die nur einen einzigen Tag im Nationalpark verbringen möchten. Die Asphaltstraße führt hier mit zahlreichen Aussichtspunkten und Parkbuchten an den einzelnen Attraktionen vorbei. Die jeweiligen Sehenswürdigkeiten liegen entweder direkt neben der Straße oder sind über kurze Fußwege erreichbar. Besonders hervorzuheben ist hier der Bereich der Park Avenue und die Windows Section mit spektakulären Sandsteinbögen.
Wanderung zum Delicate Arch
Der Delicate Arch ist zweifellos einer der Höhepunkte des Arches Nationalparks. Der berühmte Bogen ist auf der Geldmünze Utah State Quarter abgebildet und gilt als Symbol des Bundesstaates Utah. Die Wanderung zum Delicate Arch ist eine moderate bis anspruchsvolle Wanderung mit einer Wegstrecke von insgesamt 2,5 Kilometer hin und zurück. Die Mühe wird jedoch mit einem atemberaubenden Blick auf den Delicate Arch und die umliegende Landschaft belohnt.
Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz an der Wolfe Ranch, einer ehemaligen bescheidenen Blockhütte des ersten Siedlers. Die meisten Besucher bevorzugen für den Aufstieg zum Delicate Arch den Sonnenuntergang. In der Hauptsaison ist es daher extrem schwierig, abends hier einen Parkplatz zu finden. Für den Wanderweg reicht gutes festes Schuhwerk. Der 45-minütige Aufstieg mit 195 m Höhenunterschied erfolgt über ein mäßig steiles Felsplateau ohne jeglichen Schatten.
In der warmen Jahreszeit kann der Aufstieg bei Temperaturen von weit über 30 °C sehr anstrengend werden. Daher sollten mindestens 2 Liter Wasser zur Wanderausrüstung gehören.
Nach dem Anstieg über das Felsplateau führt der Pfad durch ein stark zerklüftetes, teilweise unwegsames Gebiet. Die Strecke ist hier spärlich ausgeschildert. Im Zweifelsfall braucht man jedoch nur den vielen Menschen, die hier stets unterwegs sind, zu folgen. Nach Querung eines schmalen Felsbandes öffnet sich der Blick zu einem Plateau, das einem Amphitheater ähnelt.
Am erhöhten Rand dieses Amphitheaters sitzen allabendlich die Fotografen und die anderen Besucher, um den Delicate Arch im Licht der untergehenden Sonne zu fotografieren. Sehr schön wirken an diesem Fotospot die im Hintergrund aufragenden, schneebedeckten La Sal Mountains.
Unser Fototipp
Durch den höheren Sonnenstand im Frühling und im Sommer schafft es die Abendsonne, auch die Nordseite des Delicate Arch in ein herrliches rötliches Licht einzutauchen (Foto oben). Im Herbst dagegen bleibt die den Besuchern zugewandte Seite des Delicate Arch am Abend stets im Schatten (Foto unten). Trotzdem können auch in dieser Jahreszeit schöne Kontraste auf dem Sandsteinbogen ein ausdrucksstarkes Foto ergeben.
Fiery Furnace Viewpoint
Etwa 4 km hinter dem Abzweig zum Delicate Arch passiert die Straße die Westseite der Felsformationen Fiery Furnace ("Glutofen"), ein etwa 1 km² großes Areal. Der Besucher findet hier gewaltige Sandsteinrippen, zwischen denen labyrinthartige Gänge verlaufen, die es zu erkunden lohnt.
Wind und Wetter haben hier nebeneinanderstehende und der Neigung des Geländes folgende wandartige Sandsteinrippen geschaffen, die mehrere 10 m hoch und nur wenige Meter dick sind. Die Spalten zwischen ihnen können viele Meter bis wenige Zentimeter breit sein.
Die Felsformation Fiery Furnace darf nicht frei begangen werden. In diesem Bereich sind nur geführte Wanderungen oder individuelle Touren nach Erwerb einer Zutrittserlaubnis ("Permit") gestattet.
Für alle anderen Besucher steht jedoch der Fiery Furnace Viewpoint zur Verfügung (Foto oben), der über einen kurzen Fußweg erreichbar ist und einen atemberaubenden Ausblick auf den Fiery Furnace, das darunterliegende Cache Valley und die schneebedeckten La Sal Mountains bietet. Aber auch direkt an der Straße finden sich viele spektakuläre Fotospots mit diesen markanten Felsformationen und den La Sal Mountains (Foto unten).
Sand Dune Arch und Broken Arch
Bei der Weiterfahrt auf der Hauptstraße in Richtung Norden folgt nach etwa 4 km auf der rechten Straßenseite ein Parkplatz, wo die Wanderwege zum Broken Arch und Sand Dune Arch beginnen. Letzterer ist in südlicher Richtung nur 300 m vom Parkplatz entfernt und daher schnell erreichbar.
Der Sand Dune Arch liegt verborgen zwischen zwei steil aufragenden Sandsteinrippen und befindet sich somit meist im Schatten (Foto oben). Der Bereich ist sehr sandig und aufgrund einer Engstelle für Rollstuhlfahrer nicht geeignet. Oftmals wird dieser Wanderweg gerne von Familien genutzt, da die Kinder es lieben im sandigen Gelände und zwischen den Felsen zu spielen. Es sollte aber beachtet werden, dass das Klettern auf den weichen Sandsteinfelsen nicht gestattet ist.
Zurück am Parkplatz führt in entgegengesetzter nördlicher Richtung ein weiterer Wanderweg zum 1 km entfernten Brocken Arch. Der Weg verläuft ohne jeglichen Höhenunterschied durch offenes Grünland und kann in der Mittagssonne sehr anstrengend werden. Daher sollte auch hier mindestens 1 Liter Wasser Teil der Wanderausrüstung sein.
Bereits nach wenigen Minuten Gehzeit rücken links des Weges die für diesen Bereich des Parks typischen Sandsteinrippen ins Blickfeld.
Im weiteren Verlauf des Wanderweges dominiert eine Kette bizarrer Sandsteinskulpturen die Szenerie. Schließlich wird zwischen zwei dieser Skulpturen allmählich das Ziel der Wanderung, der Broken Arch, sichtbar.
Eine Wanderung zum Broken Arch sollte nicht versäumt werden, denn der Sandsteinbogen ist keinesfalls gebrochen und stellt in jedem Fall ein lohnendes Fotomotiv dar.
Skyline Arch
Nur wenige Fahrminuten weiter nördlich beginnt an einer kleinen Parkbucht ein weiterer Wanderweg. Dieser flache, gut abgegrenzte Weg führt in etwa 300 m zum steil in den Himmel aufragenden Skyline Arch. Unmittelbar hinter dem Skyline Arch befindet sich der Devils Garden Campground. Die Felswand des Skyline Arch ist nach Südwesten ausgerichtet, daher kann dieser beeindruckende Sandsteinbogen ganztägig gut fotografiert werden. Besonders ausdrucksstark kommt der Skyline Arch an diesem Fotospot jedoch im Licht der tief stehenden Abendsonne zur Geltung.
Wanderung im Devils Garden
Der Devils Garden ist ein weitläufiges Wandergebiet im nördlichen Teil des Arches Nationalparks und bietet eine Vielzahl von Felsbögen und Wanderwegen. Der großräumige Parkplatz am Devils Garden, wo bereits vom Auto aus die für dieses Areal typischen Sandsteinrippen zu sehen sind, bildet auch das nördliche Ende der Hauptstraße, die durch den gesamten Nationalpark führt.
Der meistbegangene Wanderweg im Devils Garden ist der Devils Garden Trail, dessen vorderer und einfacher Teil zu mehreren eindrucksvollen Felsbögen führt, darunter der 1,3 km entfernte Landscape Arch, der Partition Arch und der Navajo Arch. Ambitionierte Wanderer wählen oft den kompletten 11,5 km langen Rundweg, der in schwierigem Gelände zum 3,2 km entfernten Double O Arch führt.
Etwa 500 m vom Beginn des Wanderweges entfernt bieten sich an einer Weggabelung viele schöne Ausblicke und Fotomotive mit den gewaltigen Sandsteinrippen im Vordergrund (Foto oben). Hier lohnt sich in jedem Fall eine erste Rast.
An dieser Stelle führt der Hauptweg weiter zum Landscape Arch, während der Abzweig einen atemberaubenden Blick auf den Tunnel Arch erlaubt (Foto unten). Nur am frühen Morgen scheint die Sonne auf diese Seite des Sandsteinbogens, den Rest des Tages liegt sie dagegen im Schatten.
Nach weiteren 300 m Fußweg führt dieser Abzweig zum gewaltigen Pine Tree Arch und endet dort. Der Bogen hat eine Spannweite von 45 m und wurde nach den verschiedenen Kiefern benannt, die sich unterhalb und in der Umgebung der Sandsteinformation befinden.
Zurück auf dem Hauptweg teilt sich der Devils Garden Trail nach weiteren 800 m in den Primitive Loop Trail und den Landscape Arch Trail. Nach wenigen Gehminuten ist hier der längste Sandsteinbogen des Arches Nationalparks, der Landscape Arch, zu sehen. Der Landscape Arch ist mit einer Länge von etwa 90 m und einer Höhe von 23 m der fünftlängste natürliche Bogen der Welt. Nach mehreren Steinschlägen 1991 und 1995, als eine große Felsplatte einstürzte, ist der Weg unter dem Bogen gesperrt.