Reiseblog Fotoreise im Westen Kanadas
Unterwegs auf dem Icefield Parkway im Banff Nationalpark
Ein ganz besonderes Highlight erwartete uns früh morgens zum Sonnenaufgang. Bereits um 4.30 Uhr starteten wir bei Minusgraden vom Ort Lake Louise Village, während alle anderen Urlauber noch schliefen. Unterwegs begegneten wir einem noch schlaftrunkenen Schwarzbären am Fahrbahnrand. Der ließ sich von uns jedoch nicht weiter stören und so setzten wir unseren Ausflug zum etwa 25 km entfernten Bow Lake in Richtung Nordwesten fort.
Die ersten Schleierwolken verzogen sich allmählich. Der See, der tags zuvor noch mit ein paar Eisschollen bedeckt war, zeigte eine glasklare Wasserspiegelung. Wir waren mit unseren Fotos derart beschäftigt, dass wir keine Zeit hatten, auf evtl. in der Umgebung umherstreifende Grizzlybären zu achten. Zwar hatten wir für den Notfall unser Bärenspray dabei, aber zum Glück sichteten wir keinen der Bären. Gerade um diese Jahreszeit im Juni, wenn die Bären ihre Jungen aufziehen, ist es besonders ratsam, jegliche Art von Störungen, die Aggressionen auslösen könnten, zu vermeiden.
Unsere Fotoposition hatten wir bereits einen Tag zuvor ausgesucht (Foto). Da die ersten Sonnenstrahlen bereits die Gipfelspitzen berührten, blieb keine Zeit mehr, noch einen geeigneteren Platz zu suchen. Was schließlich auch nicht nötig war, denn der Ausblick vom Nordufer des Bow Lakes ist einfach herausragend.
Nach den letzten Regentagen hatten wir mit einem derart herrlichen, klaren Morgen nicht mehr gerechnet. Umsomehr waren wir begierig, auch die anderen Seen mit ihrer makellosen Wasserspiegelung zu fotografieren.
So fuhren wir als Nächstes zu dem wenige Kilometer nördlich gelegenen Peyto Lake. Hier kam die Sonne gerade über die Gipfel und verursachte eine zweifarbige, blau getönte Wasseroberfläche. Der Bereich, der noch im Schatten lag, strahlte ein wesentlich tieferes Blau aus, während der von der Sonne beschienene Teil bereits türkisblau schimmerte.
Der See ist leicht erreichbar. Vom Highway zweigt direkt auf der Passhöhe am Bow Summit eine ausgeschilderte Nebenstraße ab.
Schließlich stand noch der Moraine Lake in der Nähe des Ortes Lake Louise Village auf unserem Programm. Jedoch erinnerten wir uns an einen früheren Besuch in Kanada, dass morgens der Herbert Lake (Foto Textanfang), der auf unserem Rückweg lag, eine grandiose Wasserspieglung aufweisen könnte. Da der Highway direkt am Seeufer vorbeiführt, parkten wir an einer kleinen Einbuchtung am Fahrbahnrand und nahmen ein paar Fotos auf. Inzwischen waren auch andere Touristen unterwegs und hielten interessiert an.
Am späteren Vormittag erreichten wir dann den Moraine Lake. Der See zeichnet sich besonders durch eine wechselnde Blautönung des Wassers aus. Je nach Sonnenstand erscheint dessen Farbe unterschiedlich intensiv. Von daher ist der Moraine Lake für uns das landschaftliche Highlight schlechthin.
Der See befindet sich im Valley of the Ten Peaks, eingekesselt von hohen Berggipfeln. Während er morgens ein dunkleres Blau aufweist und erst am Vormittag eine Wasserspiegelung der von der Sonne angeleuchteten Berge zu sehen ist, erstrahlt der See gegen Mittag, wenn die Sonne fast senkrecht steht, in einer atemberaubenden türkisblauen Farbe. Leider ist dann aufgrund aufkommender Winde meist keine Wasserspiegelung mehr zu sehen.
An diesem Vormittag hatten wir Glück, dass uns das Wetter nicht im Stich ließ. Zufrieden fuhren wir mit unserer Foto-Ausbeute noch zum Lake Louise, doch fehlte uns an diesem Tag ein schöner Standpunkt.
So beendeten wir diesen wunderbaren Morgen und kehrten erst einmal zum späten Frühstück zurück in unser Hotel.