Reisebericht Region Mittelkroatien
Tagesausflug zum Nationalpark Plitvicer Seen
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Fotoserie
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Geschichte, Geologie
Der Nationalpark Plitvicer Seen ist flächenmäßig (etwa 300 km²) der größte Nationalpark Kroatiens. Auf einer Länge von 9 km ziehen sich 16 der oberirdischen Plitvicer Seen als zusammenhängendes Kaskaden-System von Süden nach Norden durch das waldreiche und hügelige Karstgebiet Mittelkroatiens.
Der Höhenunterschied zwischen dem obersten und dem untersten See beträgt über 130 m. Unterschieden wird zwischen den 12 größeren oberen Seen (Galovac, Kozjak ...) in einer sanften Hügellandschaft mit härterem Dolomitgestein sowie den 4 unteren Seen (Milanovac ...), die im durchlässigeren Kalkgestein praktisch einen Canyon bilden.
Durch die Eigenheit des Karstgebietes versickern die Flüsse und bahnen sich im Gestein ihre Wege. Dort wo der Fluss auf härteres Gestein trifft, treten die Wassermassen der Karstflüsse wieder an die Erdoberfläche.
Am großen Wasserfall "Veliki Slap" mit 78 m Höhe ergießt sich der Fluss Plitvica in die Tiefe und über den Galovac-Wasserfall stürzt das Wasser über 25 m in den gleichnamigen See. Im Norden fließt der Fluss Korana schließlich aus den Plitvicer Seen heraus.
Im deutschsprachigen Raum wurden die Seen durch die Karl-May-Verfilmung "Der Schatz im Silbersee" bekannt. Einige See- und Wasserfallszenen wurden hier in den 60er Jahren gedreht.
Anfahrt zum Nationalpark Plitvicer Seen
Die Anfahrt von Norden in den Nationalpark erfolgt von Rijeka aus auf der A6 (E65) nach Osten in Richtung Zagreb, über das Autobahndreieck Bosiljevo auf die A1 (E71) in Richtung Süden und dann auf der kurvenreichen Landstraße D42 bis Jezera. Die Autobahnen führen durch eine grüne, hügelige und mit Laubbäumen bedeckte Landschaft. Die Straßen befinden sich in einem sehr guten Zustand.
Für unsere Anreise aus Istrien benötigten wir bei geringem Verkehrsaufkommen 3 1/2 Stunden. An Mautgebühren waren bis Rijeka 42 Kuna fällig. Für die Strecke von Rijeka bis zur Abfahrt von der A1 mussten wir nochmals 49 Kuna zahlen.
Die Anreise ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. So existieren Direktverbindungen mit dem Bus von Zagreb, Karlovac, Zadar oder Split. Lediglich Dubrovnik hat keine Direktverbindung, hier muss man umsteigen. Empfehlenswert sind auch organisierte Tagestouren. Der Flughafen Zagreb ist 130 km vom Nationalpark entfernt, günstiger liegt der Flughafen in Zadar.
In jedem Fall sollte man bereits sehr früh starten, damit sich ein Tagesausflug auch lohnt. Besser ist eine Zwischenübernachtung in einem der zahlreichen Hotels vor Ort.
Allgemeine Informationen und Tipps
Es existieren zwei Eingänge in den Nationalpark mit jeweils einem großen Parkplatz (7 Kuna / Stunde Parkgebühr), Hotels und Restaurants. Den ersten Eingang nördlich der Seen passiert man von Norden kommend auf der D42.
In der Nähe des zweiten Eingangs in Jezera befinden sich drei Hotels, wo auch wir übernachtet hatten. Der Vorteil dieser Hotelanlage am zweiten Eingang ist: Man kann zu Fuß zum Parkeingang laufen, das Auto vor dem Hotel stehen lassen und so die Parkgebühren sparen. Auch ist die Haltestelle des Shuttle-Busses nur 5 Minuten Gehzeit und die Bootsanlegestelle etwa 10 Minuten Gehzeit von der Hotelanlage entfernt.
Der Park ist im Sommer von 8 bis 20 Uhr geöffnet, Busse verkehren erst ab 8:30 Uhr, Boote sind jedoch bereits ab 7 Uhr auf dem See unterwegs.
Unser Tipp
Die Eintrittsgebühr beträgt im Frühjahr 110 Kuna (etwa 16 Euro) pro Personen und Tag. Hat man eine Zwischenübernachtung gebucht, dann kann man das Ticket für einen weiteren Tag im Nationalpark kostenlos an der Hotelrezeption verlängern lassen. So spart man sich die Eintrittsgebühr für den zweiten Tag.
Der türkisfarbene und von Wäldern umgebene See Kozjak ist mit einer Länge von 2300 m und einer Tiefe von 47 m der größte aller Plitvicer Seen. Hier verkehren sämtliche Fähren und auch leise Elektroboote.
Die Benutzung der Boote und Shuttle-Busse ist mit dem Tagesticket abgegolten, hier ist kein zusätzliches Entgelt erforderlich. Die Fahrzeiten für die letzten Boote werden an den Kassen angezeigt.
Unser Tipp
Der Besucherandrang ist immens. Teilweise bewegen sich die Besucher in einer endlosen Kolonne über die Holzstege. Wer hier die Landschaft unter einigermaßen akzeptablen Bedingungen genießen will, der sollte unbedingt die Wochenenden und die Ferienzeit meiden. Auch lohnt frühes Aufstehen, denn die Wanderwege füllen sich meist erst gegen 9 Uhr.
Wanderungen im Nationalpark
Viele Abschnitte der Wanderwege, die direkt an den Wasserkaskaden vorbeiführen, sind als etwa 1,50 m breite, stabile Holzstege ausgelegt. Hier kann es bei großem Besucherandrang eng werden, auch mit längeren Wartezeiten.
Wanderung an den oberen Seen
Eine für Fotografen besonders lohnende Runde beginnt am südlichen Parkeingang (Ulaz 2) zunächst mit einer kurzen Bootsfahrt von der Anlegestelle P1 nach P2 und führt dann weiter in den Bereich, wo die Wasserkaskaden vom Galovac in den Gradinsko Jezero hinabstürzen. Dieser Abschnitt hat uns aus fotografischer Sicht im gesamten Park am besten gefallen.
Auf diesem Weg gelangt man durch den Wald schließlich zur Busstation ST3. Hier kann man dann mit dem Shuttle-Bus entspannt zum südlichen Parkeingang (Ulaz 2) zurückfahren.
Wanderung an den unteren Seen und zum großen Wasserfall
Diese Wanderung beginnt am nördlichen Parkeingang (Ulaz 1) und stellt das Standardprogramm für die meisten Reisegruppen dar, die zu Tagesbesuchen im Nationalpark eintreffen. Entsprechend groß ist der Besucherandrang.
Nach Überquerung des Sees Kaluderovac erreicht man schließlich den großen Wasserfall "Veliki Slap", wo in den 60er Jahren einige Szenen der Karl-May-Verfilmung "Der Schatz im Silbersee" gedreht wurden.
Danach kehrt man typischerweise zum See Kaluderovac zurück und geht am Westufer entlang zu den kleineren Wasserkaskaden an den übrigen unteren Seen.
Weitere Wanderungen
Zwischen südlichem Parkeingang (Ulaz 2) und nördlichem Parkeingang (Ulaz 1) bieten sich entlang der unteren Seen weitere Wandermöglichkeiten an.
So kann man ausgehend von der Bootsanlegestelle P2 entweder zu Fuß am Ostufer des Kozjak (Weg Nr. 8) oder mit dem Boot zur Anlegestelle P3 gelangen. Im weiteren Verlauf führt dann der Weg Nr. 2 vorbei an den unteren Seen Milanovac, Gavanovac und Kaluderovac u.a. zum großen Wasserfall "Veliki Slap".
Schließlich bietet der Wanderweg Nr. 1 ab der Busstation ST1 oberhalb der Schlucht bis zum nördlichen Parkeingang (Ulaz 1) zahlreiche Aussichtspunkte mit Blick auf die unteren Seen und den großen Wasserfall.
Öffnungszeiten
- Winter: 09:00 - 16:00 Uhr
- Frühling und Herbst: 08:00 - 18:00 Uhr
- Sommer: 07:00 - 20:00 Uhr
Parkgebühren (2017)
- Motorrad: 0 Kuna / Stunde
- Auto: 7 Kuna / Stunde
- Wohnmobil: 70 Kuna / Tag
- Bus: 70 Kuna / Tag
Eintrittspreise (2017)
- Winter: Erwachsene 55 Kuna, Studenten 45 Kuna, Kinder (ab 7 Jahre) 35 Kuna
- Frühling und Herbst: Erwachsene 110 Kuna, Studenten 80 Kuna, Kinder (ab 7 Jahre) 55 Kuna
- Sommer: Erwachsene 180 Kuna, Studenten 110 Kuna, Kinder (ab 7 Jahre) 80 Kuna